Nach guten Quartalszahlen
Geht die Trendwende in diesem dividendenstarken Biotech-Wert weiter?
Der US-Biotech-Wert Gilead hat am Donnerstagabend ein starkes Quartalsergebnis vorgelegt. Kann die Trendwende der Aktie jetzt weitergehen?
- Gilead übertrifft Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich.
- Dividendenrendite von 4,1% über Branchendurchschnitt.
- Aktie könnte Erholungsrallye nach Quartalszahlen fortsetzen.
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
Mit einer Dividendenrendite von aktuell 4,1 Prozent ist Gilead eines der gegenüber seinen Anlegern großzügigsten Biotech-Unternehmen. Der Branchendurchschnitt liegt bei gerade mal 1,4 Prozent.
Zwar liegt die Aktie mit einer Performance von -6,7 Prozent seit dem Jahreswechsel hinter der Gesamtmarktentwicklung zurück, der US-Leitindex S&P 500 hat sich seit Januar um 11,6 Prozent steigern können.
Die Anteile deuten mit einer ausgedehnten U-Konsolidierung aber eine nachhaltige Trendwende zum Besseren an. Diese könnte mit den am Donnerstagabend vorgelegten Quartalszahlen weiteren Schwung erhalten.
Gilead übertrifft Umsatz- und Gewinnerwartungen
Das Unternehmen hat die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertreffen können. Gegenüber dem Vorjahresquartal steigerte sich Gilead um 5,5 Prozent auf 6,95 Milliarden US-Dollar, womit die Prognosen um 210 Millionen US-Dollar übertroffen werden konnten.
Beim Gewinn präsentierte der für vor allem für seine HIV-Präparate bekannte Biotech-Konzern 2,01 US-Dollar je Anteilsschein und pulverisierte damit die Erwartungen, die um 41 Cent niedriger lagen. Im selben Quartal des Vorjahres hatte das Unternehmen einen bereinigten Ertrag von 1,34 US-Dollar pro Aktie erzielt.
Insgesamt erwirtschaftete Gilead nach standardisierter Rechnungslegung (GAAP) einen Nettogewinn in Höhe von 1,61 Milliarden US-Dollar und damit um 54,4 Prozent mehr als noch vor 12 Monaten.
Management hebt Gewinnprognose an
Die gelungene Vorstellung geht vor allem auf das Konto der Krebs-Sparte, die einen um 15,5 Prozent höheren Erlös als im Vorjahr erzielte. Das HIV-Segmente stagnierte mit einem Plus von 2,6 Prozent auf hohem Niveau.
Aufgrund des Verkaufserfolgs vor allem neuerer Präparate hat das Unternehmen seine Gewinnprognose angehoben. Gilead erwartet nun einen Ertrag von 3,60 bis 3,90 US-Dollar je Aktie, bisher hatte das Management 3,45 bis 3,85 US-Dollar in Aussicht gestellt. Keine Änderung gab es dagegen bei den Prognosen zum Erlös. Hier hielt Gilead an seiner Spanne von 27,1 bis 27,5 Milliarden US-Dollar fest.
Aktie vor Fortsetzung der Erholungsrallye
Die Aktie lässt nach der Vorlage des Geschäftsberichtes eine klare Richtung vermissen. In der US-Vorbörse verzeichneten die Anteile leichte Zugewinne, sodass die Aktie ihre seit Mitte Juni anhaltende Erholungsrallye ausbauen kann.
Auf der Basis der unternehmenseigenen Gewinnprognose für 2024 ist Gilead mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19,4 bis 21,0 bewertet. Das liegt deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 30,5, aber über dem historischen Mittel der Aktie. Das lag aufgrund der lange außergewöhnlich guten Ertragslage in den vergangenen fünf Jahren bei niedrigen 10,8.
Fazit: Attraktives Gesamtpaket – ähnlich wie Pfizer
Das ausschüttungsstarke Biotech-Unternehmen Gilead hat am Donnerstagabend zufriedenstellende Quartalszahlen vorgelegt. Damit dürfte die Aktie vor der Fortsetzung ihrer Aufholjagd stehen, insbesondere auch aufgrund der Tatsache, dass das Papier im Branchenvergleich moderat bewertet ist.
Wer als Anleger auf der Suche nach einer noch höheren Dividende bei einem etwas flacheren Risikoprofil der Aktie ist, dürfte bei Pfizer fündig werden. Der US-Pharmariese schüttet aktuell 5,8 Prozent aus und zeigt einen ebenfalls zunehmend konstruktiven Chartverlauf.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte