Abverkauf droht. Brent Öl erreicht zentrale Unterstützung

Konjunktursorgen dominieren

Angesichts der extrem angespannten Situation im Nahen Osten und dem damit verbundenen Eskalationspotenzial könnte man annehmen, dass Brent Öl doch um einiges höher notieren müsste. Doch die Geopolitik hat (noch) keinen gravierenden Einfluss auf das Handelsgeschehen am Ölmarkt. Eine Vielzahl enttäuschend ausgefallener Konjunkturdaten schürt aktuell die Sorgen im Hinblick auf die Entwicklung der Nachfrage. Allein in den USA gab es kürzlich zwei herbe Enttäuschungen. So verfehlten der aktuelle ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe und der US-Arbeitsmarktbericht für Juli deutlich die Markterwartungen. Brent Öl geriet daraufhin noch einmal stärker unter Druck. 

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Blatt könnte sich jederzeit wenden

Unter fundamentalen Aspekten scheint der Weg vorgezeichnet zu sein; wäre da nicht eine Unbekannte – die Geopolitik. Die aktuellen Entwicklungen im Nahen und Mittleren Osten werden am Ölmarkt genau verfolgt. Sollte die Situation weiter eskalieren, könnte Brent Öl vor einer Neubewertung stehen. 

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US-Daten im Blick

Der gewohnte Blick auf die aktuellen US-Daten: Die EIA (Energy Information Administration) vermeldete für die Woche zum 26. Juli einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände um 3,5 Mio. Barrel auf 433,0 Mio. Barrel. Dagegen strotzt die Ölförderung in den USA unverändert vor Kraft und notiert auf Rekordniveau. Wie bereits in den Vorwochen gab die EIA die Ölförderung für die Woche zum 26. Juli mit 13,3 Mio. bpd an. 

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Prekäres Chartbild

Der Rücksetzer gewann zuletzt an Dynamik. Das kommt aus charttechnischer Sicht zur Unzeit, rauscht der Ölpreis doch nun auf eine außerordentlich wichtige Unterstützung zu. Das Erreichen der eminent wichtigen Unterstützung von 77,5 US-Dollar lässt eine Weichenstellung erwarten. Prallt Brent Öl wieder nach oben ab oder durchbricht der Ölpreis diese Unterstützungszone und erschließt sich so weiteres Abwärtspotenzial auf der Unterseite?

Fazit

Brent Öl steuert auf eine Weichenstellung zu. Die schwachen Konjunkturdaten belasteten zuletzt den Ölpreis und zwangen ihn auf die wichtige Unterstützung 77,5 US-Dollar / 77 US-Dollar. Im Bereich von 75 US-Dollar befindet sich eine weitere Unterstützung, die aber eher von untergeordneter Relevanz ist. So könnte ein Rücksetzer unter die 77 US-Dollar Brent Öl noch einmal auf 72+ US-Dollar führen. In diesem Preisbereich liegt das markante Verlaufstief aus dem Dezember des vergangenen Jahres. Um das Chartbild zu entspannen, bedarf es eines Vorstoßes über die 81,7 US-Dollar.

Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte