Umsatzwarnung
Infineon senkt Jahresprognose nach schwachem Quartalsergebnis
Nach STMicro und Intel hat nun auch Infineon gewarnt, dass die Geschäfte schwächer laufen als erwartet. Was ist da los?
- Infineon senkt Umsatzprognose auf 15,0 Mrd. Euro.
- Drittes Quartal: Erlöse bei 3,7 Mrd. Euro, unter Erwartungen.
- Aktienkurs fällt um 4,1% im vorbörslichen Handel.
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Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon hat seine Umsatzerwartungen für das Geschäftsjahr nach einem enttäuschenden dritten Geschäftsquartal gesenkt. Die Aktien fielen daraufhin im vorbörslichen Handel zurück. Die Erlöse des Quartals beliefen sich auf 3,7 Milliarden Euro und lagen damit unter den prognostizierten 3,8 Milliarden Euro, trotz eines leichten Wachstums von 2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Vorstandschef Jochen Hanebeck kommentierte, dass die Erholung in den Zielmärkten des Unternehmens nur schleppend vorangehe. Die anhaltend schwache gesamtwirtschaftliche Dynamik führe dazu, dass die Lagerbestände vielerorts die Endnachfrage übersteigen, erklärte Hanebeck. Diese Marktsituation zwinge das Unternehmen dazu, seine Volljahresumsatzprognose von bisher 15,1 Milliarden Euro auf nun etwa 15,0 Milliarden Euro – plus oder minus 400 Millionen Euro – zu senken.
Trotz der Umsatzherabsetzung konnte Infineon im dritten Quartal mit seiner Segmentergebnismarge (operative Gewinnmarge) von 19,8 Prozent, die über den Analystenerwartungen von 18,9 Prozent lag, positiv überraschen. Das operative Ergebnis stieg um 4 Prozent auf 734 Millionen Euro.
Der Aktienkurs von Infineon büßte im vorbörslichen Handel bei Tradegate 4,1 Prozent ein. Im regulären Xetra-Handel haben die Titel seit Beginn des Jahres bereits um mehr als 20 Prozent an Wert verloren.
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Für das vierte Quartal erwartet Infineon eine weitere Steigerung des Umsatzes auf etwa 4,0 Milliarden Euro, wobei in allen vier Geschäftssegmenten mit einer Steigerung gerechnet wird. Das Unternehmen bleibt bei seiner Zielsetzung, eine Segmentergebnismarge von rund 20 Prozent zu erreichen.
Die Warnung von Infineon folgt auf eine Reihe von Herausforderungen in der Halbleiterbranche, einschließlich der kürzlich von STMicroelectronics vorgenommenen drastischen Kürzung der Umsatzerwartungen, die durch die Schwäche in der Automobilbranche verursacht wurde und der katastrophalen Zahlen von Intel Ende der vergangenen Woche. Infineons Anpassung der Umsatzerwartungen könnte daher als vorsichtige Reaktion auf anhaltende Marktunsicherheiten interpretiert werden.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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