Wertorientiertes Investieren
Warren Buffetts Erfolgsformel, die 10.000 in 137.700.000.000 USD verwandelte
Auch Erfolgsinvestor Warren Buffett besaß zu Beginn seiner Karriere nur 10.000 US-Dollar. Doch seine Erfolgsformel ließ sein Vermögen stetig wachsen.
- Warren Buffett begann mit 10.000 US-Dollar
- Buffett setzt auf unterbewertete Aktien und Spitzenqualität
- Langfristiger Anlagehorizont, konzentriertes Portfolio, stetiges Lernen
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Einige der heutigen Milliardäre sind nicht reich zur Welt gekommen, sondern wurden durch unermüdliche Arbeit für ihre Unternehmen wohlhabend. So auch Warren Buffett, der während der großen Weltwirtschaftskrise 1930 zur Welt kam. Damals prägten Arbeitslosigkeit, Hunger und Armut das Geschehen.
Inspiriert durch seinen Vater Howard Buffett, einen Börsenmakler, Politiker und Geschäftsmann und dessen ethische Werte Integrität, Disziplin und harte Arbeit als auch durch die Lebensumstände, schwor sich Warren Buffett bereits sehr früh im Leben, es bis zum dreißigsten Lebensjahr zum Millionär zu schaffen. Mit elf Jahren kaufte er seine erste Aktie, die er nach einem Einsturz später mit einem kleinen Gewinn wieder verkaufte. Doch die ersten Jahre seiner Investmentlaufbahn waren insgesamt nicht erfolgreich.
Erst als Warren Buffett 1949 das erste Mal Ben Grahams Buch „Intelligent Investieren“ in den Händen hielt, begann seine Karriere Form anzunehmen. Ein zweites Buch, das seine heutige Erfolgsformel wesentlich positiv beeinflusste, war "Die Profi-Investment-Strategie" von Philip A. Fisher, der bei der Aktienauswahl vor allem auf Qualitätsaspekte Wert legte.
Im Wesentlichen bildeten folgende Komponenten die Grundlage für Buffetts heutigen großen Erfolg.
1. Wertorientiertes Investieren
Warren Buffett sucht stets nach unterbewerteten Aktien. Dies bedeutet, dass die Marktkapitalisierung eines börsennotierten Unternehmens bei einem Kauf unter dem inneren Wert liegen muss. Letzteren ermittelt er durch eine Schätzung der zukünftigen Cashflows und ein Discounted-Cashflow-Verfahren. Unternehmen, deren Zukunft schwierig kalkulierbar ist, meidet er. Aus diesem Grund konzentriert sich Warren Buffett meist auf sehr stabile Geschäftsmodelle.
2. Fokussierung auf Spitzenqualität
Mit der Übernahme von Berkshire Hathaway und dem Einfluss seines langjährigen Partners Charlie Munger legte Warren Buffett ab etwa Ende der 1960er-Jahre den Schwerpunkt auf Qualitätsunternehmen. Ob American Express, Coca-Cola, GEICO, See´s Candies, Burlington Northern Santa Fe, Wells Fargo oder Apple, sie alle besitzen Wettbewerbsvorteile und eine sehr gute Marktstellung, die es ihnen ermöglicht, stetig zu wachsen. Sie weisen außerdem häufig eine stetige Umsatz- und Gewinnentwicklung, eine solide Bilanz als auch ein verlässliches Management auf, die eine positive Kursentwicklung fördern.
3. Langfristiger Anlagehorizont
Aufgrund der erfolgreichen Geschäftsentwicklung der ausgesuchten Qualitätswerte kann Buffett seine Beteiligungen langfristig halten. Dies führt zur Vermeidung unnötiger Transaktions- und Steuerzahlungen, die über einen langen Zeitraum die Rendite stark mindern würden. Krisen sitzt der Star-Investor meist einfach aus. So hält er beispielsweise schon seit 1988 Coca-Cola-Aktien und durchlebte mit ihnen mehrere große Kursrückgänge.
4. Konzentriertes Portfolio
Da die Anzahl der marktführenden Unternehmen begrenzt ist und sie selten unterbewertet sind, konzentriert sich Warren Buffett auf wenige, stark gewichtete Aktien im Berkshire-Hathaway-Portfolio.









5. Abwägung zwischen Anleihen und Aktien
Warren Buffett ist ein Fundamentalinvestor, der stets die Bewertung von Aktien und Anleihen miteinander vergleicht und sie dementsprechend gewichtet. Steigen die Börsenkurse wie aktuell besonders schnell, bevorzugt er Staatsanleihen, um bei Markteinbrüchen umso stärker Aktien zu kaufen.
6. Investmentvehikel
Neben seiner hohen Durchschnittsrendite von fast 20 Prozent jährlich verdankt Warren Buffett sein großes Vermögen auch der Investition von Anlegergeldern über verschiedene Investmentfirmen wie anfangs Buffett Partnership oder später Berkshire Hathaway.
7. Bescheidene Lebensweise
Warren Buffett pflegte stets einen bodenständigen Lebensstil, wodurch er unnötige Ausgaben mied. Die so eingesparten Gelder nutzte er zur Investition, um so langfristig noch stärker vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
8. Kontinuierliches Lernen
Das Orakel aus Omaha erweitert stetig sein Wissen. Buffett liest täglich etwa sechs Stunden und hält sich ständig über wirtschaftliche Entwicklungen, Geschäftsmodelle und Markttrends auf dem Laufenden. Dieses Wissen hilft ihm, fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen.
Fazit
Der große Erfolg des heutigen Starinvestors über viele Jahrzehnte ist so gesehen kein Zufall, sondern das Ergebnis eines sinnvollen Anlageansatzes, der langfristig Bestand hat, und der Berücksichtigung zahlreicher weiterer Details.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion
