Prognose gesenkt
Schlimmer als jede Abfuhr: Dating-Aktie crasht um 40 Prozent!
Der Dating-Plattform-Anbieter Bumble hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Anleger reagieren entsetzt, die Aktie crasht.
- Bumble senkt Prognose, Aktie crasht um fast 40%.
- Erlöse und Gewinn verfehlen Erwartungen deutlich.
- Analysten sehen trotz Crash langfristige Chancen.
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
Erst vor kurzem konnte Match Group, der Anbieter von zahlreichen Dating-Apps, von denen Tinder die bekannteste ist, mit zufriedenstellenden Quartalszahlen glänzen und wurde hierfür mit Kursgewinnen belohnt.
Diesen Erfolg scheint Mitbewerber Bumble nicht wiederholen zu können. Die Aktie verliert am Donnerstag zwischenzeitlich fast 40 Prozent, nachdem das Unternehmen am Mittwochabend schwache Quartalszahlen präsentiert hat und seine Prognose senken musste.
Erlöse und Gewinn verfehlen die Erwartungen
Die Erlöse des Anbieters der gleichnamigen Dating-App, bei dem nur Frauen nach einem Match die erste Mitteilung versenden dürfen, legten im abgelaufenen Quartal um 3,4 Prozent auf rund 269 Millionen US-Dollar zu, verpassten damit aber die Prognose um 3 Millionen US-Dollar.
Der Nettoertrag des Unternehmens kletterte auf 27,4 Millionen US-Dollar gegenüber 6,8 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor. Daraus ergibt sich ein Gewinn von 0,22 US-Dollar je Anteilsschein und blieb damit einen Cent unter den Erwartungen.
Umsatzprognose deutlich gekürzt
Deutlich schwerer als die knappen Verfehlungen beim Umsatz- und Gewinn dürfte die Prognosesenkung wiegen. Für das kommende Quartal prognostizierte Bumble einen Umsatz von 272 Millionen US-Dollar (Midpoint-Guidance) und blieb damit deutlich hinter dem Marktkonsens von 296 Millionen US-Dollar zurück.
Für das Gesamtjahr soll sich das Umsatzwachstum auf ein bis zwei Prozent belaufen. Bislang hatte das Management ein Wachstum der Erlöse von bis zu 11 Prozent in Aussicht gestellt. Grund für die drastische Senkung der Wachstumsprognose ist ein Rückgang der pro zahlendem Nutzer erzielten Umsätze (ARPPU). Die sanken von zuletzt 28,21 auf nun 25,79 US-Dollar.
Ein Crash schlimmer als jede Abfuhr
Zu dem von Bumble vorgelegten Zahlenwerk haben Anleger eine klare Meinung: Das ist schlimmer als jeder noch so schmerzhafte Korb! Die Aktie sinkt in der US-Vorbörse wie ein Stein und verliert zeitweise fast 40 Prozent an Wert.
Hat dieser Trend auch im regulären Handel bestand, belaufen sich die in der Aktie seit dem Jahreswechsel angefallenen Verluste auf zwei Drittel. Für den schärfsten Konkurrenten von Match Group haben Investoren offenbar keine Liebe mehr übrig.
Fazit: Verluste in dieser Höhe nicht nachvollziehbar
Trotz der gesenkten Prognose kommen Kursverluste in dieser Höhe überraschend, denn vor dem Crash der Aktie war Bumble mit einem sehr günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9,5 für dieses und 7,6 für das kommende Jahr bewertet.
Selbst wenn die Gewinnerwartungen nun auch von den Analysten nach unten revidiert werden, ist das Papier spätestens nach dem Crash als äußerst günstige Value-Aktie zu bewerten.
Geduldige Anleger mit langfristigem Horizont könnten in der Aktie, sobald sich das Kursgeschehen stabilisiert hat, vor einer ebenso attraktiven wie werthaltigen Investmentchance stehen!
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte