Warum ich nicht (!) mit einer Million Euro in den Ruhestand gehen will
Mit einer Million Euro in den Ruhestand? Klingt für so manchen vielleicht verlockend. Es riecht ein bisschen nach Luxus. Nach Jetski oder Hängematte am Strand. Oder auch danach, einfach machen zu können was man möchte und wann man es will. Die magische Eins mit den sechs Nullen hat noch immer eine ordentliche Anziehungskraft.
Ich sage dir ganz ehrlich: Mit einer Million Euro will ich nicht in den Ruhestand gehen. Aus dem einfachen Grund, weil es mir zu wenig ist. Klingt vermessen? Oder gierig? Dann lass mich diese Zahl für dich in den richtigen Kontext rücken.
Mit einer Million Euro in den Ruhestand: Die Zahl auf dem Prüfstand
Um dir meinen Standpunkt zu verdeutlichen: Bei meiner Planung für den Ruhestand kalkuliere ich stets sehr konservativ. Das heißt: Ohne eine Rente, ohne eine andere Altersvorsorge. Einzig und allein das Vermögen und die Kapitalerträge sollen mir meinen Lebensunterhalt bestreiten. Dazu gehören Miete, Krankenversicherung, Kosten für meine Kiddies und alles, was man eben so benötigt. Das ist gewiss nicht wenig.
Wenn ich mit einer Million Euro in den Ruhestand ginge: Was hieße das? Ich würde damit kalkulieren, dass ich brutto ca. 4 % pro Jahr als Rendite entnehmen könnte. Entweder über eine konservative Dividende. Oder aus der Substanz ohne einen Verlust. Die Rendite müsste diesen Betrag konsequent ausgleichen. 4 % von diesem Betrag wären 40.000 Euro pro Jahr. Oder eben 3.333 Euro Pi mal Daumen pro Monat. Brutto, wohlgemerkt.
Ziehen wir davon wiederum eine Kapitalertragssteuer in Höhe von 25 % ab, so blieben netto 2.500 Euro. Klingt gar nicht mal verkehrt? Aber was, wenn ich dir sage: Die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland liegen bei 34.152 Euro laut dem Statistischen Bundesamt. Mit einer Million Euro im Ruhestand wäre daher eine Lücke zu den durchschnittlichen Kosten vorhanden. Und genau deshalb sage ich: Ein solcher Betrag reicht einfach nicht.
Alternativen? Nicht meine Planung!
Vielleicht denkst du dir gerade: Wenn du schon eine Million Euro bis zum Ruhestand bekommen kannst, warum veränderst du deine Planung nicht? Guter Gedanke. Aber in welche Richtung? Soll ich möglicherweise mehr pro Jahr entnehmen? Man könnte es vielleicht auf 5 % oder 6 % pro Jahr erhöhen. Aber das Problem, das ich dann sehe: Es ist möglicherweise nicht nachhaltig.
Ein wenig sparsamer Leben? Auch das wäre denkbar. Allerdings glaube ich, dass man als Haushalt mit 34.152 Euro alles andere als im Luxus lebt. Insofern ist auch das keine gute Alternative für mich. Zumal gerade Freizeit und der Ruhestand vermutlich viel Geld kostet. Man will gerade dann ja schließlich noch etwas erleben.
Die einzig wirklich Alternative ist dafür mich: Mehr Geld zur Verfügung haben. Mit einer Million Euro in den Ruhestand zu gehen wäre mir zu ausreichend, wie ich dir anhand der obigen Rechnung nahegelegt habe. Zugegebenermaßen habe ich noch Zeit, bis ich diesen Schritt wage. Aber ich möchte bis zum Erreichen deutlich mehr Geld zur Verfügung haben. Aktien und ETFs werden mir helfen, dieses Ziel hoffentlich langfristig zu erreichen.
Der Artikel Warum ich nicht (!) mit einer Million Euro in den Ruhestand gehen will ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
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