US-Zinssenkung in Sicht: Fed betont Annäherung an Inflationsziel

Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwoch die Leitzinsen unverändert gelassen, sieht jedoch die Inflation näher am Ziel, was zukünftige Zinssenkungen ermöglichen könnte. Die US-Aktienmärkte schnellten hoch, nachdem Fed-Chef Jerome Powell in seiner Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung sagte, dass die Notenbank bereit sei zu handeln, wenn die Daten weiterhin darauf hindeuten, dass sich die Inflation verlangsamt.

"Wenn dieser Test bestanden wird, könnte eine Senkung unseres Leitzinses schon bei der nächsten Sitzung im September auf dem Tisch liegen", sagte Powell. Der S&P 500 stieg in der Folge um 1,9 Prozent, während der Nasdaq Composite um 2,9 hochschnellte und der Dow Jones Industrial Average 422 Punkte beziehungsweise 1 Prozent gewann.

Zuvor hatte der Offenmarktausschuss FOMC erklärt, "dass die Risiken zur Erreichung seiner Ziele für Beschäftigung und Inflation zunehmend besser ausbalanciert sind". Dies stellt eine leichte Verbesserung gegenüber früheren Formulierungen dar. Weiterhin merkt die Fed an, dass die Inflation zwar nachgelassen hat, aber immer noch etwas erhöht ist. Im Vergleich zum letzten Treffen im Juni, bei dem nur von "bescheidenem" Fortschritt die Rede war, zeigt sich die Notenbank nun optimistischer.

Die Fed beschloss einstimmig, den Zielkorridor für den Leitzins zwischen 5,25 und 5,5 Prozent zu belassen, dem höchsten Stand seit 23 Jahren. Die Zinssätze sind das Ergebnis von elf Erhöhungen im letzten Jahr, die darauf abzielten, die Inflation zu senken.

Arbeitsmarkt schwächt sich ab

Trotz der hohen Zinssätze hat sich die US-Wirtschaft weiterhin ausgedehnt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im zweiten Quartal um annualisierte 2,8 Prozent, deutlich über den Erwartungen, getrieben durch Verbraucher- und Regierungsausgaben sowie eine Aufstockung der Lagerbestände.

Die Arbeitsmarktdaten zeigen jedoch eine Abschwächung, mit einer Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent, die von der Fed als immer noch niedrig angesehen wird. Dies könnte sich aber ändern, da ein Bericht der ADP nur ein Wachstum von 122.000 Arbeitsplätzen im privaten Sektor für Juli zeigt. Das ist der niedrigste Zuwachs seit drei Jahren.

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Schlüsselsatz bleibt

Futures-Preise deuten aktuell auf drei Zinssenkungen in diesem Jahr hin. Die erste im September und dann auf den Sitzungen im November und Dezember, wobei von Schritten in Höhe eines Viertelprozentpunktes ausgegangen wurde.

In der Erklärung wurde jedoch ein Schlüsselsatz über die Absichten der Fed beibehalten: "Der Ausschuss glaubt nicht, dass es angemessen ist, das Zielband zu senken, bis er größeres Vertrauen gewonnen hat, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt".

Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

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