Erwartungen übertroffen
Nach 3.000-Prozent-Rallye und starken Zahlen: Was geht jetzt noch?
Das Werbetechnologieunternehmen The Trade Desk hat mit seinen am Donnerstagabend vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen.
- The Trade Desk übertrifft Analystenerwartungen deutlich.
- Umsatz steigt um 26,1 % auf 585 Millionen US-Dollar.
- Hohe Kundenbindung von 95 % dank KI-gestützter Plattform.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Eine Performance von über 3.000 Prozent hat die Aktie des Ad-Tech-Unternehmens The Trade Desk in den vergangenen 10 Jahren erzielt. Der Schlüssel zu dieser beeindruckenden Performance ist die Kombination aus starkem Wachstum und Profitabilität.
Anders als vielen wachstumsorientierten Technologieunternehmen ist The Trade Desk schon sehr früh ein profitables Wachstum gelungen. Günstig ist die Aktie zwar nie bewertet gewesen, aber die konstanten Nettoerträge haben extreme Bewertungsniveaus verhindert, sodass sich die Aktie nachhaltig steigern konnte.
Am Donnerstagabend glänzte das Unternehmen erneut mit starken Quartalszahlen. Was ist für Anleger jetzt noch zu holen?
Umsatz- und Gewinnerwartungen geschlagen
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um 26,1 Prozent auf 585 Millionen US-Dollar. Damit konnten die Erwartungen der Analysten um rund 7 Millionen US-Dollar geschlagen werden.
Der pro Anteilsschein erzielte bereinigte Gewinn beläuft sich in den vergangenen drei Monaten auf 0,39 US-Dollar und liegt damit um 3 Cent über den Schätzungen. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen lediglich 0,28 US-Dollar pro Aktie erzielt.
Insgesamt belief sich der bereinigte Nettogewinn auf 197 Millionen US-Dollar nach 139 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor. Ohne Bereinigungen lag der Nettoertrag bei 85 Millionen US-Dollar, ein Anstieg um 158 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau von 33 Millionen US-Dollar.
"Wir haben signifikante Fortschritte in den Bereichen Kabelfernsehen, Einzelhandelsmedien und Markenbildung gemacht und dadurch die größten Marken der Welt in die Lage versetzt, Premium-Werbeplätze im offenen Internet mit einer noch nie dagewesenen Präzision und Geschwindigkeit einzukaufen", kommentierte Vorstandsvorsitzender Jeff Green das starke Abschneiden des Unternehmens.
Hohe Kundenbindung dank KI-Plattform
Der Blick auf die Kundenbindungsrate gibt ihm recht. The Trade Desk konnte 95 Prozent seiner Werbekunden halten, was die starke Position des Unternehmens im hart umkämpften Werbemarkt unterstreicht.
Nicht müde wurde Jeff Green, die Rolle von KI zu unterstreichen. The Trade Desk arbeitet schon seit einigen Jahren mit einer KI-unterstützten Werbeplattform, die in Echtzeit Werbeplätze ersteigert, deren Effektivität misst und Mittel gegebenenfalls neu verteilt:
"Wir erlauben es Werbetreibenden, intuitiv nach Werten Ausschau zu halten, Daten in jede Entscheidung einfließen zu lassen und die volle Kraft von KI als Co-Piloten voranzutreiben, sodass diese das Maximum aus ihren Daten herausholen zu können."
Starke Prognose für das kommende Quartal
Für das kommende Quartal stellte das Unternehmen einen Erlös in Höhe von 618 Millionen US-Dollar in Aussicht, was deutlich über dem Konsens von 605 Millionen US-Dollar liegt. Das bereinigte EBITDA soll 248 Millionen US-Dollar betragen, was nicht nur die Ertragsstärke des Unternehmens betont, sondern auch um 22 Millionen US-Dollar über den Erwartungen liegt.
Aktie legt nachbörslich deutlich zu
Anleger zeigten sich in der US-Nachbörse beeindruckt von den Geschäftszahlen, die Aktie kletterte im erweiterten Handel nach 791.000 gehandelten Stücken um 6,2 Prozent. Kann das Papier diese Gewinne vor dem Wochenende behaupten, klettern die seit dem Jahreswechsel erzielten Kursgewinne auf rund 30 Prozent.
Bewertet ist die Aktie gegenwärtig mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 57 für das laufende Geschäftsjahr und 48 für das kommende. Das ist alles andere als günstig und liegt weit über dem Branchendurchschnitt von etwa 17, aber deutlich unter dem historischen Bewertungsmittel von 85.
Fazit: Teuer, aber gut
Diese Premiumbewertung relativiert sich mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis von 1,3 etwas. Auch das ist nicht günstig, liegt aber im Branchenmittel und verweist auf die gelungene Kombination aus überdurchschnittlich hohem Wachstum bei großer Ertragsstärke.
Daher hat die Aktie durchaus noch Luft nach oben, insbesondere aus technischer Perspektive für den Fall, dass der Widerstand bei 100 US-Dollar nachhaltig nach oben überwunden werden sollte.
Wer als Anleger günstige Bewertungen bevorzugt, sollte sich das Papier des Mitbewerbers AppLovin ansehen. Das Unternehmen hatte bereits am Mittwoch ein nicht minder starkes Quartalsergebnis vorgelegt und ist mit einem KGVe 2024 von 22,6 deutlich attraktiver bewertet.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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