Chartanalyse
Nvidia nach -35 Prozent: Jetzt einsteigen?
Die Nvidia-Aktie hat gegenüber ihrem Rekordhoch deutlich zurücksetzt, konnte sich inzwischen aber stabilisieren. Ist das bereits die Chance zum Einstieg?
Gegenüber ihrem Allzeithoch bei 140,76 US-Dollar hat die Aktie von Nvidia auf dem Höhepunkt ihrer Korrektur am Montag der vergangenen Woche 35 Prozent an Wert eingebüßt. Das Korrekturtief bei 90,69 US-Dollar bedeutete den tiefsten Stand seit Mitte Mai.
Nichtsdestotrotz beträgt das Plus der Papiere seit dem Jahreswechsel noch immer beeindruckende 111,5 Prozent. Geht es nach der Einschätzung zahlreicher Analysten bietet das gegenwärtige Kursniveau eine willkommene Einstiegsgelegenheit in die Aktie. Rund 34 Prozent Potenzial sehen Wall-Street-Experten derzeit durchschnittlich.
Jetzt einsteigen oder lieber abwarten?
Ob es auch aus technischer Perspektive bereits an der Zeit ist, Positionen aufzustocken oder neu zu starten, soll ein Blick in den Chart der Aktie beantworten.
Kurzfristiger Abwärtstrend bestimmt das Kursgeschehen
Die Nvidia-Aktie handelt in einem übergeordneten Aufwärtstrend. Kurzfristig allerdings sind die Bären am Drücker. Das Papier handelt nach dem Erzielen eines niedrigeren Hochs unterhalb der bisherigen Rekordnotierung in einem Abwärtstrendkanal mit einer Handelsspanne von rund 10 US-Dollar.
Zwar handelte Nvidia in der vergangenen Woche mehrmals unterhalb der 100-Dollar-Marke, schloss allerdings an keinem Tag weder deutlich noch nachhaltig darunter, sodass der Bereich um 100 US-Dollar als Unterstützung gelten darf.
Erste Signale der Entspannung, aber ...
Widerstände sind neben der Oberkante des kurzfristigen Abwärtstrends die 50-Tage-Linie sowie der Bereich um 140 US-Dollar. Weitere Unterstützungen liegen dagegen bei 95 US-Dollar sowie im Bereich von 80 US-Dollar, wo auch die 200-Tage-Linie verläuft.
Diese könnten vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Aktie auch laut des Trendstärkeindikators MACD in einem Abwärtstrend handelt, noch relevant werden. Allerdings deutet sich in der technischen Indikation bereits erste Entspannung an.
Der MACD könnte einen Boden erreicht haben und damit eine Verlangsamung der Abwärtsdynamik anzeigen, während sich der Relative-Stärke-Index (RSI) bereits von überverkauften Niveaus erholt hat und unmittelbar davorsteht, seinen Abwärtstrend zu attackieren.
... noch liegt keine eindeutige Signallage vor
Das gilt auch für die Aktie selbst, der mit dem Schlusskurs vom Freitag bei knapp 105 US-Dollar nur rund drei Prozent fehlen, ein erstes prozyklisches Kaufsignal zu liefern und einem Anstieg bis zur 50-Tage-Linie bei 120 US-Dollar eine Bühne zu bereiten.
Eine klare Signallage für einen Einstieg liegt allerdings noch nicht vor. So rasch der Kursverlauf Entspannung anzeigen könnte, so wenig deuten RSI und MACD auf zwingende Kursgewinne hin. Anleger dürften daher gut beraten sein, eher reaktiv und nicht proaktiv zu handeln.
Fazit: Reaktiv, statt proaktiv handeln!
Das bedeutet, einen Anstieg über 110 und schließlich 120 US-Dollar zu kaufen, sobald sich dieser als nachhaltig, also mindestens per Tageschlusskurs, erwiesen hat. Kurse unterhalb der Unterstützungen bei 100 und 95 US-Dollar sollten dagegen zum Verkauf beziehungsweise zum Eröffnen von Short-Positionen zunächst bis in den Bereich von 80 US-Dollar genutzt werden.
Mit Blick auf das Eröffnen von Long-Positionen sollte außerdem ein Anstieg des MACD über die (rote) Signallinie sowie ein Überspringen des RSI von seiner Abwärtstrendlinie abgewartet werden.
Bis zu 120 Prozent: So können Anleger ihre Renditechancen optimieren
Anleger, die ihr Chance-Risiko-Profil zur Oberseite weiter verbessern möchten, können das auch mithilfe von Discount-Produkten tun. Für defensive Anleger empfiehlt sich das Discount-Zertifikat MG5MZJ.
Dieses bietet auf den Einstieg in die Aktie einen Rabatt von rund 10 Prozent, dafür werden Kursgewinne nur bis zum Cap bei 135 US-Dollar angerechnet, wodurch sich bis zum Fälligkeitstermin im März kommenden Jahres folgendes Auszahlungsprofil ergibt:
Szenariotabelle Discount-Zertifikat |
MG5MZJ (Cap bei 135 $) | ||
Szenario 1 | Szenario 2 | Szenario 3 | |
Kaufpreis Aktie * | 104,72 $ | ||
Kaufpreis Zertifikat * | 87,94 € | ||
Cap | 135 $ | ||
Verkaufspreis Aktie | 70 $ | 105 $ | 135 $ |
Wertentw. m. Zertifikat | 64,13 € | 96,20 € | 123,69 € |
Rendite Aktie | -33,2 % | +0,3 % | +28,9 % |
Rendite Zertifikat | -27,1 % | +9,4 % | +40,7 % |
Outperformancepunkt | 147,35 $ |
* Stand: 09. August, 22:15 Uhr (MESZ); Berechnungsgrundlage für die in der Tabelle genannten Renditen
Für risikoaffine Investoren und Trader empfiehlt sich dagegen der Discount-Optionsschein MG5MUD. Dieser bietet die Chance auf 124 Prozent, sofern sich Nvidia bis zur Fälligkeit am 20. Dezember auf 115 US-Dollar oder mehr steigern kann. Aber Vorsicht: Sollte Nvidia zum Laufzeitende unterhalb der Basis von 105 US-Dollar notieren, verfällt das Produkt wertlos. Dadurch ergibt sich folgendes Auszahlungsprofil:
Szenariotabelle Discount-Optionsschein |
MG5MUD (Basis 105 $, Cap 115 $) | ||||
Szenario 1 | Szenario 2 | Szenario 3 | Szenario 4 | Szenario 5 | |
Kaufpreis Aktie * | 104,72 $ | ||||
Kaufpreis Optionsschein * | 0,41 € | ||||
Basis / Cap | 105 / 115 $ | ||||
Verkaufspreis Aktie | 95 $ | 100 $ | 105 $ | 110 $ | 115 $ |
Wertentw. m. Optionsschein | 0,00 € | 0,00 € | 0,00 € | 0,46 € | 0,92 € |
Rendite Aktie | -9,3 % | -4,5 % | +0,3 % | +5,0 % | +9,8 % |
Rendite Optionsschein | -100 % | -100 % | -100 % | +12,2 % | +124,4 % |
* Stand: 09. August, 22:15 Uhr (MESZ); Berechnungsgrundlage für die in der Tabelle genannten Renditen
Beide Produkte können während ihrer Laufzeit frei gehandelt und damit zu jedem Zeitpunkt ge- und verkauft werden. Die in den Tabellen abgebildeten Werte beziehen sich daher nur auf die Kursentwicklung zur Endfälligkeit.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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