Passives Einkommen

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    Frontline: Eine zweistellige Dividendenrendite für die nächsten Jahre

    Der Öltanker-Konzern Frontline punktet mit einer außergewöhnlich hohen Dividendenrendite, die er auch die nächsten Jahre stabil halten könnte. Die Geschäfte laufen wie geschmiert.

    Für Sie zusammengefasst
    Passives Einkommen - Frontline: Eine zweistellige Dividendenrendite für die nächsten Jahre

    Diese Woche wollen wir im Dividenden-Radar ein Unternehmen unter die Lupe nehmen, das zwar ein gewisses Risiko mit sich bringt, dafür aber auch eine außerordentlich hohe Dividendenrendite – und das auch mit Blick auf die nächsten Jahre. Die Rede ist von der Reederei Frontline, einem der weltgrößten Transporteure von Rohöl und Raffinerieprodukten.

    Wie auch die Auto-Reederei Hoegh Autoliners, die wir uns im Dividenden-Radar vor zwei Monaten genauer angesehen haben, bietet auch Frontline eine sehr hohe Rendite für passive Investoren. Beide Unternehmen kommen zudem ursprünglich aus Norwegen, wobei der Sitz von Frontline mittlerweile in Zypern ist. Das Unternehmen wird kontrolliert von dem norwegischen Milliardär John Fredriksen, der von der Zeitschrift Forbes mit dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis verglichen wurde, aber auch noch in anderen Branchen wie LNG und Lachszucht tätig ist.

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    Frontline kommt gemessen an der Dividende, die im Jahr 2023 ausgeschüttet wurde, auf eine Dividendenrendite von 14,9 Prozent und zählt damit zu den weltweiten Spitzenreitern. Die wichtigen Fragen in diesem Zusammenhang betreffen die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen. Kann sich Frontline so hohe Ausschüttungen überhaupt leisten? Und wie sieht es mit der Verlässlichkeit der Dividenden für die nächsten Jahre aus?

    Aktuell laufen die Geschäfte der Tankergesellschaft ausgezeichnet und die Aussichten sind auf absehbare Zeit auch gut. Goldman Sachs geht davon aus, dass die Nachfrage nach Rohöl bis zum Jahr 2034 immer weiter steigen wird. Und auch die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet zumindest bis 2030 mit einem Anstieg der Nachfrage um 3,2 Millionen Barrel pro Tag gegenüber 2023. Gleichzeitig ist das Angebot an Tankschiffen aber stark begrenzt und es werden kaum welche gebaut. 

    Frontline

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    ISIN:CY0200352116WKN:A3D38W

    Nachdem es lange Zeit ein zu hohes Angebot an Öltankern gegeben hat, zeichnet sich in den letzten Jahren ein Engpass ab. Die in Betrieb befindlichen größten Öltanker (VLCCs oder Very Large Crude Carriers) werden immer älter und neue kommen kaum nach. Das liegt nicht zuletzt an den hohen Kosten, zudem sind die Werften in letzter Zeit von Aufträgen für LNG-Tanker überschwemmt worden und haben kaum Kapazitäten für weitere Schiffe.

    Mit die jüngste Flotte in diesem Geschäftsbereich hat aber Frontline. Ursprünglich wollte das Unternehmen den Konkurrenten Euronav übernehmen, was aber an den Besitzern des belgischen Konzerns scheiterte, die sich dagegen aussprachen. Da Frontline allerdings bereits einen nicht geringen Anteil an Euronav aufgebaut hatte, erklärten sich die Belgier im Rahmen der "Scheidungs-Verhandlungen" dazu bereit, ihre 24 neuesten VLCCs an Frontline zu verkaufen. 

    Junge Flotte

    Die Mittel dafür verschaffte sich Frontline dadurch, dass die Euronav-Aktien verkauft wurden. Zudem wurden die fünf ältesten Tanker, die 2009 und 2010 gebaut worden waren, ebenfalls abgestoßen. Nach diesen Transaktionen verfügt Frontline aktuell über eine Flotte von 84 Schiffen, darunter 41 VLCCs, 25 Suezmax-Tanker und 18 LR2/Aframax-Tanker mit einer Gesamtkapazität von rund 18,2 Millionen dwt (Tragfähigkeit in Tonnen) und einem Durchschnittsalter von nur 5,9 Jahren. Das liegt weit unter dem Branchendurchschnitt. Gewöhnlich haben Öltanker eine Lebensdauer von 20 Jahren.

    Frontline-Chef Lars Barstad sieht gute Aussichten für die Zukunft, da die Ölnachfrage weiter steigt, die Schiffskapazitäten durch die Beschränkungen der asiatischen Werften strukturell begrenzt sind und der Tankermarkt vor einem hohen Ersatzbedarf steht, da "die zwischen 2004 und 2011 gebauten Tragfähigkeitsmonster in die Jahre kommen", wie er Ende Mai im Rahmen einer Telefonkonferenz erklärte. "Der derzeitige Aufschwung wird sich über einen längeren Zeitraum erstrecken."

    Nachfrage der 'großen Jungs' wächst

    Im ersten Halbjahr sei zudem die Nachfrage nach längerlaufenden Verträgen gestiegen und parallel dazu auch die Preise. Das kommt Frontline gleich doppelt zugute. Außer den steigenden Einnahmen profitiert das Unternehmen auch von einer besseren Planbarkeit über einen längeren Zeitraum hinweg. Zudem ginge dieser Trend von verlässlichen und zahlkräftigen Kunden aus. "Das ist das intelligente Geld, das in den Markt kommt", führte Barstad aus. "Das sind die großen Ölkonzerne und nationalen Ölgesellschaften – die großen Jungs".

    Die stabilen Geschäftsaussichten von Frontline für die nächsten Jahre spiegeln sich auch in den Dividenden-Erwartungen der Analysten wider. Die Dividendenrendite wird demnach auch weiterhin um die Marke von 14 Prozent pendeln und 2027 sogar auf knapp 17 Prozent klettern, wie aus von FactSet zusammengetragenen Daten hervorgeht.


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    Dividendenpolitik

    Ob die Entwicklung aber wirklich so linear verläuft, ist offen. Die Dividendenpolitik von Frontline besagt lediglich, dass das Unternehmen bestrebt ist, "vierteljährliche Dividenden an die Aktionäre auszuschütten, die dem um einmalige Posten bereinigten Gewinn je Aktie entsprechen oder nahe kommen. Zeitpunkt und Höhe der Dividende liegen im Ermessen des Board of Directors".

    Das lässt der Konzernspitze sehr viel Spielraum, über die Höhe zu entscheiden. Denn auch wenn die Gewinne weiter sprudeln, können jederzeit Sonderposten auftreten, wie beispielsweise der Kauf neuer Tanker oder die Übernahme eines Konkurrenten, die dann die Ausschüttungen gefährden könnten. 

    Gefahren

    Frontline hat bereits in der Vergangenheit immer wieder die Dividenden drastisch reduziert oder sogar ganz gestrichen, je nachdem wie die Geschäfte gerade liefen. Wenn es gut lief konnte die Dividendenrendite aber durchaus auch bis auf 32,2 Prozent hochschnellen, wie zuletzt 2020. Wer also auf Frontline setzen will, sollte die Märkte genauestens im Auge behalten. 

    Auch wenn es so aussieht, als ob die Auftragslage für Frontline auf Jahre hinaus sehr gut ist, können immer unvorhergesehene Entwicklungen für Verunsicherung sorgen. Der Börsencrash am Montag war die jüngste Erinnerung daran. Besonders anfällig wäre Frontline gegenüber einer Rezession bei den wichtigsten Ölverbrauchern USA und China. Auch wenn es erneut zu einer Tanker-Schwemme kommen sollte, wäre das mittelfristig belastend. Allerdings sind die Bauzeiten lang, die Werften komplett ausgelastet und die bereits eingereichten Aufträge für die nächsten Jahre gering.

    Aussichten

    Frontline gab für 2023 sein bestes Jahresergebnis seit 15 Jahren bekannt, und Barstad erklärte, dass die Unruhen im Roten Meer zu einer Verlängerung der Handelsrouten geführt haben und "Größenvorteile durch den Transport von Öl und Produkten rund um das Kap der Guten Hoffnung ermöglichen".

    Die Aktien von Frontline und seinen Konkurrenten sind in die Höhe geschnellt, seit die Huthis im November begannen, Schiffe anzugreifen. Die Schiffe waren gezwungen, auf andere Routen um das Kap der Guten Hoffnung auszuweichen, und die Preise stiegen parallel zu den Fahrzeiten.

    Rendite

    Auch wenn der Aktienkurs von Frontline seit Ende Mai wieder etwas zurückgekommen ist, hat er seit Jahresbeginn trotzdem noch fast 15 Prozent zugelegt. Für die vergangenen 12 Monate kommen die Titel auf ein Plus von 32 Prozent und für die letzten 5 Jahre sogar von 222 Prozent. Die Gesamtrendite inklusive Dividenden liegt für beide Zeiträume etwa bei dem Doppelten. 

    Die sechs von MarketScreener erfassten Analysten, die die Aktie beobachten, raten im Schnitt dazu, sie zu kaufen. Ihr mittleres Kursziel von 32,49 US-Dollar entspricht einem Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Kurs von 40,6 Prozent.

    Passives Einkommen

    Die Berechnung eines monatlichen passiven Einkommens von 1000 US-Dollar beziehungsweise 12.000 US-Dollar im gesamten Jahr ist bei Frontline nicht ganz einfach, da das Unternehmen von Quartal zu Quartal entscheidet, wie die Aktionäre belohnt werden. Analysten gehen davon aus, dass im laufenden Jahr insgesamt 2,80 US-Dollar ausgeschüttet werden, wovon 0,99 US-Dollar bereits im März und Juni an die Aktionäre geflossen sind.

    Das bedeutet, dass Anleger etwa 4286 Frontline-Titel halten müssen, um auf die gewünschten Einnahmen zu kommen. Gemessen am Schlusskurs am Donnerstag bei 23,11 US-Dollar müssten dafür also rund 99.043 US-Dollar (oder umgerechnet 90.778 Euro) auf den Tisch gelegt werden. Zum Vergleich: Bei dem Chipkonzern Broadcom, den wir uns in der vergangenen Woche angesehen haben, waren es etwa 795.000 Euro und bei der norwegischen Ausnahmeaktie von Hoegh, die eine der höchsten Dividendenrenditen weltweit aufweist, lediglich 53.000 Euro.

    Übersicht zur Dividende von Frontline*

    Marktkapitalisierung: 5,1 Milliarden US-Dollar

    Dividende erhöht: 2 Jahre in Folge

    Dividende nicht reduziert: 2 Jahre in Folge

    Durchschnittliche Erhöhung der Dividende in 5 Jahren: ca. 40% p.a.

    Zeitplan

    30.05.2024: Dividendenankündigung

    14.06.2024: Stichtag (Record Date)

    14.06.2024: Notierung ex Dividende

    28.06.2024: Dividendenzahlung

    * Quelle: Frontline, wallstreetONLINE.

    Kalenderjahr 

     Dividendenrendite in % 

     Dividende in US-Dollar 
    2027e         16,96e     3,87e
    2026e        14,26e     3,25e
    2025e        14,90e     3,40e
    2024e        12,29e     2,80e
    2023        14,90     2,87
    2022          1,52     0,15
    2021          0,00     0,00
    2020        32,19     1,60
    2019          1,18     0,10
    2018          0,00     0,00
    2017          9,97     0,30

    * Quellen: Frontline, FactSet, wallstreetONLINE.

    Die optimale Dividendenstrategie

    Eine optimale langfristige Dividendenstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem individuellen Risikoprofil, den Anlagezielen und der finanziellen Situation. Hier sind jedoch einige allgemeine Prinzipien, die empfohlen werden können:

    Diversifikation: Investieren Sie in eine breite Palette von Unternehmen und Sektoren, um das Risiko zu streuen. Diversifikation kann helfen, das Portfoliorisiko zu mindern, da nicht alle Sektoren gleichzeitig von Marktschwankungen betroffen sind.

    Qualitätsaktien wählen: Achten Sie auf Unternehmen mit einer starken Bilanz, stabilen Cashflows und einer Geschichte von zuverlässigen und wachsenden Ausschüttungen. Solche Unternehmen sind oft besser positioniert, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Dividenden zu zahlen.

    Reinvestition von Dividenden: Das Reinvestieren von Dividenden kann das Wachstum des Portfolios beschleunigen. Durch den Zinseszinseffekt können reinvestierte Dividenden über die Zeit einen signifikanten Beitrag zum Gesamtertrag des Portfolios leisten.

    Langfristige Perspektive: Dividendenstrategien sind oft langfristig ausgerichtet. Marktschwankungen sollten daher nicht zu überstürzten Entscheidungen führen. Geduld und Beständigkeit sind Schlüssel zum Erfolg.

    Steuereffizienz berücksichtigen: Die steuerliche Behandlung von Dividenden kann je nach Land und individueller Situation variieren. Es ist wichtig, Steuereffekte in die Strategie einzubeziehen.

    Überwachung und Anpassung des Portfolios: Portfolios sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um sicherzustellen, dass es weiterhin den eigenen Anlagezielen entspricht und gut diversifiziert bleibt.

    Bewertung: Achten Sie auf die Bewertung der Aktien. Hohe Dividendenrenditen sind nicht immer ein gutes Zeichen; sie können auch ein Hinweis auf Probleme im Unternehmen sein.

    Verwendung von Dividendenfonds, -ETFs: Für Anleger, die nicht direkt einzelne Aktien auswählen möchten, können Dividendenfonds eine praktikable Alternative sein, da sie eine gute Möglichkeit zur Diversifikation bieten.

    Fazit:

    Dividendeninvestitionen können eine großartige Möglichkeit sein, ein passives Einkommen aufzubauen. Indem Sie sich auf Unternehmen mit stabiler Dividendenhistorie konzentrieren, können Sie Ihr Portfolio schrittweise ausbauen. Dabei ist natürlich immer zu beachten, dass Investitionen in Dividendenaktien – wie alle Investitionen – mit Risiken verbunden sind.

    Weitere interessante Dividenden-Aktien befinden sich übrigens auch in der Dividenden-Watchlist unseres Börsenexperten Markus Weingran, dessen Börsenlounge sich täglich mit aktuellen Marktentwicklungen, Investitionstipps und Finanzthemen befasst.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonIngo Kolf

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