Ist das Schlimmste vorbei?
Marktcrash: Das war ein "globaler Margin Call", sagen die Goldmänner
Nach einer turbulenten Woche an den globalen Märkten könnte das Schlimmste des Ausverkaufs vorbei sein, sagt Goldman Sachs. Wie geht es jetzt weiter?
- Goldman Sachs: Schlimmstes des Ausverkaufs vorbei.
- Anleger bleiben skeptisch, Verkäufe könnten anhalten.
- JPMorgan: Märkte überreagiert, USA bleibt stabil.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Tony Pasquariello, Global Head of Hedge Fund Coverage bei Goldman Sachs, bezeichnete in einer am Mittwoch veröffentlichten Kundenmitteilung, die von Reuters eingesehen werden konnte, die Marktbewegungen der vergangenen Handelstage als "globalen Margin Call".
Anleger stellen sich die Frage, ob die durch Rezessionsängste in den USA und die Auflösung von Yen-finanzierten Carry Trades ausgelöste breite Aktienmarktkrise vorbei ist.
"Das Schlimmste der erzwungenen Risikoreduzierung liegt hinter uns, aber ich denke, dass die Schieflage zu anhaltenden Verkäufen durch die Trading Community führt", so Pasquariello.
Und weiter: "Sowohl die Commodity Trading Advisors (CTAs) als auch die Volatility Control Funds werden wahrscheinlich noch eine Weile im Verkaufsmodus bleiben. Ich vermute, dass es den Privatanlegern an Vertrauen mangeln wird, bis der Aufwärtstrend eindeutig wiederhergestellt ist."
JPMorgan-CEO Jamie Dimon sagte gegenüber CNBC, der Einbruch der Märkte und die teilweise Erholung in der vergangenen Woche seien eine "Überreaktion" der Anleger gewesen. Er fügte hinzu, dass "Amerika lebt und gesund ist".
"Es gibt eine Menge Unsicherheiten", sagte Dimon. Und weiter: "Ich habe immer auf die Geopolitik, den Wohnungsbau, die Defizite, die Ausgaben, die quantitative Straffung, die Wahlen verwiesen – all diese Dinge sorgen für eine gewisse Beunruhigung der Märkte."
Ein Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Gesundheit des Landes seien demnach die Arbeitsplatzzahlen und dass die Banken weiterhin starke Bilanzen haben werden, solange das Beschäftigungsniveau gesund bleibe, so Dimon.
Trotz der Turbulenzen und einiger negativer Daten in letzter Zeit sei Dimons Prognose für eine mögliche Rezession ungefähr gleichgeblieben wie vor sechs Monaten, nämlich bei einer Wahrscheinlichkeit von 35 bis 40 Prozent für ein Hard Landing der US-Wirtschaft.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion