Nebenwerte
Gesucht: Strategische Metalle! Airbus, Rheinmetall, thyssenkrupp, Nvidia, Super Micro Computer und Globe Metals & Mining
Hoch her geht es derzeit an der politischen Front. Das Säbelrasseln zwischen USA und China sowie Israel und den Anrainerstaaten ist mittlerweile bis hinter den Kaukasus hörbar. In dieser Gemengelage haben es die Industrienationen schwer, große Wachstumsphantasien zu entfachen. So musste Deutschland abermals eine Minus-Entwicklung beim BIP im zweiten Quartal von -0,1 % hinnehmen. Dreh- und Angelpunkt ist die schrittweise Verschlechterung des Standorts Deutschland. Waren es früher die mangelnden Fachkräfte, dann werden jetzt in Mittelstands-Umfragen zu viel Bürokratie, Defizite in Digitalisierung und Infrastruktur, die hohe Steuer- und Abgabenlast sowie die weltweit höchsten Energiepreise als Störfaktoren genannt. Bei der Sicherung wichtiger Rohstoffe hat die EU aber schon kleinere Fortschritte gemacht. Westliche Minen rücken als Bergbaupartner in die nähere Gunst, denn wer in der Energiewende ernst machen will, muss nun richtig Gas geben. Wir bieten einige Anlageideen für ein ausgewogenes Zukunfts-Portfolio.
Ausgebucht bis 2035: Airbus, Rheinmetall und ThyssenKrupp
Typische Abnehmer für strategische Metalle sind die Hochtechnologie- und Rüstungskonzerne. Das Investitionsrad drehte sich zuletzt immer schneller. Denn neben dem 100 Milliarden Euro Sonderfonds für die Runderneuerung der Bundeswehr hat die Bundesregierung zusammen mit ihren NATO-Partnern weitere Investitionsvorhaben für die Verteidigungsfähigkeit Europas definiert. Hauptprofiteure im DAX 40-Index sind die Rüstungs- und Technologiewerte Airbus Group SE (XETRA: AIR; WKN: 938914; ISIN: NL0000235190) und Rheinmetall AG (XETRA: RHM; WKN: 703000; ISIN: DE0007030009). Eher in der Restrukturierung befindet sich hingegen die ThyssenKrupp AG (XETRA: TKA; WKN: 750000; ISIN: DE0007500001).
Die Airbus Group hatte Anfang 2024 Furore gemacht, als es mit über 1.000 Jets die größte Einzelorder aus Indien erhalten hatte. Aus der Konzernzentrale im niederländischen Leiden meldete man letzte Woche einen überschaubaren Nettogewinn von 230 Mio. EUR für Q2. Das entspricht zwar einem Rückgang von 78 %, die Schätzungen der Experten hatten den Einbruch aber höher taxiert. Der Umsatz konnte sich mit plus 1 % auf 15,99 Mrd. EUR noch halten, das adjustierte EBIT erreichte mit 814 Mio. EUR aber nur 54 % der Vorjahresleistung. Im ersten Halbjahr konnte Airbus insgesamt 323 Verkehrsflugzeuge (Vorjahr 316) ausliefern, neu bestellt wurden netto allerdings nur 310 Maschinen. In diesem Jahr beabsichtigt Airbus rund 770 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden zu übergeben. Der Auftragsbestand ist mit erstaunlichen 8.585 Maschinen auf historisch höchstem Niveau. Verständlich daher auch die positive Reaktion der Brokerhäuser: Barclays, DZ Bank und Goldman Sachs rufen zum „Kauf“ mit Kurszielen von 160 bis 176 EUR auf, nur Berenberg stufte auf „Sell“ mit Kursziel 109 EUR und sieht große Korrekturrisiken. Mit einem aktuellen Preis von 132 EUR liegen die Höchstkurse schon mal 24 % weiter oben. Der breitgestreute Technologie-Titel ist bestens aufgestellt und eignet sich zum Einsammeln in Schwäche zwischen 115 – 125 EUR, denn die mittelfristigen Perspektiven sind ausgezeichnet.