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Das Ergebnis des dritten Geschäftsjahresquartals des Biokraftstoff-Herstellers VERBIO lag ernüchternd deutlich unter dem des Vorjahreszeitraums. Trotzdem machte die Aktie einen Satz um fast zehn Prozent nach oben. Ist das nicht ein typisches Signal für eine Wende?
Wenn eine weit gefallene Aktie auf eigentlich schlechte Nachrichten hin nicht mehr fällt, ist das grundsätzlich ein Indiz dafür, dass der Pessimismus im Vorfeld überzogen war und der Aktie schlicht die Verkäufer ausgehen, weil längst verkauft hat oder Short ging, wer das angesichts der Lage tun wollte. Soweit die Theorie.
Richtig ist zwar im Fall von VERBIO, dass die Aktie einen langen Abstieg absolviert hat, immerhin hatte der Kurs vor anderthalb Jahren noch klar über 80 Euro gelegen. Richtig ist ebenso, dass man dabei immer pessimistischer wurde. Aber die Frage stellt sich: War dieser Pessimismus denn tatsächlich überzogen?
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Expertenmeinung: Denn wenn man sich die Ergebnisse dieses ersten Kalender- bzw. dritten Geschäftsjahresquartals so ansieht, sind sie eben düster. Trotz gestiegener Produktionsmenge fiel der Umsatz aufgrund gedrückter Verkaufspreise in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres um 13 Prozent. Ebenso bezogen auf die ersten neun Monate des am 30.6. endenden Geschäftsjahres musste man einen Rückgang beim EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um 62,1 Prozent auf 82,1 Millionen Euro hinnehmen. Und der Gewinn pro Aktie schließlich fiel von 1,96 Euro im Vorjahreszeitraum in diesen ersten drei Quartalen auf 0,18 Euro.
Das ausgewiesene Ziel, 2023/2024 ein EBITDA zwischen 120 und 150 Millionen Euro zu erreichen, bleibt damit zwar greifbar. Aber der dramatisch niedrige Gewinn pro Aktie ist es, auf den es bei der Bewertung vor allem ankommt. Und der ist so drastisch unter Druck geraten, dass sich so mancher Anleger durchaus fragen wird, ob diese 9,91 Prozent, die VERBIO, vermutlich auf Basis eines „es hätte schlimmer kommen können“, gestiegen ist, wirklich eine Basis zum Kauf ist.
Die kurzfristige Entwicklung dürfte für viele diese Frage beantworten, denn es wäre eine subjektive Antwort auf Basis von einer eher optimistischen oder im Gegenzug pessimistischen Erwartungshaltung. Und angesichts der offenen Frage, wie sich die Preise im Bereich der Biokraftstoffe entwickeln könnten, beeinflusst ein bullisches Signal im Chart diese Erwartungshaltung immens zum Positiven … wenn es denn dazu kommt.
Was aber eben noch nicht der Fall ist. Wir sehen, dass die VERBIO-Aktie seit Januar eine Art „Untertassen-Formation“ ausbildet. Aber erst, wenn deren Nackenlinie überwunden ist, wäre diese Wende auch real. Rangekommen ist der Kurs an diese Entscheidungslinie, die bei 22,85 Euro liegt, zwar schon. Vorbeigekommen ist er aber noch nicht. Und angesichts der bereits jetzt überkauften kurzfristigen Markttechnik (hier im Chart der RSI-Indikator) sollte man dem eher nicht vorgreifen. Aber auch wenn diese „Untertasse“ vollendet wird:
Der Weg nach oben dürfte vorerst steinig bleiben, nicht zuletzt aufgrund der nicht zu unterschätzenden Zahl an potenziellen Widerständen, die sich über der Nackenlinie der „Untertasse“ auftürmen.
Quellenangaben: Ergebnis 3. Geschäftsjahresquartal 2023/24, 14.05.2024:
https://www.verbio.de/fileadmin/user_upload/verbio/investor-relations/finanzberichte/20240514_Q3-Mitteilung_31-03_de_PW.pdf
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