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    Biden kritisiert Tötung von Hamas-Anführer

    Für Sie zusammengefasst
    • Tötung von Hanija erschwert Waffenstillstandsverhandlungen.
    • Biden warnt vor regionalem Krieg durch die Aktion.
    • Netanjahu sieht Tod als Druckmittel gegen Hamas.

    WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Tötung von Hamas-Anführer Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt Teheran könnte es nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden erschweren, ein Abkommen über einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln aus der Hand der islamistischen Hamas zu erreichen. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf einen US-Beamten, Biden habe in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu beklagt, dass die Tötung Hanijas zu einem ungünstigen Zeitpunkt erfolgt sei - und zwar in einem Moment, in dem die USA gehofft hätten, die Gespräche abschließen zu können.

    Außerdem habe Biden die Befürchtung geäußert, dass die Durchführung der Operation in Teheran einen größeren Krieg in der Region auslösen könnte, schrieb das Blatt.

    Auch öffentlich hatte Biden zuletzt Unmut erkennen lassen. Auf die Frage, ob die Tötung Hanijas die Chance auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zunichtegemacht habe, sagte der US-Präsident vor wenigen Tagen schmallippig: "Das hat nicht geholfen."

    In der Nacht zum Mittwoch hatte eine Explosion im Zimmer eines Gästehauses der Regierung in Teheran den Hamas-Auslandschef Hanija getötet. Israel bekannte sich bislang nicht zu dem Anschlag. Der Iran und die Hamas machen den jüdischen Staat aber für Hanijas Ermordung verantwortlich. Der Iran droht mit einem harten Vergeltungsschlag.

    Das Verhältnis zwischen Biden und Netanjahu war zuletzt frostig. Biden fordert Netanjahu immer wieder dazu auf, mehr für den Schutz der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen zu tun und einem Abkommen über einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln zuzustimmen. Die indirekten Verhandlungen dafür, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, kommen jedoch nicht voran.

    Ein hochrangiger israelischer Beamter sagte laut "New York Times", Netanjahu habe in dem Gespräch mit Biden bestritten, dass Israel ein Hindernis für den Abschluss eines Abkommens sei. Der israelische Ministerpräsident habe zwar eingeräumt, dass der Tod von Hanija den Fortschritt für einige Tage unterbrechen würde, aber zugleich argumentiert, dass dies letztlich aber den Abschluss eines Abkommens beschleunigen würde, indem mehr Druck auf die Hamas ausgeübt werde.

    Den Tod Hanijas sehen Beobachter als großen Erfolg für Netanjahu. Dieser hatte geschworen, nach dem Terrorüberfall der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel am 7. Oktober mit 1.200 Toten die Hamas-Führer auszuschalten./hme/DP/he





    dpa-AFX
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