Passives Einkommen
Broadcom: Diversifikation für ein erfolgreiches Dividenden-Portfolio!
Broadcom ist gewiss kein typischer Dividendenwert, dank sprudelnder Gewinne hat der Chiphersteller aber seine Ausschüttungen über 10 Jahre um bemerkenswerte 38 Prozent jährlich angehoben! Es könnte so weitergehen.
- Broadcom hebt Dividende seit 10 Jahren um 38% jährlich.
- Unternehmen profitiert stark von KI und Cloud-Software.
- Aktueller Kursgewinn von 44% steigert Gesamtrendite.
- Report: Besser als NVIDIA! 3 KI- Favoriten mit riesigem Potenzial
Es gibt viele Wege, um erfolgreich in Dividendenaktien zu investieren. Während einige Anleger zuallererst auf eine hohe Dividendenrendite achten, setzen andere auf Verlässlichkeit und wollen von regelmäßigen Ausschüttungen profitieren. Vor allem im angelsächsischen Bereich ist eine dritte Strategie beliebt, die auf jährlich steigende Dividenden setzt.
In der vergangenen Woche habe ich im Rahmen des Dividenden-Radars zu Morgan Stanley kurz das Thema der Dividenden-Wachstumswerte angesprochen. Gemeint sind damit Unternehmen, die ihre Ausschüttungen aufgrund ihres hohen Wachstums überproportional steigern können. Auch wenn diese Unternehmen wegen ihrer relativ niedrigen Dividendenrendite von passiven Investoren manchmal übersehen werden, können sie über längere Zeiträume mit einer gewaltigen Gesamtrendite auftrumpfen.
Während Morgan Stanley als stark reglementierte Bank nicht zu den typischen Dividenden-Wachstumsaktien zählt, sieht dies bei Unternehmen wie dem Einzelhändler Target, dem Unternehmensdienstleister Paychex oder dem Tech-Konzern Broadcom anders aus. Zwar können beim Thema Dividenden nicht viele Chipkonzerne mitspielen, bei Broadcom gibt es aber überraschend viele gute Gründe, warum das Unternehmen hier eine Ausnahme ist. Beim heutigen Dividenden-Radar soll deswegen Broadcom im Mittelpunkt stehen.
Vorab aber ein schneller Vergleich eines Dividendenwachstumswerts wie Broadcom mit einer klassischen Dividendenaktie wie Altria, um zu zeigen, dass Wachstumswerte durchaus ihren Platz in einem diversifizierten Dividendenportfolio haben können. Der Dividendenkönig Altria zählt dank seiner hohen Dividendenrendite und Verlässlichkeit zu den beliebtesten Dividendenaktien überhaupt. In den vergangenen zehn Jahren haben die Titel knapp 23 Prozent gewonnen, zählen wir die 40 Ausschüttungen in dem Zeitraum hinzu, beträgt die Gesamtrendite etwa 100 Prozent. Die Broadcom-Aktie hat innerhalb von 10 Jahren 2090 Prozent gewonnen und inklusive der Dividenden 2233 Prozent.
Erst seit 2011 schüttet das Unternehmen aus dem kalifornischen Palo Alto eine Dividende aus, die regelmäßig angehoben wird. Mit 13 Erhöhungen in Folge zählt Broadcom zu den Dividenden-Anwärtern (Dividend Contender). Angefangen wurde auf einem sehr niedrigen Niveau, die erste Quartals-Ausschüttung belief sich auf lediglich 0,007 US-Dollar. Ab da wurde die Dividende aber mit jedem einzelnen Quartal bis Ende 2016 erhöht. Innerhalb von nur 5 Jahren kletterten die Ausschüttungen dadurch um atemberaubende 629 Prozent auf 0,051 US-Dollar im vierten Quartal 2016.
Anfang 2017 stellte Broadcom dann auf jährliche Erhöhungen um und machte bei Tempo der Erhöhungen kaum gebremst weiter. Von 0,408 US-Dollar, die in jenem Jahr ausgeschüttet wurden, ging es bis 2023 auf 1,84 US-Dollar hoch. Das entspricht einem Zuwachs von etwa 351 Prozent. Über die vergangenen zehn Jahre hinweg kommt Broadcom auf jährliche Dividendenerhöhungen von etwa 38 Prozent. Das kann sich sehen lassen – auch wenn das Ausmaß in der letzten Zeit etwas nachgelassen hat.
Geld für Dividendenerhöhungen fließt
Die Mittel für Ausschüttungen sind in Hülle und Fülle vorhanden, denn Broadcom arbeitet überaus profitabel. Im zweiten Geschäftsquartal, das am 5. Mai endete, setzte das Unternehmen 12,5 Milliarden US-Dollar um und erzielte damit einen bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von 7,4 Milliarden US-Dollar.
Der freie Cashflow von 4,5 Milliarden US-Dollar belief sich auf 36 Prozent des Umsatzes. Die für das Quartal ausgeschüttete Dividende von 0,525 US-Dollar (Split bereinigt!) oder insgesamt 2,44 Milliarden US-Dollar, entspricht 54 Prozent des Cashflows. Zum Quartalsende beliefen sich die liquiden Mittel des Unternehmens auf 9,8 Milliarden US-Dollar. Während Analysten Broadcom als eine der besten KI-Wachstumsaktien empfehlen, stellt sich für Dividendenanleger die Frage, ob es sich auch um eine gute Aktie für passives Einkommen handelt.
14% Dividendenerhöhung voraus
Experten gehen davon aus, dass die Kalifornier ihre Dividende für das nächste Jahr um etwa 14 Prozent anheben, wie sie das auch für 2024 getan haben. Damit würden die Ausschüttungen von 2,10 US-Dollar pro Jahr (oder 0,525 US-Dollar pro Quartal) auf etwa 2,40 US-Dollar steigen.
Gemessen am aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite von Broadcom lediglich 1,34 Prozent. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Aktienkurs deutlich zugelegt hat. In diesem Jahr haben sich die Titel bereits um knapp 44 Prozent verteuert, für die vergangenen zwölf Monate steht sogar ein Plus von 70 Prozent zu Buche. Dadurch ist Broadcom auf einen Marktwert von 645 Milliarden US-Dollar angeschwollen und ist das elfgrößte Unternehmen der Welt.
Billionen-Markt
Broadcom ist optimistisch, dass sich dieses Wachstum fortsetzen wird, und angesichts der Prognosen für den KI-Markt haben die Anleger Grund, zuversichtlich in die Zukunft des Unternehmens zu blicken. Der KI-Markt, der heute ein Volumen von 200 Milliarden US-Dollar hat, wird in diesem Jahrzehnt auf über 1 Billion US-Dollar anwachsen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass derzeit mehr als 99 Prozent des Internetverkehrs über Broadcom-Technologien abgewickelt werden – als Marktführer ist das Unternehmen also gut positioniert, um vom KI-Boom zu profitieren.
Darüber hinaus profitiert Broadcom auch von der Übernahme des Cloud-Software-Unternehmens VMware. Das Unternehmen rechnet damit, dass VMWare dazu beitragen wird, den Jahresumsatz in diesem Jahr um 42 Prozent auf rund 51 Milliarden US-Dollar zu steigern.
Breitere Aufstellung als Nvidia
Nvidia und Broadcom könnten als Konkurrenten oder Peers betrachtet werden, da sie beide Chip-Hersteller sind. Während sich Nvidia jedoch mehr auf die Lieferung von Chips und anderen damit verbundenen Produkten und Dienstleistungen an Rechenzentren konzentriert, ist das Geschäft von Broadcom viel breiter gefächert. Das Unternehmen stellt Tausende von Produkten her, die nicht nur in Rechenzentren, sondern auch in der Heimvernetzung, in Smartphones und in der Telekommunikation im Allgemeinen zum Einsatz kommen. Obwohl Broadcom dank KI wächst, ist das Unternehmen nicht so stark von diesem Markt abhängig wie Nvidia – was Broadcom mit der Zeit zu einer sichereren Wette machen könnte.
Analysten raten dazu, die Aktie zu kaufen. Die 41 von MarketScreener erfassten Experten geben der Aktie ein mittleres Kursziel von 192,97 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von mehr als 25 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs entspricht. Broadcom befindet sich "auf dem Weg von einer Value- zu einer Wachstumsaktie", erklärt Vivek Arya, Analyst von Bank of America, da künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch sei und das Unternehmen von weiteren Synergien aus der Übernahme von VMware profitiere. Das Wachstum das Unternehmens könnte sich dadurch verdoppeln. Er lobt vor allem das "erstklassige Managementteam" von Broadcom.
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"Unserer Meinung nach rechtfertigen die vielfältigen Wachstumstreiber von Broadcom, das hoch angesehene Managementteam und die einzigartige Erfolgsbilanz in Bezug auf Kapitalzuwachs, Dividendenwachstum und eine über dem Marktdurchschnitt liegende Rendite“ die hohe Bewertung des Unternehmens, fügte er hinzu. Er rät dazu, die Aktie vor den Ergebnissen für das dritte Geschäftsquartal, die voraussichtlich am 29. August anstehen, zu kaufen.
Fazit
Für Dividenden-Investoren, die sowohl Wert auf regelmäßige als auch auf steigende Ausschüttungen legen, stellt Broadcom eine interessante Option dar. Die Firma, bekannt für ihre strategischen Investitionen in künstliche Intelligenz und die Fähigkeit, sich in einem dynamischen Technologiemarkt zu behaupten, bietet nicht nur eine kontinuierliche Dividendenzahlung seit 2011, sondern hat diese auch regelmäßig erhöht. Die Dividende wurde über die letzten Jahre um durchschnittlich 38 Prozent jährlich angehoben, eine beeindruckende Quote, die die Attraktivität von Broadcom für langfristig orientierte Investoren unterstreicht.
Trotz einer aktuellen Dividendenrendite von 1,34 Prozent, die im Vergleich zu anderen Dividendenaktien relativ niedrig erscheinen mag, liefert die beträchtliche Kurssteigerung der Aktie – eine Verbesserung um 44 Prozent allein in diesem Jahr – eine starke Gesamtrendite. Diese Kombination aus Dividendenwachstum und Kursgewinnen positioniert Broadcom effektiv als eine attraktive Wahl für Dividenden-Investoren, die neben stabilen auch wachsende Erträge in einem fortschrittlichen technologischen Umfeld suchen.
1000 US-Dollar passives Einkommen
Wer ein monatliches passives Einkommen von 1000 US-Dollar beziehungsweise 12.000 US-Dollar pro Jahr mit der Aktie von Broadcom erzielen will, braucht dafür bei Ausschüttungen in Höhe von 2,10 US-Dollar in diesem Jahr mehr als 5700 Titel des Finanzdienstleisters. Gemessen am Schlusskurs am Donnerstag von 150 US-Dollar kosten diese rund 857.000 US-Dollar (795.000 Euro).
Zum Vergleich: Bei dem deutschen Softwarekonzern SAP, der ebenfalls mit stabilen Dividendenerhöhungen und gleichzeitig starken Kursgewinnen glänzen kann, müssen dafür mehr als 1 Million Euro auf den Tisch gelegt werden. Bei dem Tech-Riesen IBM hingegen, der eine deutlich attraktivere Dividendenrendite bietet, waren es beim Dividenden-Radar vor sechs Wochen lediglich 310.000 Euro.
Übersicht zur Dividende von Broadcom*
Marktkapitalisierung: 640 Milliarden US-Dollar
Dividende erhöht: 13 Jahre in Folge
Dividende nicht reduziert: 13 Jahre in Folge
Durchschnittliche Erhöhung der Dividende in 10 Jahren: ca. 38% p.a.
Zeitplan
12.06.2024: Dividendenankündigung
24.06.2024: Record Date
24.06.2024: Notierung ex Dividende
28.06.2024: Dividendenzahlung
* Quelle: Broadcom, wallstreetONLINE.
Kalenderjahr |
Dividendenrendite in % |
Dividende in US-Dollar |
---|---|---|
2027e | 1,81e | 2,66e |
2026e | 1,85e | 2,72e |
2025e | 1,62e | 2,40e |
2024e | 1,34e | 2,10e |
2023 | 2,86 | 1,84 |
2022 | 2,58 | 1,64 |
2021 | 2,95 | 1,44 |
2020 | 5,41 | 1,30 |
2019 | 3,47 | 1,06 |
2018 | 2,95 | 0,70 |
2017 | 1,88 | 0,408 |
* Quellen: Broadcom, FactSet, wallstreetONLINE.
Die optimale Dividendenstrategie
Eine optimale langfristige Dividendenstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem individuellen Risikoprofil, den Anlagezielen und der finanziellen Situation. Hier sind jedoch einige allgemeine Prinzipien, die empfohlen werden können:
Diversifikation: Investieren Sie in eine breite Palette von Unternehmen und Sektoren, um das Risiko zu streuen. Diversifikation kann helfen, das Portfoliorisiko zu mindern, da nicht alle Sektoren gleichzeitig von Marktschwankungen betroffen sind.
Qualitätsaktien wählen: Achten Sie auf Unternehmen mit einer starken Bilanz, stabilen Cashflows und einer Geschichte von zuverlässigen und wachsenden Ausschüttungen. Solche Unternehmen sind oft besser positioniert, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Dividenden zu zahlen.
Reinvestition von Dividenden: Das Reinvestieren von Dividenden kann das Wachstum des Portfolios beschleunigen. Durch den Zinseszinseffekt können reinvestierte Dividenden über die Zeit einen signifikanten Beitrag zum Gesamtertrag des Portfolios leisten.
Langfristige Perspektive: Dividendenstrategien sind oft langfristig ausgerichtet. Marktschwankungen sollten daher nicht zu überstürzten Entscheidungen führen. Geduld und Beständigkeit sind Schlüssel zum Erfolg.
Steuereffizienz berücksichtigen: Die steuerliche Behandlung von Dividenden kann je nach Land und individueller Situation variieren. Es ist wichtig, Steuereffekte in die Strategie einzubeziehen.
Überwachung und Anpassung des Portfolios: Portfolios sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um sicherzustellen, dass es weiterhin den eigenen Anlagezielen entspricht und gut diversifiziert bleibt.
Bewertung: Achten Sie auf die Bewertung der Aktien. Hohe Dividendenrenditen sind nicht immer ein gutes Zeichen; sie können auch ein Hinweis auf Probleme im Unternehmen sein.
Verwendung von Dividendenfonds, -ETFs: Für Anleger, die nicht direkt einzelne Aktien auswählen möchten, können Dividendenfonds eine praktikable Alternative sein, da sie eine gute Möglichkeit zur Diversifikation bieten.
Fazit:
Dividendeninvestitionen können eine großartige Möglichkeit sein, ein passives Einkommen aufzubauen. Indem Sie sich auf Unternehmen mit stabiler Dividendenhistorie konzentrieren, können Sie Ihr Portfolio schrittweise ausbauen. Dabei ist natürlich immer zu beachten, dass Investitionen in Dividendenaktien – wie alle Investitionen – mit Risiken verbunden sind.
Weitere interessante Dividenden-Aktien befindet sich übrigens auch in der Dividenden-Watchlist unseres Börsenexperten Markus Weingran, dessen Börsenlounge sich täglich mit aktuellen Marktentwicklungen, Investitionstipps und Finanzthemen befasst.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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