Kurs sackt ab
Brenntag gibt Gewinnwarnung aus, Wettbewerb und starker Preisdruck belasten
Brenntag hat seine Prognose für das operative EBITA in diesem Jahr nach unten korrigiert, nachdem das erste Halbjahr schwächer als erwartet verlaufen ist. Die Aktie bricht ein.
- Brenntag senkt EBITA-Prognose für 2024 deutlich.
- Operatives EBITA im Q2 um über 10% gesunken.
- Aktie verliert über 6% nach Prognoseanpassung.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Der Chemikalienhändler Brenntag hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 nach unten angepasst und signalisiert damit eine Verschärfung der Marktbedingungen. Die neue Prognose sieht ein operatives EBITA zwischen 1,10 und 1,20 Milliarden Euro vor, eine deutliche Senkung im Vergleich zur früheren Schätzung von 1,23 bis 1,43 Milliarden Euro. Das Unternehmen reagiert damit auf die gestiegene Wettbewerbsintensität und den zunehmenden Preisdruck in der Chemiebranche.
Im Detail berichtete Brenntag über einen Rückgang des operativen EBITA im zweiten Quartal um mehr als zehn Prozent auf 297 Millionen Euro. Analysten hatten mit lediglich 289,8 Millionen Euro gerechnet. Trotz verschiedener Initiativen zur Margenverbesserung blieb der Rohertrag pro Mengeneinheit auf Gruppenebene stabil, ohne die erwartete Verbesserung zu zeigen. Diese Entwicklung widerspiegelt den intensiven Preiswettbewerb und die allgemeine Nachfrageschwäche, insbesondere in der Industriechemikalienbranche.
Besonders betroffen sind die beiden Geschäftsbereiche Brenntag Specialties und Brenntag Essentials, die trotz höherer Absatzmengen einen Rückgang des operativen EBITA verzeichneten. Dies ist teilweise auf höhere Kosten, einschließlich gestiegener Transportkosten, zurückzuführen. Die Herausforderungen umfassen nicht nur den verstärkten Wettbewerb und Preisdruck, sondern auch makroökonomische Unsicherheiten, die durch geopolitische Spannungen und eine langsame Abschwächung der Inflation verstärkt werden.
Der Aktienkurs von Brenntag sackte nachbörslich bei Tradegate um mehr als 6 Prozent ab. Im regulären Handel haben die Titel seit Jahresbeginn gut 23 Prozent an Wert verloren.
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Das Management von Brenntag betont, dass die Anpassung der Prognose eine Reaktion auf die jüngsten Trends und die Erwartungen in der Chemieindustrie ist, die auf eine anhaltend hohe Wettbewerbsintensität und fortwährenden Druck auf die Verkaufspreise hinweisen. Darüber hinaus wird erwartet, dass die Absatzmengen in der zweiten Jahreshälfte weniger stark steigen als zunächst angenommen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant Brenntag, seine Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsmaßnahmen zu intensivieren. Diese Maßnahmen sind Teil der breiteren "Strategy to Win", die darauf abzielt, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu stärken. Das Unternehmen bleibt optimistisch, dass es durch eine Kombination aus striktem Margenmanagement und Kostendisziplin seine überarbeiteten Finanzziele für 2024 erreichen kann.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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