Uran-Bullen erschöpft

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    Uran: Bremst der schwierige Produktionsausbau die Rallye aus?

    Der Uranpreis hat sich seit dem letzten Jahr verdoppelt. Das macht neue Projekte wieder rentabel. Der Smart Investor sucht erklärt, wo im Sektor die besten Investment-Chancen lauern.

    Für Sie zusammengefasst
    Uran-Bullen erschöpft - Uran: Bremst der schwierige Produktionsausbau die Rallye aus?

    Starinvestor Warren Buffett vergleicht profitable Unternehmen gerne mit einer Burg, die ständig von Wettbewerbern angegriffen und belagert wird. Deshalb besteht sein Investmentansatz darin, Unternehmen zu finden, die durch einen möglichst breiten Burggraben (engl.: Moat) geschützt werden. So ein Burggraben kann in der Unternehmenspraxis aus einer starken Marke, Netzwerkeffekten oder hohen Wechselkosten zur Konkurrenz bestehen.

    Rohstoffproduzenten können sich gegen neue Wettbewerber jedoch nicht wehren und haben deshalb unter Langfristinvestoren nicht den besten Ruf. Das jüngste Beispiel für einen "unerwarteten" Rohstoffpreiscrash war Lithium in den letzten Monaten: Neues Angebot, vor allem aus chinesischen Minen, überschwemmte den Markt und sorgte für einen Preisrutsch.

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    Förderung aus neuen Minen ist deshalb auch die größte Gefahr für den derzeitigen Uranbullenmarkt, über den wir zuletzt mehrfach berichtet haben. Eine besondere Konstellation sorgt jedoch dafür, dass es in praktisch allen potenziellen Abbaugebieten Faktoren gibt, die eine schnelle Produktionsausweitung erschweren und verzögern.

    In Anlehnung an Buffetts Metapher haben wir hier vielleicht zwar keinen Burggraben, dafür aber eine weitläufige Sumpflandschaft, die von potenziellen Wettbewerbern durchschritten werden muss. Im Folgenden wollen wir uns die Abbauregionen näher ansehen.

    Das Uraneldorado – die Athabaska-Senke
    Im Norden des kanadischen Bundesstaates Saskatchewan befindet sich die Athabaska-Senke. In den letzten Jahrzehnten wurde hier eine ganze Reihe spektakulärer Funde verzeichnet. Vor allem die hohen Erzgrade versetzen Geologen regelmäßig in Verzückung. Während der Urangehalt am geförderten Gestein im weltweiten Durchschnitt bei etwa 0,2 Prozent liegt, sind es bei den Topmineralisierungen in der Athabaska-Senke nicht selten über 20 Prozent – es muss also hundertmal weniger Gestein für die gleiche Menge Uran bewegt werden!

    Doch obwohl einige der Erzablagerungen schon seit den 1960er-Jahren bekannt sind, wurden bisher nur Cigar Lake und McArthur River zu produzierenden Minen entwickelt, die von der kanadischen Gesellschaft Cameco betrieben werden.

    Die Gründe dafür sind vielschichtig. An erster Stelle sind hier die langwierigen Genehmigungsverfahren zu nennen, die sich über Jahrzehnte hinziehen können. Zuletzt forderten auch indigene Gruppen Mitspracherechte. Liegen alle Genehmigungen vor, machen die klimatischen Bedingungen, die Abgelegenheit und geologischen Besonderheiten den Bau einer Mine zu einer wahren Herausforderung.

    So befinden sich die Vorkommen von NexGen (Arrows) und Fission (Triple – R) über 300 Kilometer von der nächsten Infrastruktur entfernt. Wird diese Hürde überwunden, muss die Mine im Permafrostboden unter dem Sandstein gebaut werden. Damit die Mine im Sommer stabil bleibt und nicht mit Wasser vollläuft, muss eine riesige Kälteanlage installiert werden, die den Boden einfriert.

    Wenn man den Verlautbarungen von Cameco auf den jüngsten Pressekonferenzen glauben kann, stellt der Mangel an qualifizierten Arbeitern den nächsten Flaschenhals dar. Um Spezialisten in die unwirtliche Einöde zu locken, wird man in Zukunft immer mehr Geld in die Hand nehmen müssen. Und dabei ist die Entwicklung von neuen Lagerstädten wesentlich anspruchsvoller als der Betrieb der bestehenden Minen, weshalb noch mehr Fachkräfte benötigt werden.

    Selbst Optimisten rechnen deshalb nicht damit, dass beispielsweise NexGens Arrows-Projekt, das sich derzeit noch in einem Genehmigungsverfahren befindet, vor 2030 in Betrieb gehen wird. Wir wären nicht überrascht, wenn es erheblich länger dauert. Um das Defizit im Uranmarkt von derzeit etwa 50 Millionen Pfund pro Jahr zu decken, wird es aber ohne die kanadischen Großprojekte nicht gehen.

    Trotz allem Kazatomprom
    Probleme ganz anderer Natur werden aus dem größten Förderland gemeldet: Kasachstan. So warnte Kazatomprom kürzlich vor fehlender Säure, die für das ISR-Verfahren benötigt wird. Bei dem Verfahren, das sich mit Fracking bei der Ölförderung vergleichen lässt, wird….

    Autor: Thomas Steinhauser, Smart Investor 

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