Rückkauf-Blamage
Monster-Anleger wollen viel mehr Aktien loswerden als das Unternehmen haben will
Der Energydrink-Anbieter Monster hat mit seinem Aktienrückkauf-Programm deutlich mehr Erfolg gehabt als er eigentlich haben wollte.
- Monster Beverage hat mehr Aktien zurückgekauft als geplant.
- Der Kaufpreis lag am unteren Ende der Preisspanne.
- Management verkaufte weniger Aktien als geplant, wirft Fragen auf.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Monster Beverage hat ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen, das bei den Aktionären auf mehr Interesse stieß als erwartet. Das Unternehmen gab bekannt, dass es insgesamt 3 Milliarden US-Dollar für den Rückkauf von 56.603.773 Aktien ausgegeben hat, was 5,4 Prozent der vor dem Angebot ausstehenden Aktien entspricht.
Die Aktien wurden zu einem Preis von 53 US-Dollar pro Aktie erworben, was dem untersten Ende der Preisspanne von minimal 53 bis maximal 60 US-Dollar entspricht, die das Unternehmen bei der Ankündigung des Rückkaufangebots im vergangenen Monat festgelegt hatte.
Das Rückkaufprogramm erregte Aufsehen, da mehr als doppelt so viele Aktien zum Verkauf angeboten wurden als das Unternehmen überhaupt zurückkaufen wollte. Von den insgesamt 119.108.767 angebotenen Aktien wurden nur 47,6 Prozent erworben. Dabei hatte Monster den Kaufpreis bereits so niedrig angesetzt wie überhaupt möglich.
Die Nachricht vom Abschluss des Aktienrückkaufprogramms hat sich unmittelbar auf den Aktienkurs von Monster Beverage ausgewirkt. Die Aktie fiel am Montag um 3,2 Prozent zurück auf genau 51 US-Dollar und pendelte am Dienstag im frühen US-Handel weiter um diese Marke. Seit Jahresbeginn haben die Titel damit bereits knapp 13 Prozent eingebüßt, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum um 12,4 Prozent gestiegen ist.









Interessant ist auch die Beteiligung des Managements am Rückkaufprogramm. Die beiden Co-CEOs Rodney Sacks und Hilton Schlosberg hatten eigentlich Aktien im Volumen von mehr als 50 Millionen US-Dollar verkaufen wollen, mussten sich dann aber mit insgesamt 24 Millionen US-Dollar zufrieden geben. Es hätte sicherlich auch seltsam ausgesehen, wenn das Unternehmen die Aktien seiner Chefs komplett aufgekauft hätte, bei den anderen Aktionären aber nur einen Bruchteil.
Der Aktienrückkauf und die Beteiligung des Managements werfen Fragen über das Vertrauen des Managements in die zukünftige Performance des Unternehmens auf, insbesondere in einem Umfeld, in dem der Gesamtmarkt steigt. Die Ergebnisse dieses Rückkaufs könnten in den kommenden Monaten sowohl für das Management als auch für die Investoren von Monster Beverage Konsequenzen haben. Die Begeisterung, mit der die Investoren die Aktie loswerden wollten, spricht nicht gerade für großes Vertrauen in die Zukunftsaussichten des Unternehmens.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
