Morgan-Stanley-Studie
Korrekturgefahr: Wo Anleger jetzt Zuflucht suchen sollten!
Die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley warnen vor einer Korrektur – und empfehlen Anlegern diese Branchen als sichere Häfen!
- US-Aktienmarkt "technisch fragil"
- Anleger vor schwieriger Wahl
- Sichere Häfen: Gesundheit, Industrie, Banken, Gold
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Um rund 15 Prozent hat der US-Gesamtmarktindex S&P 500 in der ersten Jahreshälfte zulegen können – eine beachtliche Bilanz, die sich in der zweiten Hälfte des Jahres wiederholen könnte, zumindest wenn es nach der Statistik geht.
US-Aktienmarkt "technisch fragil"
Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Rallye wurde von einigen wenigen besonders gut laufenden Titeln getragen, während eine Vielzahl an Werten kaum gestiegen ist, oder sogar unter dem Niveau des Jahreswechsels liegt.
In den vergangenen Wochen hat das Momentum außerdem stark nachgelassen, was das Risiko einer Korrektur steigen lässt. Eine wachsende "technische Gebrechlichkeit" sieht in einer neuesten Studie der US-Investmentbank Morgan Stanley auch Investmentvorstand Lisa Shalett.
Anleger stehen vor schwieriger Wahl
Ihrer Einschätzung nach stehen Investoren in der zweiten Jahreshälfte vor einer "schwierigen Wahl" zwischen Aktien, die bereits gut gelaufen sind, und defensiven Werten, die geldpolitischen Gefahren und Sicherheitsrisiken trotzen können.
Gemeinsam mit ihrem Team hat die Analystin daher eine Liste mit Branchen erstellt, in der Anleger Zuflucht finden könnten, sollte es am US-Aktienmarkt und darüber hinaus ungemütlich werden.
Diese Branchen könnten sichere Häfen sein
Titel, die Wachstum bieten und gleichzeitig fair bewertet sind, sieht sie vor allem in der Gesundheitsbranche, bei Industrie- und Rüstungswerten sowie Bank- und Versicherungstiteln. Zusätzlich hält sie die japanische Aktien, Wohnimmobilien und Gold für empfehlenswert.
Von US-Staatsanleihen und dem US-Dollar, zwei ebenfalls als sicheren Häfen geltenden Anlagen, rät sie hingegen ab. Diese könnten sich mit Blick auf die zu erwartenden Zinssenkungen der Notenbank als "ineffektiv" erweisen.
Defensive Konsumgüter? Abstand halten!
Auch gegenüber Werten aus dem Bereich essenzieller Konsumgüter ist sie kritisch. Hier sieht sie Gefahren durch Disinflation und eine sinkende Nachfrage. Ein erstes Indiz hierfür hat in der vergangenen Woche das schwache Abschneiden von Apotheken- und Drogeriewert Walgreens geliefert.
Hier spricht sie sogar von einer "Revolte" der Verbraucherinnen und Verbraucher, die beginnen, sich mit wachsender Konsumzurückhaltung gegen hohe Preise zu wehren.









Fazit: Strategie mit hoher Trefferquote
Angesichts der fehlenden Marktbreite, eines der aktuell stärksten Anzeichen für eine drohende Gesamtmarktkorrektur, ist die von Morgan-Stanley-Analystin Lisa Shalett getroffene Auswahl clever.
Für den Fall, dass eine größere Korrektur entgegen ihren Erwartungen ausbleiben sollte, ist das wahrscheinlichste Szenario, dass von Anlegern bisher vernachlässigte Branchen und Segmente nachziehen beziehungsweise Geld im Rahmen einer Sektorrotation in diese umgeschichtet wird.
Es könnten sich in den kommenden Monaten daher gleich zwei Szenarien entfalten, in denen die von Shalett genannten Branchen an Wert gewinnen. Nur ein Fall, eine branchenübergreifende Korrektur, würde ihre Annahmen widerlegen.
Anleger mit einer hohen Exposure in Tech- und Magnificent-Seven-Aktien wie Apple, Microsoft und Nvidia könnten ihrem Beispiel folgen – und gut beraten sein, einen Teil der Gewinne vom Tisch zu nehmen und entweder in Cash zu parken oder in defensivere Branchen zu investieren.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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