Nach schwachen Zahlen
-15 Prozent: Ryanair-Aktie geht in den Sturzflug über!
Die Aktie der irischen Billigflug-Airline Ryanair handelt zum Wochenauftakt mit empfindlichen Verlusten. Grund hierfür sind schwache Quartalszahlen.
- Ryanair-Aktie fällt um 15% nach schwachen Zahlen.
- Trotz mehr Passagieren sinken Ticketpreise um 15%.
- Unsicherer Ausblick: "0 Sichtbarkeit" für Erträge.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Es ist eine für Fluggesellschaften bislang schwierige Berichtssaison. Weder die Quartalszahlen der US-Airlines United und Delta noch die von Ryanair, das sich am Montag mit seinem Geschäftsbericht zu Wort gemeldet hat, konnten überzeugen.
Bei Ryanair zeigt sich zum Wochenauftakt besonders große Enttäuschung: Die Aktie fällt wie ein Stein und gibt um 15 Prozent nach, nachdem nicht nur der Gewinn stark nachgelassen, sondern das Unternehmen auch vor einem schwachen Sommerquartal gewarnt hat.
Mehr Fluggäste, aber niedrigere Ticketpreise
Trotz einer gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent höheren Fluggastzahl, insgesamt beförderte die irische Billigflug-Airline in den vergangenen drei Monaten 55,5 Millionen Passagiere, fiel der Erlös um ein Prozent auf 3,63 Milliarden Euro.
Grund hierfür sind deutlich niedrigere Ticketpreise. Im Schnitt fielen diese um 15 Prozent, wodurch Ryanair pro Passagier 10 Prozent weniger erlöste als noch im Vorjahresquartal.
Diese Entwicklung schlug sich auch in den Erträgen des Unternehmens nieder, die von 663 Millionen Euro (nach Steuern) auf 360 Millionen Euro gesunken sind. Das entspricht einem Rückgang von 45,7 Prozent.
"0 Sichtbarkeit": Auch Prognose enttäuscht
Auch für das kommende Quartal sieht Ryanair einen schwächeren Ertrag: "Zwar ist die Nachfrage hoch, die Preise entwickeln sich aber schwächer als erwartet. Daher rechnen wir nun mit signifikant niedrigeren Ticketpreisen als noch im vergangenen Sommer", gab das Unternehmen in seiner Pressemitteilung bekannt.
Insgesamt rechnet Ryanair für das Geschäftsjahr 2025 mit 200 Millionen Passagieren, was ein Anstieg um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr wäre. Allerdings gab CEO Michael O'Leary zu bedenken, dass das Unternehmen derzeit über "0 Sichtbarkeit" verfügen würde, was die Ertragssituation in den Quartalen 3 und 4 betrifft.









Aktie stürzt ab: -15 Prozent und neues Jahrestief
Das schlechte Abschneiden gepaart mit einem schwächeren und gleichzeitig unsicheren Ausblick kommt bei Anlegern am Montag überhaupt nicht gut an. Die Aktie gibt um 15 Prozent nach und fällt damit nicht nur unter die Unterstützung bei 16 Euro, sondern auch auf ein neues Jahrestief.
Zuletzt handelte das Papier im vergangenen Oktober auf vergleichbar niedrigen Niveaus. Da Ryanair inzwischen meilenweit von seinen gleitenden Durchschnitten entfernt ist, sind weitere Kursverluste zu befürchten, erst recht vor dem Hintergrund einer erwartungsgemäß schwächeren Ertragssituation.
Fazit: Branche kein Investment-Case
In den Abwärtssog von Ryanair gerät zum Wochenauftakt auch die Aktie der Lufthansa, die gemeinsam mit den Papieren von Fraport und TUI das MDAX-Ende bildet. Auch bei der Lufthansa ist sowohl die Geschäftslage als auch die technische Situation der Aktie angespannt, weswegen hier von einem Investment abzusehen ist.
Angesichts des überaus zyklischen Geschäftsmodelles, vielen Unbekannten wie den Lieferverzögerungen bei Boeing und der Aussicht auf sinkende Verbraucherausgaben sollten Anleger der gesamten Branche den Rücken kehren – die mag zwar für Trader, aber nicht für langfristige Investments aussichtsreich sein.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte