Technische Analyse
Nach Kursabsturz: Wie steht es um die Rebound-Chancen von Super Micro Computer?
Die Aktie von Super Micro Computer hat in nur wenigen Wochen mehr als die Hälfte an Wert verloren. Wie hoch stehen jetzt die Chancen auf ein Comeback?
- Super Micro Computer Aktie: 60% Verlust seit Hoch.
- Aktiensplit brachte keine Kursgewinne, Chart schwach.
- Einstieg erst bei 400 US-Dollar oder über 200-Tage-Linie.
- Report: Vorsicht Crash! So sichere ich mein Aktienportfolio aktiv ab
Anleger, die bei der Aktie von KI-Überflieger Super Micro Computer auf Rückenwind durch die am Dienstagabend veröffentlichten Quartalszahlen gehofft hatten, wurden zur Wochenmitte bitter enttäuscht.
Das Papier büßte trotz der Aussicht auf einen Aktiensplit über 20 Prozent an Wert ein und verschärfte so die Talfahrt der vergangenen Wochen dramatisch. Der angekündigte Split der Aktien, eigentlich ein Garant für Kursgewinne, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Unternehmen seine eigenen Erwartungen verfehlt hatte.
Nach 60-Prozent-Crash: Reif für einen Rebound?
Nachdem die Aktie gegenüber ihrem Allzeithoch bei 1.229 US-Dollar inzwischen rund 60 Prozent an Wert verloren hat, stehen viele Anleger vor der Frage, ob die Zeit reif für einen Rebound ist – entweder mit der Absicht, einzusteigen oder sich zu niedrigeren Verlusten als bislang von den Anteilen zu trennen. Der Blick in den Chart!
Bärenflagge erweist sich als fatal
Angesichts der bereits genannten Kursverluste in Höhe von 60 Prozent ist klar, dass das Chartbild stark angeschlagen ist. Als kritisch für den Kursverlauf hat sich dabei der nach unten verlassene Aufwärtstrendkanal entpuppt, der somit als Bärenflagge bestätigt wurde.
Dadurch wurde neben der 50-Tage-Linie auch die Unterstützung bei 800 US-Dollar aufgegeben. Der Absturz zur Wochenmitte besiegelte außerdem das Schicksal der 200-Tage-Linie, die nun ebenfalls als Widerstand fungieren dürfte.
Weitere 20 Prozent Abwärtspotenzial
Während Super Micro Computer also mit zahlreichen neuen Widerständen konfrontiert ist, sind kaum nennenswerte Unterstützungen in Sicht. Der nächste infrage kommende Supportbereich liegt bei 400 US-Dollar. Gebildet wird dieser aus einer flachen Aufwärtstrendlinie seit vergangenem Herbst sowie der Abwärtstrendoberkante seit der Trendwende Anfang März.
Frühestens hier können Anleger mit einem ausgedehnten und möglicherweise nachhaltigen Bodenbildungsversuch rechnen. Demnach verfügt die Aktie über ein weiteres Abwärtspotenzial von 20 Prozent.
Gegenbewegungen dürften rasch abverkauft werden
Mit Blick auf die technische Indikation ist die Aktie auf Tagesbasis inzwischen im überverkauften Bereich angelangt. Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt bei 21 Zählern und macht eine kurzfristige Gegenreaktion der Aktie zunehmend wahrscheinlich.
Die könnte aber nur von kurzer Dauer sein, denn sowohl der Wochen- als auch der Monats-RSI bieten mit 37 und 54 Zählern jede Menge Platz zur Unterseite. Gegen eine erfolgreiche Gegenbewegung zum aktuellen Zeitpunkt spricht außerdem, dass im Trendstärkeindikator MACD noch keinerlei Anzeichen für eine Verlangsamung der Abwärtsdynamik zu erkennen sind.
Fazit: Einstieg nicht empfehlenswert
Frühestens wenn der MACD über die (rote) Signallinie geklettert ist, kann zuverlässig mit erster Entspannung gerechnet werden. Anleger sollten sich mit Long-Einstiegen also zunächst zurückhalten, kurzfristige Anstiege dürften sich als Bullenfallen entpuppen.
Während zur Unterseite bei 400 US-Dollar eine attraktive Einstiegsgelegenheit bestehen könnte, liegt prozyklisch erst jenseits der 200-Tage-Linie wieder ein Einstiegssignal vor. Dazwischen ist mit einem volatilen, aber trendlosen Kurverlauf zu rechnen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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