Wettbewerbsdruck nimmt zu
Die Kursbestie verliert ihren Biss – Monster mit schwachen Zahlen
Der Hersteller von Energydrinks und Erfrischungsgetränken Monster enttäuscht mit schwachen Zahlen. Der Wettbewerbsdruck nimmt deutlich zu.
- Monster enttäuscht mit schwachen Quartalszahlen.
- Umsatz und Gewinn unter den Erwartungen, Aktie fällt.
- Wettbewerbsdruck steigt, günstigere Alternativen beliebt.
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Die Aktie von Monster, dem Hersteller der gleichnamigen Energy Drinks, war über viele Jahre hinweg einer der dynamischsten Wachstumswerte am US-Aktienmarkt.
In der Spitze erzielten die Anteile eine Performance von 300 Prozent in den vergangenen zehn Jahren – und konnten den Gesamtmarktindex S&P 500 damit um das Doppelte outperformen.
Inzwischen ist der Wachstumsmotor aber ins Stottern geraten. In den vergangenen Wochen ist das Papier sogar hinter die Gesamtmarktperformance zurückgefallen. Warum beweist nun der am Mittwochabend vorgelegte Quartalsbericht.
Umsatzwachstum deutlich unter den Erwartungen
Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn verfehlte das Unternehmen die Erwartungen. Die Erlöse kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar. Das lag um 110 Millionen US-Dollar unter den Schätzungen.
Beim Gewinn präsentierte der Getränkehersteller 0,41 US-Dollar je Anteilsschein und damit ein Ertragsergebnis um 5 Cent unter den Erwartungen. Vor 12 Monaten hatte das Unternehmen einen Gewinn von 0,39 US-Dollar pro Aktie erzielt.
Nettogewinn geringfügig gesteigert, verhaltener Ausblick
Insgesamt erzielte Monster einen Nettogewinn in Höhe von 425 Millionen US-Dollar und damit um 3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr. Das entspricht einer Nettomarge von 22,4 Prozent und bedeutet einen Anstieg um 0,1 Prozentpunkte. Vergleicht man jedoch die beiden ersten Halbjahre miteinander, zeigt sich eine rückläufige Margenentwicklung.
Einen genauen Ausblick hat das Unternehmen im Conference Call nicht genannt. Der Co-Vorstandsvorsitzende Hilton Schlosberg warnte jedoch vor einer schwächeren Geschäftsentwicklung:
"Energy Drinks haben im zweiten Quartal in den USA und einigen anderen Staaten schwächere Wachstumsraten verzeichnet. Einzelhändler haben uns von einem geringeren Publikumsverkehr in Gemischtwarenläden berichtet und wir haben eine Bewegung hin zu günstigeren Vertriebskanälen beobachtet."
Anleger lassen die Aktie fallen
Der Mix aus verfehlten Erwartungen und zurückhaltenden Aussagen des Managements belastet das Sentiment gegenüber der Aktie erheblich. Die fiel bereits in der US-Vorbörse um 8 Prozent. Kurse um 46,50 US-Dollar sind gleichbedeutend mit 52-Wochen-Tiefs und bedeuten aus technischer Perspektive ein Verkaufssignal.
Neben einer wachsenden Konsumzurückhaltung zeugt das schwache Abschneiden des Unternehmens auch vom gestiegenen Wettbewerbsdruck im Energy-Drink-Segment. In den vergangenen Jahren erfreuten sich vor allem als gesund beworbene Alternativen großer Beliebtheit.
Das sorgte für den zwischenzeitlich überwältigenden Börsenerfolg von Celsius, das sich am Dienstag mit starken Quartalszahlen zu Wort gemeldet hatte. Für neuen Schwung in der von Kursverlusten geplagten Aktie hat das bislang aber nicht gesorgt.
Fazit: Die Mitbewerber sind deutlich günstiger bewertet
Monster hat nach den am Mittwochabend vorgelegten Quartalszahlen mit einer deutlichen Wachstumsschwäche zu kämpfen. Die im Vergleich zu Eigenmarken teuren Energy Drinks bekommen die wachsende Konsumzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher zu spüren.
Nach den am Donnerstag zu erwartenden Kursverlusten ist die Aktie für 2024 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 27 bewertet. Das liegt zwar um 15 Prozent unter dem langjährigen Bewertungsmittel, aber deutlich über dem Branchendurchschnitt von rund 17.
Wer sich als Anleger bei Erfrischungsgetränken engagieren möchte, sollte daher auf die deutlich niedriger bewerteten Aktien von Coca-Cola oder PepsiCo zurückgreifen. Noch etwas günstiger, dafür aber mit etwas geringerer Dividendenrendite gibt es die Anteile von Keurig Dr Pepper zu erwerben.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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