Anziehende Energieaktien
Nicht Nvidia: 4 Gründe, warum jetzt Energiewerte zu den lukrativsten Aktien zählen
Energieaktien sind derzeit nicht nur günstig bewertet, sondern profitieren auch von mehreren Entwicklungen. Wir haben für Sie entsprechende ETFs und Aktien selektiert.
- Energieaktien sind günstig bewertet und profitieren von aktuellen Entwicklungen.
- Hohe KGV bei Chip-Aktien, während Energieaktien niedrig bewertet sind.
- Energiekonzerne tragen aktiv zur Energiewende bei und sind breiter aufgestellt.
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Nachdem mit ChatGPT im November 2022 die erste bedeutende künstliche-Intelligenz-Anwendung für die breite Bevölkerung auf den Markt kam, sind Chip-Aktien stark gestiegen. Doch mittlerweile beträgt ihr durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bereits 42, während ihre Dividendenrendite im Mittel nur noch bei 0,72 Prozent liegt (19.07.2024).
Die Historie lehrt hingegen, dass hohe Bewertungen im Anschluss meist zu einer größeren Korrektur führen, während günstige, oft unterschätzte Märkte im Gegenzug aufholen. Zu Letzteren gehört aktuell auch der Energie-Sektor.
Welche Punkte für Energie-Aktien sprechen
Sie notieren derzeit zu einem KGV von nur noch 7,93 und zu einer Dividendenrendite von 3,43 Prozent (19.07.2024). Aufgrund der Energiewende gehen viele Investoren von einem Markt im Niedergang aus. Doch tatsächlich tragen große Energiekonzerne mit ihren Milliardeninvestitionen wie wenige andere Unternehmen aktiv zur Energiewende bei. Ohne sie würde sie deutlich langsamer verlaufen und wäre schwieriger finanzierbar.
Zu den Projekten zählen beispielsweise große Wind- und Solarparks, Leitungsnetze, Ladesäuleninfrastruktur, die grüne Wasserstoff-Produktion und Dekarbonisierungs-Lösungen. McKinsey ist sogar der Meinung, dass die heutigen Energieriesen auch später zu den führenden Unternehmen des Sektors zählen werden.
Große Erdöl- und Erdgas-Konzerne besitzen dabei sogar einen Vorteil gegenüber den jungen, sehr spezialisierten Firmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien. So ist davon auszugehen, dass Erdöl und vor allem Erdgas auch noch in den kommenden Jahrzehnten des Übergangs zum Einsatz kommen. Gleichzeitig investieren die Energiekonzerne in erneuerbare Energien und in entsprechende Infrastruktur, sodass sie insgesamt breiter und somit stabiler aufgestellt sind.
Aktuelle Entwicklungen zeigen, wie anfällig hingegen die oft noch sehr jungen Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien sind. Zuletzt erhöhten sich beispielsweise aufgrund der Folgen des Ukrainekrieges die Strompreise, wodurch es bei Wasserstoff- und vielen E-Autowerten zu Rückschlägen kam.
Weiterer Gegenwind droht durch eine erneute Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, der Umwelt- und Klimaschutzgesetze nach Möglichkeit abschaffen möchte. Davon würden Energiekonzerne profitieren, während junge Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien einen weiteren Rückschlag erleiden würden.
Aus diesen Gründen könnte der Energiesektor wieder zum Gesamtmarkt aufschließen, während er sich in den letzten Jahren eher unterdurchschnittlich entwickelte.
ETFs, die in den Energiesektor investieren
Indexfonds bieten die Möglichkeit, breit gestreut in eine Branche zu investieren. Ein Beispiel dafür ist der Xtrackers MSCI World Energy UCITS ETF. Er enthält die weltweit 57 wichtigsten Vertreter des Energiesektors und wurde im März 2016 in Irland aufgelegt. Mittlerweile verwaltet er ein Vermögen von 1,04 Milliarden US-Dollar (19.07.2024), thesauriert seine Erträge und kostet Anleger jährlich nur 0,25 Prozent des investierten Betrages.








Mit dem SPDR MSCI Europe Energy UCITS ETF können Anleger physisch ausschließlich in elf europäische Energiekonzerne investieren. Er wurde im Dezember 2014 in Irland aufgelegt, verwaltet derzeit 1,09 Milliarden Euro (19.07.2024), thesauriert seine Erträge und besitzt eine geringe jährliche Gesamtkostenquote von nur 0,18 Prozent.







Der iShares S&P 500 Energy Sector UCITS ETF investiert hingegen gezielt in 22 amerikanische Energieunternehmen. Er wurde im November 2015 in Irland aufgelegt, verwaltet 1,04 Milliarden US-Dollar (19.07.2024), thesauriert seine Erträge und kostet jährlich nur 0,15 Prozent des investierten Betrages.






Aussichtsreiche Energie-Einzelwerte
Ein günstig bewerteter und gleichzeitig operativ erfolgreicher Energiekonzern ist Chevron. So zahlt er seit Jahrzehnten eine stetig steigende Dividende je Aktie. Lag sie 1989 noch bei 0,17 US-Dollar, sind es aktuell bereits 6,52 US-Dollar. Somit notiert die Aktie derzeit noch zu einer Dividendenrendite von 4,03 Prozent (19.07.2024). Chevron besitzt zudem eine Eigenkapitalquote von 61,5 Prozent und investiert Milliarden US-Dollar in neue Energien.









Ein großer erfolgreicher europäischer Energiekonzern ist TotalEnergies. Auch er zählt zu den zuverlässigen Dividendenwerten, dessen Ausschüttung je Aktie seit dem Jahr 2000 bis heute von etwa 1,14 US-Dollar auf 3,16 US-Dollar gestiegen ist. Dies entspricht einer aktuellen Dividendenrendite von 4,95 Prozent (19.07.2024). TotalEnergies besitzt eine Eigenkapitalquote von 41,2 Prozent und konnte seine Ergebnisse in den vergangenen Jahren deutlich steigern. Auch dieser Konzern befindet sich bereits in der Transformation und investiert weltweit in große erneuerbare Energieprojekte.









Fazit Energie-Sektor
Erdöl- und Erdgas-Konzerne sind derzeit günstig bewertet und profitieren einerseits von aktuellen Entwicklungen und anderseits langfristig von der Energiewende. Darüber hinaus zahlen sie meist stetig eine hohe Dividende, die bisher mit den Konzernentwicklungen oft Jahr für Jahr steigt.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte

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