Dividendenaktie
Hannover Rück setzt sich nach überraschend guten Zahlen an DAX-Spitze
Der Rückversicherer Hannover Rück hat nach überraschend guten Zahlen die mit Abstand stärksten Gewinne im DAX verzeichnet. Die Hintergründe.
- Hannover Rück erzielt 21% Gewinnsteigerung auf 1,2 Mrd.
- Nettogewinn 2024 soll auf mindestens 2,1 Mrd. steigen.
- Aktienkurs stieg um 3,8% auf 224,30 Euro nach Zahlen.
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
Die Hannover Rück, der drittgrößte Rückversicherer weltweit, hält nach einem robusten ersten Halbjahr weiter an seinen ehrgeizigen Zielen für das Geschäftsjahr fest. Der Aktienkurs kletterte als Reaktion auf die Zahlen zuletzt 3,8 Prozent auf 224,30 Euro.
Trotz der Schäden durch das Hochwasser in Süddeutschland, welche das Unternehmen mit 120 Millionen Euro belasteten, stieg der Nettogewinn im ersten Halbjahr um 21 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Rückversicherungsumsatz wuchs währungsbereinigt um 6,1 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro, wie aus einer Pressemitteilung der Tochter des Talanx-Konzerns hervorgeht.
Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück, zeigte sich mit den Ergebnissen des ersten Halbjahres zufrieden: "Hinter uns liegt ein erfolgreiches erstes Halbjahr mit deutlichem Wachstum in der Schaden-Rückversicherung und einem zufriedenstellenden Nettokonzerngewinn", erklärte er. Die Prognose des Unternehmens sieht vor, den Gewinn im Jahr 2024 auf mindestens 2,1 Milliarden Euro zu steigern und den Rückversicherungsumsatz um mindestens fünf Prozent zu erhöhen.
Die Großschäden des Unternehmens blieben mit 566 Millionen Euro im ersten Halbjahr innerhalb des Budgets, das für das gesamte Jahr 1,82 Milliarden Euro vorsieht. Besonders hervorzuheben ist, dass die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden-Rückversicherung sich auf 87,8 Prozent verbesserte, mit einem Ziel von maximal 89 Prozent für das gesamte Jahr. Die Rendite aus den eigenen Kapitalanlagen übertraf mit 3,3 Prozent ebenfalls die Zielmarke von 2,8 Prozent.
Das Unternehmen berichtete außerdem von einem Anstieg des erneuerten Volumens um 11,5 Prozent in den Erneuerungsrunden zum 1. Juni und 1. Juli. Die Preise stiegen dabei im Schnitt inflations- und risikobereinigt um 1,3 Prozent. Im Gegensatz dazu hatte sich der Weltmarktführer Münchener Rück in der Erneuerungsrunde deutlich zurückgehalten. Beide Unternehmen zählen aufgrund ihrer Verlässlichkeit zu den beliebtesten Dividendenaktien Deutschlands.
Im zweiten Quartal allein verzeichnete die Hannover Rück einen Gewinnanstieg von mehr als einem Fünftel auf 603 Millionen Euro, was die Erwartungen der von Bloomberg befragten Analysten übertraf. Der Rückversicherungsumsatz stieg leicht um 5,2 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Die verbesserte kombinierte Schaden-Kosten-Quote von 87,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr unterstreicht die effiziente Schadenverwaltung und Kostenkontrolle des Unternehmens.
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Mit dieser soliden finanziellen Basis und einem vorsichtigen, aber proaktiven Management sieht sich die Hannover Rück gut gerüstet für die zweite, in der Regel schadenreichere Jahreshälfte. Henchoz bestätigte erneut die Jahresziele, die ein Rekordergebnis von mindestens 2,1 Milliarden Euro vorsehen.
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Hannover Rück nach den Zahlen mit "Outperform" mit einem Kursziel von 283 Euro bestätigt. Das Unternehmen habe vor allem vom Rückversicherungsgeschäft für Schaden- und Unfallversicherungen profitiert, schrieb Analyst Derald Goh in einer ersten Einschätzung am Montag. Sein Kursziel entspricht einem Aufwärtspotenzial von mehr als 26 Prozent vom gegenwärtigen Kurs.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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