Bond-Rallye
Wetten auf eine Notfall-Zinssenkung der Fed noch diese Woche!
Anleihehändler wetten darauf, dass sich die US-Wirtschaft so schnell verschlechtern wird, dass die US-Notenbank mit einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik beginnen muss. Bond-Kurse heben ab.
- Anleihehändler erwarten aggressive Zinssenkungen.
- Renditen zweijähriger Anleihen fallen auf 3,9 %.
- Globale Zinssenkungen beeinflussen Märkte stark.
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Inmitten wachsender Sorgen um eine deutliche Abkühlung der US-Wirtschaft setzen Anleihehändler auf eine aggressive geldpolitische Lockerung durch die US-Notenbank. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent rechnen sie sogar mit einer dringenden Zinssenkung um einen Viertelpunkt bereits innerhalb einer Woche, um eine drohende Rezession zu verhindern.
Diese Erwartung führte zu einem der stärksten Aufschwünge am Anleihemarkt seit Beginn der Befürchtungen einer neuen Bankenkrise im März 2023. Die geldpolitisch sensiblen Renditen zweijähriger Staatsanleihen fielen in der vergangenen Woche um einen halben Prozentpunkt auf unter 3,9 Prozent – ein Niveau, das seit den Zeiten der globalen Finanzkrise und des Dotcom-Crashs nicht mehr verzeichnet wurde, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. Am Montag setzte sich dieser Trend fort, als die Rendite zehnjähriger Anleihen 3,7 Prozent erreichte.
Die Zinssenkungserwartungen sind so hoch, dass die Futures-Händler bis Jahresende insgesamt fünf Zinssenkungen der Fed prognostizieren, darunter ungewöhnlich große Anpassungen um jeweils einen halben Prozentpunkt in den letzten drei Sitzungen des Jahres. Solch signifikante Zinssenkungen gab es seit der Pandemie oder der Kreditkrise nicht mehr.
Auch auf globaler Ebene spürt man die Auswirkungen. Die Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ebenfalls den Zinsen tiefere Schnitte verpassen wird, haben dazu geführt, dass die deutschen Renditen auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten fielen. Für den September favorisiert der Markt nun sogar erstmals in diesem Zyklus eine Zinssenkung der EZB um einen halben Punkt.
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Laut Tracy Chen von Brandywine Global Investment Management spiegeln die Treasury-Käufe eine starke Besorgnis des Marktes wider, dass die Fed zu zögerlich agiert und die Wirtschaft von einer "weichen" zu einer "harten" Landung übergeht. "Treasuries sind ein guter Kauf, da ich davon ausgehe, dass sich die Konjunktur weiter abschwächen wird", sagte sie gegenüber Bloomberg.
Die spekulativen Wetten und die erwarteten geldpolitischen Maßnahmen unterstreichen die ernsten Bedenken bezüglich der ökonomischen Robustheit, sowohl in den USA als auch global.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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