Katastrophale US-Jobdaten: Kommt die Fed-Zinssenkung zu spät?

Das US-Arbeitsministerium meldete ein Beschäftigungswachstum von nur 114.000 im vergangenen Monat, deutlich unter den von Dow Jones befragten Ökonomen erwarteten 185.000. Die Arbeitslosenquote stieg im Juni auf ein Zweieinhalbjahreshoch von 4,1 Prozent.

"Der Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung, aber es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass sich die Dynamik verlangsamt", kommentierte Ernie Tedeschi von The Budget Lab in Yale.

Ein Teil der Verlangsamung wird auf Hurrikan Beryl zurückgeführt. Ökonomen schätzen, dass im Juli 175.000 neue Stellen geschaffen wurden, verglichen mit 206.000 im Juni. Im Durchschnitt wurden in der ersten Jahreshälfte monatlich 222.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Jerome Powell, Vorsitzender der Fed, sagte am Mittwoch: "Die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt sind im Großen und Ganzen mit einem Normalisierungsprozess übereinstimmend." Dennoch bleibt die Fed wachsam gegenüber Anzeichen einer stärkeren Abschwächung.

Der Ausverkauf setzte sich am Freitag fort, nachdem der Dow und der S&P 500 am Donnerstag jeweils um über 1 Prozent und der Nasdaq um 2,3 Prozent gefallen waren.

Quincy Krosby von LPL Financial merkte an, dass die Verluste die Sorge widerspiegeln, ob die Fed zu spät auf die wirtschaftlichen Veränderungen reagiert. Arnim Holzer von der EAB Investment Group warnte, dass die Volatilität an den Märkten steigt, insbesondere im Technologiesektor.

Die Fed behält die Möglichkeit von Zinssenkungen im September bei. Die Finanzmärkte erwarten auch für November und Dezember weitere Senkungen.