Das Wichtigste am Dienstag

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    Crowdstrike-Klage, Earnings-Kater bei Diageo, Abschied bei SAP

    Mit Spannung erwarten die Märkte die Zahlen von Tech-Titan Microsoft am Mittwochabend. Doch auch schon im Laufe des Tages gab es einige Earnings-Überraschungen. Markus Weingran mit den Top-Stories am Dienstag.

    Für Sie zusammengefasst
    Das Wichtigste am Dienstag - Crowdstrike-Klage, Earnings-Kater bei Diageo, Abschied bei SAP

    Apple: KI wird ohne Nvidia-Chips trainiert

    Für das Training zweier Schlüsselkomponenten seiner Künstlichen Intelligenz (KI) verwendet Apple nicht die Spezialprozessoren des Weltmarktführers Nvidia. Stattdessen setzt das Unternehmen auf Hochleistungsrechner der Alphabet-Tochter Google, wie aus einem am Montag veröffentlichten Entwicklungsbericht hervorgeht. Apple und Google waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar, während Nvidia sich zu dem Thema nicht äußern wollte.

    Vor einigen Wochen stellte Apple seine "Apple Intelligence" vor, die unter anderem den Sprachassistenten "Siri" verbessern soll. Für das Training der KI, die auf iPhones und anderen Geräten des Unternehmens eingesetzt werden soll, nutzt Apple mehrere Tausend KI-Spezialchips von Google. Diese Chips werden nicht verkauft, sondern im Rahmen der Nutzung von Google-Rechenzentren vermietet.

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    Crowdstrike & Microsoft: Erste Klage ist auf dem Weg 

    Delta Airlines hat einen renommierten Anwalt engagiert, um Schadensersatz von CrowdStrike und Microsoft  zu fordern.  Hintergrund ist der Vorfall in diesem Monat, bei dem Millionen von Computern ausfielen und tausende von Flügen gestrichen wurden.

    Am 19. Juli führte ein Softwareupdate von CrowdStrike zu einem massiven Ausfall der Microsoft-Systeme, der zahlreiche Unternehmen lahmlegte, insbesondere Fluggesellschaften. Das Verkehrsministerium gab letzte Woche bekannt, dass es den Fall von Delta untersucht, die unter erheblichen Flugunterbrechungen und Serviceausfällen litt.

    Die Ausfälle haben Delta schätzungsweise zwischen 350 und 500 Millionen Dollar gekostet. Das Unternehmen bearbeitet derzeit über 176.000 Rückerstattungs- oder Entschädigungsanträge, nachdem fast 7.000 Flüge gestrichen wurden.

    Das Versicherungs-Startup Parametrix schätzte, dass der Vorfall mit CrowdStrike für Fortune-500-Unternehmen (ohne Microsoft) zu Gesamtschäden von etwa 5,4 Milliarden US-Dollar geführt hat.

    Die Klage von Delta dürfte daher nur der Anfang sein. Jede weitere Klageeinreichung dürfte den Kurs belasten. Jede Niederlage vor Gericht ebenso. Anleger, denen es aufgrund des großen Rücksetzers in den Fingern juckt, sollten sich einfach den Chart von Bayer anschauen und dabei bedenken, dass die Klagewelle bei Crowdstrike erst losgegt. 

    Im Bereich Cybersecurity sind Anleger aktuell besser bei Palo Alto, Fortinet oder Rubrik aufgehoben. 

    Tilray: Startschuss für Cannabis-Aktien?

    Das Unternehmen gab bekannt, dass es im 4. Quartal, das am 31. Mai endete, einen Verlust von 15,38 Millionen US-Dollar oder 0,04 US-Dollar pro Aktie verzeichnete. Im Vergleich dazu betrug der Verlust im Vorjahresquartal 119,82 Millionen US-Dollar oder 0,15 US-Dollar pro Aktie.

    Der bereinigte Nettogewinn, der die meisten einmaligen Posten ausschließt, belief sich auf 35,1 Millionen US-Dollar oder 0,04 US-Dollar pro Aktie. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen einen Verlust von 11,8 Millionen US-Dollar oder 0,02 US-Dollar pro Aktie.

    Der Umsatz stieg um 25 Prozent von 184,2 Millionen US-Dollar auf 229,9 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Prognose von Capital IQ, die bei 227,3 Millionen US-Dollar lag.

    Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 37 Prozent von 21,5 Millionen US-Dollar auf 29,5 Millionen US-Dollar.

    Die Zahlen deuten an, dass Tilray sich auf dem Weg der Besserung befindet. Das Papier gehört mindestens auf die Watchlist. Zieht der Kurs über die Marke von 2 US-Dollar, dann können mutige Anleger eine erste Position aufbauen. 

    Diageo: Captain Morgan reißt das Ruder nicht "Rum" 

    Der Spirituosenhändler kündigte am Dienstag ein schwieriges Jahr an und verwies auf die geopolitischen Unwägbarkeiten, die auch im neuen Geschäftsjahr anhalten werden. Das in London ansässige Unternehmen, bekannt für Marken wie Guinness Stout, Baileys Likör, Tanqueray Gin und Captain Morgan Rum, gab bekannt, dass der Umsatz im Geschäftsjahr, das am 30. Juni endete, um 1,3 Prozent von 27,89 Milliarden US-Dollar auf 28,27 Milliarden US-Dollar zurückging. Das Getränkevolumen sank um 5,3 Prozent von 243,4 Millionen auf 230,5 Millionen Einheiten.

    Der Vorsteuergewinn verringerte sich um 3,3 Prozent von 5,64 Milliarden US-Dollar auf 5,46 Milliarden US-Dollar. Diageo erhöhte seine Ausschüttung um 5,0 Prozent von 98,55 Cents auf 103,48 Cents je Aktie.

    "Während das Geschäftsjahr 2024 sowohl für unsere Branche als auch für Diageo ein herausforderndes Jahr mit anhaltender makroökonomischer und geopolitischer Volatilität war, haben wir uns darauf konzentriert, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass Diageo gut für Wachstum positioniert ist, wenn sich das Konsumumfeld verbessert", sagte Chief Executive Officer Debra Crew.

    Die Probleme bei Diageo halten an. Bevor sie sich die Aktie ins Depot holen, gönnen sie sich lieber einen schönen Cocktail mit dem Rum von Captain Morgan. 

    Covestro: Die Prognose ist futsch 

    Der DAX-Konzern hat am Morgen seine Jahresprognose angepasst. Beim Umsatz erwartet der Chemiekonzern weiterhin eine Spanne von 14,0 bis 15,0 Milliarden Euro, nach 14,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Allerdings wurde die obere Grenze der Prognose für das EBITDA gesenkt. Seit Februar hatte das Unternehmen eine Spanne für die operative Profitabilität vor Abschreibungen von 1,0 bis 1,6 Milliarden Euro für 2024 prognostiziert und erwartet nun, dass diese höchstens 1,4 Milliarden Euro erreichen wird.

    Für das laufende dritte Quartal wird ein EBITDA von 250 bis 350 Millionen Euro erwartet, nach 277 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal fiel leicht von 3,72 Milliarden Euro auf 3,69 Milliarden Euro, da die Preise stärker sanken als der Absatz steigen konnte. Das EBITDA erreichte ein Niveau von 320 Millionen Euro und nach Steuern weist Covestro einen Verlust von 72 Millionen Euro aus.

    Und die Übernahme?

    "Die Gespräche laufen weiterhin sehr konstruktiv. Das ist jetzt in den letzten vier, fünf Wochen noch mal sehr intensiv für das gesamte Unternehmen geworden", sagte Finanzchef Christian Baier am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. In den Gesprächen hätten beide Unternehmen "sicherlich gemeinsame Fortschritte gemacht". Wann genau mit einem Update gerechnet werden könne, sei schwierig zu sagen. "Wir gehen trotzdem davon aus, dass wir relativ kurzfristig dann auch wieder zurückkommen werden mit Annoncierungen, sobald da Fortschritte kommen."

    SAP: Nächster Umbau im Vorstand 

    Bei SAP kommt es erneut zu Veränderungen in der Führungsebene. Die Marketingchefin Julia White und der Vertriebschef Scott Russell verlassen das Unternehmen zum 31. August, wie SAP mitteilte. Hintergrund ist eine Einigung mit dem Aufsichtsrat. Für Scott Russell wird bereits ein Nachfolger gesucht.

    In letzter Zeit lief der Verkauf von Abonnements zur Nutzung der SAP-Programme über die Cloud gut, ein Bereich, den Vorstandschef Christian Klein besonders unterstützt hat. Dennoch zögern viele Kunden weiterhin, diese von SAP bevorzugten technischen Bereitstellungswege zu nutzen, obwohl sie für das Unternehmen profitabler sind.

    Christian Klein wird vorübergehend die Aufgaben von Scott Russell selbst übernehmen, während die Suche nach einem neuen Vertriebschef läuft.

    Autor: Markus Weingran, wallstreetONLINE Redaktion



    Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen



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