Nach Monster-Crash
Die Millionen-Dollar-Frage: Hat der Markt das Schlimmste hinter sich?
JPMorgans Trading Desk ist bereits optimistisch und sagt, dass die Rotation aus dem Technologiesektor "größtenteils abgeschlossen" sei und der Markt "kurz vor" einer taktischen Gelegenheit stehe, den Dip zu kaufen.
- JPMorgan sieht Kaufgelegenheit nach Tech-Rotation.
- Privatanleger und Hedgefonds verkaufen US-Aktien.
- Markttieflage noch nicht gegeben, Aktien untergewichten.
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
Die Aktienkäufe von Privatanlegern hätten sich schnell verlangsamt, die Positionierung von trendfolgenden Rohstoffhandelsberatern sei in allen Aktienregionen stark zurückgegangen und Hedgefonds waren Nettoverkäufer von US-Aktien, schreibt das Team von JPMorgan.
"Insgesamt glauben wir, dass wir uns einer taktischen Kaufgelegenheit nähern, und unser Tactical Positioning Monitor könnte in den nächsten Tagen weiter fallen", so John Schlegel, JPMorgans Head of Positioning Intelligence. "Ob es zu einer starken Erholung kommt, könnte jedoch von den zukünftigen Makrodaten abhängen."
Die größte Bank der USA hat Anzeichen dafür gesehen, dass die Rotation aus der Technologiebranche "größtenteils abgeschlossen ist", heißt es in der Notiz. Und weiter: "Aber es ist immer noch schwierig, eine Entwarnung speziell für die Technologiebranche zu geben." Defensive Aktien könnten von einer anhaltenden Marktschwäche profitieren, heißt es weiter in dem Vermerk.
Die Angst vor einer US-Rezession sowie die Anhebung der Zinssätze durch die Bank of Japan und die damit einhergehende Zerschlagung des Yen-Carry-Trades haben am Montag dazu geführt, dass am Montag US-Aktien so stark eingebrochen sind wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Aber hat der Markt das Schlimmste damit überstanden?
Laut Thomas Salopek, Leiter der vermögensübergreifenden Strategie bei JPMorgan, lautet die Antwort auf diese Frage nein. Seiner Meinung nach sind die Voraussetzungen für eine Markttieflage noch nicht gegeben. Es handele sich um einen "legitimen" Rücksetzer, was durch die Ausweitung der Kreditspreads und die Outperformance von Versorgern bestätigt werde. Für den Moment rät er, Aktien unterzugewichten.
Keith Lerner, Co-Chief Investment Officer bei Truist Advisory Services, ist der Ansicht, dass das Abwärtsrisiko für den S&P 500 auf einen zusätzlichen Rückgang von etwa fünf Prozent gegenüber den jüngsten Kursen begrenzt sein könnte, wodurch der Index einen Tiefstand von etwa 4.900 bis 5.000 Punkten erreichen würde. "Die Technologiebranche hat uns auf dem Weg nach unten geführt. Wir wollen erst sehen, wie sich dieser Bereich stabilisiert, bevor wir wieder einsteigen", sagt Lerner.
Jamie Cox, geschäftsführender Gesellschafter der Harris Financial Group, sagte am Montag gegenüber MarketWatch, dass der Ausverkauf wie eine "Hysterie" aussehe und dass die Sorgen über eine Verlangsamung der US-Wirtschaft fehlgeleitet seien. "Ausverkäufe, die sich auf dem Devisenmarkt manifestieren, sind in der Regel sehr heftig, aber nicht von langer Dauer. Ich habe den ganzen Morgen gekauft."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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