Wasserstoff-Aktien
Nach Nel und Plug Power: Auch Ballard Power enttäuscht mit Zahlen!
Der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power kann mit seinen Quartalszahlen nicht überzeugen. Damit steht die Branche vor dem nächsten Earnings-Flop.
- Ballard Power enttäuscht mit schwachen Quartalszahlen.
- Umsatz verfehlt Erwartungen, Verluste steigen weiter.
- Aktie fällt, neue Mehrjahrestiefs drohen Anlegern.
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Aller schlechten Dinge sind drei? Danach sieht es nach den am frühen Montagnachmittag vorgelegten Quartalszahlen von Ballard Power aus. Denn nach den Pleiten bei Nel und Plug Power haben auch die Kanadier einen schwachen Geschäftsbericht vorgelegt.
Umsatz verfehlt Erwartungen, Verluste nehmen zu
Zwar kletterten die Erlöse gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,6 Prozent auf 16 Millionen US-Dollar, verfehlten die Schätzungen der Analysten damit aber um knapp 3,4 Millionen US-Dollar. Etwas besser als geschätzt präsentierte sich das Unternehmen dafür aber beim Fehlbetrag.
Der fiel mit -0,11 US-Dollar je Anteilsschein um 2 Cent kleiner aus, als Experten vorab befürchtet hatten. Im selben Quartal des vergangenen Jahres stand mit -0,10 US-Dollar pro Aktie jedoch ein geringerer Verlust zu Buche.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Auftragseingänge enttäuschen, Cash-Reserven sinken
Insgesamt beliefen sich die bereinigten EBITDA-Verluste auf 35,4 Millionen US-Dollar nach 34,2 Millionen US-Dollar vor 12 Monaten. Durch die anhaltenden Verluste schrumpften die Liquiditätsreserven um knapp 43 Millionen US-Dollar. Dadurch verbleiben Ballard Power noch 678 Millionen US-Dollar, ehe das Unternehmen vor der Pleite beziehungsweise neuen Kapitalmaßnahmen steht.
Der Auftragseingang war in den vergangenen drei Monaten mit 5 Millionen US-Dollar überschaubar. Dadurch verringerte sich der Gesamtbestand um 6 Prozent auf knapp 170 Millionen US-Dollar. Annualisiert liegt der Auftragswert nach dem Ende des zweiten Quartals bei 76 Millionen US-Dollar und damit um 5 Prozent unter dem Niveau des vergangenen Quartals.
Kostenprognose gesenkt, Umsatzwachstum in Gefahr?
Letztlich gab es für Anleger nur einen Lichtblick. Das Management hat seine Kostenprognose gesenkt. Bislang rechnete Ballard Power mit Investitionsausgaben in Höhe von 50 bis 70 Millionen US-Dollar, diese Schätzung wurde jedoch auf 25 bis 40 Millionen US-Dollar reduziert, wodurch die Verluste künftig etwas kleiner ausfallen dürften. Dasselbe gilt mutmaßlich aber auch für das Umsatzwachstum.
Aktie vor neuen Mehrjahrestiefs
In Abwesenheit positiver Katalysatoren fiel die Aktie in der US-Vorbörse um rund 1,5 Prozent. Dadurch stehen seit dem Jahreswechsel Verluste in Höhe von rund 50 Prozent zu Buche. Gegenüber dem Stand von vor einem Jahr betragen die Abgaben sogar 60 Prozent.
Sollte der schwache Trend in der US-Vorbörse im regulären Handel eine Fortsetzung finden, ist mit noch deutlich höheren Verlusten zu rechnen. Dann nämlich dürften neue 52-Wochen-Tiefs und damit neue Mehrjahrestiefs kaum zu vermeiden sein. Die gelten in der technischen Analyse als starke Verkaufssignale.
Fazit: Die Alternativen haben deutlich mehr zu bieten
In der Wasserstoffbranche zeichnet sich mit Ballard Power die nächste Enttäuschung ab. Auch die Kanadier haben ein völlig unzureichendes Geschäftsergebnis für das abgelaufene Quartal vorgelegt. Die Aktie steht vor fortgesetzten Verlusten und neuen Tiefs.
Diese Entwicklung reflektiert die anhaltenden Profitabilitätsprobleme von Newcomern in der Wasserstoffbranche. Wer sich in diesem Bereich als Anleger engagieren möchte, sollte daher auf bewährte und bereits profitable Unternehmen wie Linde oder Air Liquide setzen.
Wer unbedingt spekulativ investieren möchte, sollte sich Bloom Energy näher ansehen. Das Unternehmen besetzt mit Brennstoffzellen und Kühlsystem für Rechenzentren eine spannende Nische.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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