Wie geht es weiter?
Wachstum, Inflation, Schulden: Das ist Goldmans Prognose für die US-WIrtschaft
Goldman Sachs überraschte vergangene Woche mit einer Anpassung seiner Prognosen für die US-Wirtschaft: Die erste Zinssenkung durch die Fed wird nun erst im September erwartet. Die Inflation dürfte sich weiter abkühlen.
- Goldman Sachs erwartet erste Zinssenkung der Fed erst im September.
- Trotz starker Wirtschaftsindikatoren wahrscheinliche Senkung im September.
- Sorgen um fiskale Nachhaltigkeit der USA, Schuldenquote steigt.
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Mehrere Fed-Beamte, darunter auch Gouverneur Christopher Waller, haben darauf hingewiesen, dass eine Senkung im Juli nicht nur verbesserte Inflationsdaten, sondern auch deutliche Anzeichen einer Abschwächung in den Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten erfordern würde.
Trotz starker Wirtschaftsindikatoren, wie den Mai-PMIs und niedrigeren Arbeitslosenzahlen, sehen die Analysten von Goldman Sachs eine Senkung im September als wahrscheinlich an, da bis dahin vier weitere CPI-Berichte verfügbar sein werden.
3,2 Prozent Wachstum im 2. Quartal
Für die PCE-Daten am Freitag - ein Index, der die Konsumausgabe der US-Amerikaner berechnet - erwartet Goldman, dass das monatliche Kernrate im April auf 0,26 Prozent gesunken ist, nachdem sie im ersten Quartal durchschnittlich 0,36 Prozent betrug. Goldman Sachs erwartet weiterhin ein Wirtschaftswachstum (BIP) von 3,2 Prozent für das zweite Quartal und ein Wachstum der realen Einkommen von 2,5 Prozent.
Trotz einiger schwächerer Signale von den Verbrauchern im Frühjahr, hervorgerufen durch erhöhte Steuervorauszahlungen und Kapitalertragssteuern sowie niedrigere Steuerrückerstattungen, geht Goldman Sachs weiterhin von einer robusten Entwicklung des Arbeitsmarktes aus, die das Konsumwachstum stützen wird.
Schuldenquote auf den Weg zum Rekordhoch
Sorgen bereitet den Experten die fiskalische Nachhaltigkeit der USA. "Die Aussichten für die Tragfähigkeit der US-Finanzen haben sich in den letzten fünf Jahren verschlechtert", warnt Goldman-Ökonom David Mericle. "Das Primärdefizit ist nach wie vor 5 Prozent des BIP höher als in der Vergangenheit bei Vollbeschäftigung, die Schuldenquote ist um 19 Prozentpunkte auf 98 Prozent gestiegen und wird wahrscheinlich bald den Höchststand nach dem Zweiten Weltkrieg übertreffen, und die Zinssätze für neue Staatsanleihen haben sich im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie etwa verdoppelt."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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