Das Wichtigste am Donnerstag

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    DocMorris wird abgestraft, Etappensieg für Bayer, Apple auf der KI-Welle

    Die schlechten Nachrichten beim Apotheken-Riesen DocMorris sind gut verpackt. Unterdessen macht Bayer Fortschritte bei einer Parkinson Behandlung und der Tipp des Tages ist ein Apple-Zulieferer.

    Das Wichtigste am Donnerstag - DocMorris wird abgestraft, Etappensieg für Bayer, Apple auf der KI-Welle

    Die Aussicht auf eine sinkende Inflation in den USA zieht am Donnerstag Investoren an den Aktienmarkt. Die Anleger hoffen, dass baldige Zinssenkungen Realität werden. Der deutsche Leitindex steigt im frühen Handel um 0,3 Prozent auf 18.459 Punkte. 

    Bereits gestern hatte der DAX den am Dienstag erlittenen Rückschlag weitgehend wettgemacht. Der anhaltende Aufschwung bei US-Technologiewerten trug auch hierzulande zu einer positiven Börsenstimmung bei. Letztlich stieg der DAX um 0,9 Prozent auf 18.407 Punkte, nachdem er tags zuvor um 1,3 Prozent gefallen war.

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    Apple: Dank Absatzschub wieder die Nr. 1 

    Laut einem Bericht von Bloomberg plant der Technologieriese aus Cupertino , bis zum Jahresende mindestens 90 Millionen iPhone 16 auszuliefern, was einer Steigerung von 11 % gegenüber der Anzahl der im zweiten Halbjahr 2023 ausgelieferten iPhone 15 entspricht. Bloomberg berichtet, dass Apple seine Zulieferer über die Absicht informiert hat, die Auslieferungen in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 zu erhöhen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen mitteilten. Die Integration von Apple Intelligence in das iPhone 16 dürfte die Verbrauchernachfrage weiter ankurbeln.

    Auf der WWDC im Juni hatte Apple seinen neuen Dienst Apple Intelligence angekündigt, der jedoch exklusiv für das kommende iPhone-Modell verfügbar sein wird. Die Aktien von Apple stiegen im US-Handel um 1,85 Prozent auf 232,91 US-Dollar, was einer Marktkapitalisierung von 3,5 Billionen US-Dollar entspricht. Damit ist Apple erneut das wertvollste Unternehmen der Welt.

    Was soll ich noch sagen: Apple reitet die KI-Welle richtig gut und gehört an schwachen Tagen ins Depot!

    Ach ja, die Zulieferer, die informiert wurden, dürften sicherlich auch davon profitieren. Die "stille" Ankündigung von Apple dürfte sicherlich schon Einfluss auf die Zahlen haben, die TSMC Mittwoch veröffentlicht hat. Neben TSMC, das Chips für das iPhone, iPad, Watch und Macs produziert, wären da noch: Micron Technology aus Idaho , das einige der Speicherchips von Apple herstellt. Weitere Technologieunternehmen, die Apple zu ihren größten Kunden zählen, sind Skyworks Solutions , Qualcomm und Qorvo.

    Texas Instruments stellt die Touchscreen-Controller für iPhones her, Infineon ( entwickelt Netzwerkkomponenten für das iPhone und das in New York ansässige Unternehmen Corning stellt Gorilla Glass her, das von Apple für die sturzsicheren Bildschirme seiner Geräte verwendet wird. 

    DocMorris: Das Märchen vom E-Rezept 

    Positiv ist wenigstens, dass DocMorris die Nachricht zu den Zahlen nicht erst nach 22 Uhr veröffentlicht hat. Die Überschrift: "DocMorris mit beschleunigtem und signifikantem eRx-Wachstum bei Neukunden, Marktanteil und Umsatz" lässt einen dann schon etwas Zweifeln, wenn man die ganze Pressemitteilung liest. Inhaltlich sind die Aussagen nicht falsch, aber sie wecken Hoffnungen, die DocMorris unterm Strich nicht erfüllt. 

    Konkurrent Redcare Pharmacy hat bei seinen vorläufigen Zahlen mit etwas leiseren Tönen vermeldet, dass der Umsatz nach 7 sieben Prozent im ersten Quartal im zweiten Viertel des Jahres um 37 Prozent angezogen ist. Wenn Sie die Zahlen bei DocMorris noch nicht kennen, was würde sie nach der Vorlage der Konkurrenz und der Überschrift vermuten?

    Hat man sich erst einmal durch die Vielzahl an ausgewiesenen Umsätzen durchgewurschtelt, dann bleibt übrig: "Der DocMorris-Außenumsatz wuchs im zweiten Quartal 2024 um 6.4 Prozent in Lokalwährung gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Konzernwährung stieg er um 5.9 Prozent auf 267.7 Millionen Schweizer Franken."

    Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich der Außenumsatz wie folgt zusammensetzt: "Der Außenumsatz setzt sich zusammen aus dem konsolidierten Umsatz von DocMorris zuzüglich der Versandhandelsumsätze von Apotheken, die von DocMorris beliefert werden, abzüglich des konsolidierten Umsatzes für deren Belieferung." Ich zitiere noch einmal die Überschrift: "DocMorris mit beschleunigtem und signifikantem eRx-Wachstum bei Neukunden, Marktanteil und Umsatz" Jetzt darf sich jeder überlegen, ob 5,9 Prozent Umsatzwachstum zu der Überschrift passen. 

    Zum Glück hat die Mehrzahl der Anleger nicht nur die Überschrift gelesen, sondern die ganze Nachricht. Die Aktie liegt fast zehn Prozent im Minus und es gilt weiterhin die Devise. Finger weg von der Aktie.

    Bayer: FDA verleiht Fast-Track-Status für Gen-Therapie

    Die Leverkusener können langfristig auf eine beschleunigte Zulassung einer potenziellen Gentherapie zur Behandlung von Parkinson in den USA hoffen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat der Gentherapie AB-1005, die zur Behandlung von moderatem Parkinson untersucht wird, den sogenannten Fast-Track-Status verliehen, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Donnerstag mitteilte.

    AB-1005, entwickelt vom 2020 von Bayer übernommenen Biotech-Unternehmen Asklepios Biopharmaceutical (AskBio), rekrutiert derzeit Patienten für eine Phase-II-Studie in den USA. Bis zu einer möglichen Zulassung ist es jedoch noch ein weiter Weg.

    In Phase-II-Studien werden Medikamentenkandidaten in der Regel erstmals an Patienten getestet, die an der entsprechenden Erkrankung leiden. Zulassungsrelevant sind dann die folgenden Phase-III-Studien, die umfangreicher und anders strukturiert sind.

    Die FDA vergibt den Fast-Track-Status für Medikamente bei schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen, bei denen ein dringender Bedarf an neuen Therapien besteht. Mit diesem Status können Pharmaunternehmen ihre Medikamentenkandidaten unter bestimmten Voraussetzungen schneller auf den Markt bringen.

    Gerresheimer : Geht doch!

    Der Spezialverpackungshersteller, der für die Pharma- und Kosmetikindustrie produziert, sieht sich nach moderaten Zuwächsen im ersten Halbjahr auf dem richtigen Kurs.

    Wachstumstreiber war erneut der Bereich Plastic & Devices, der Inhalatoren, Pens und Fertigspritzen herstellt, wie Finanzvorstand Bernd Metzner am Donnerstag im Interview mit Reuters erklärte. Besonders bedeutend seien die Abnehmspritzen mit dem Wirkstoff GLP-1, deren Nachfrage weltweit stark ansteige. "GLP-1 ist ein sehr wichtiges Produkt für uns," so Metzner.

    In den ersten sechs Monaten stiegen die Erlöse um 1,7 Prozent auf 968,5 Millionen Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 188,2 Millionen Euro. Metzner kündigte an, dass die Lagerbestände bei Glasampullen, die von den Kunden aufgebaut wurden, langsam abnähmen und daher im zweiten Halbjahr höhere Wachstumsraten zu erwarten seien. Er bekräftigte die Jahresziele, die ein Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent und ein bereinigtes Ebitda von 430 bis 450 Millionen Euro vorsehen.

    An der Börse kamen diese Nachrichten gut an: Die Aktie stieg im frühen Frankfurter Handel um gut zwei Prozent.

    Fielmann: Erfrischend gut

    Die Optikerkette Fielmann konnte im ersten Halbjahr ihren Gewinn steigern. Vorläufigen Berechnungen zufolge erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um etwa 14 Prozent auf einen Bereich zwischen 235 Millionen und 240 Millionen Euro. Dies gab das Unternehmen am Donnerstag vor der Hauptversammlung in Hamburg bekannt.

    Die entsprechende Marge stieg auf etwa 21,6 Prozent, im Vergleich zu 21,2 Prozent im Vorjahr. Diese positive Entwicklung wurde durch einen höheren Anteil an teuren Gleitsichtgläsern und Hörsystemen sowie durch das Sparprogramm von Fielmann begünstigt. Das Vorsteuerergebnis wird voraussichtlich rund 125 Millionen Euro betragen, was einem Anstieg um 16 Prozent entspricht. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 12 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

    Für das laufende Jahr prognostiziert Fielmann eine bereinigte Ebitda-Marge leicht über dem Vorjahresniveau. Nicht enthalten sind dabei Kosten für Akquisitionen und Integration, wie etwa bei der US-Neuerwerbung Shopko Optical. Im vergangenen Jahr betrug die Ebitda-Marge 20,8 Prozent.

    In den europäischen Märkten wird eine Marge von knapp 23 Prozent erwartet. Das US-Geschäft weist derzeit eine niedrigere Ebitda-Rendite als die Fielmann-Gruppe auf, soll jedoch bis 2024 und 2025 deutlich ausgebaut werden. Anfang Juli hatte Fielmann bereits das Umsatzziel nach der Shopko-Übernahme leicht auf 2,3 Milliarden Euro angehoben.

    Fielmann bleibt weiterhin bei seinem Ziel, bis 2025 eine Ebitda-Marge von 25 Prozent im europäischen Geschäft zu erreichen. Einschließlich der übernommenen Unternehmen in den USA soll die Marge bei rund 24 Prozent liegen.

    Geht der Kurs über die 50-Tage-Linie, dann ist Fielmann sicherlich für konservative Anleger eine Überlegung wert. 

    Tipp des Tages 

    Corning: Auf die Lauer legen

    Wir haben es schon oben angesprochen. Das iPhone 16 mit KI, beziehungsweise Apple-Intelligence Funktionen, dürfte ein Verkaufsschlager werden. Aber nicht nur das ist ein Grund, warum der Weltmarktführer in der Herstellung und Vermarktung von Substraten aus Glas und Spezialkeramik auf ein gutes zweites Quartals zurückblicken wird, wenn es nach Oppenheim geht: 

    Cornings überraschend positives Ergebnis im zweiten Quartal wird von starken Unternehmensverkäufen im optischen Segment getragen, insbesondere durch frühe Aufträge von Kunden im Bereich künstliche Intelligenz für Rechenzentren, sowie durch Wachstum in anderen Geschäftsbereichen, berichtete Oppenheimer am Mittwoch.

    Laut der Firma ist das Management von Corning zuversichtlich bezüglich seines "Springboard"-Rahmenwerks, das für die kommenden Jahre ein signifikantes Umsatzwachstum prognostiziert, welches durch frühe Umsätze aus Investitionen in die Dateninfrastruktur für künstliche Intelligenz gestützt wird.

    Corning erwartet ein bedeutendes Wachstum im Bereich der Carrier- und Unternehmensnetzwerke, wobei neue Produkte für künstliche Intelligenz und eine bessere Kapazitätsauslastung die Gewinnmargen im optischen Segment steigern werden, so Oppenheimer weiter und bestätigt sein Outperform-Rating, das Kursziel für die Corning-Aktie steigt von 40 auf 50 US-Dollar.

    Autor: Markus Weingran, wallstreetONLINE Redaktion



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