Wasserstoff-Aktie
Thyssenkrupp Nucera: Unsicherheit im Wasserstoffmarkt bremst Wachstum
Thyssenkrupp Nucera hat vor einer schwächeren Wasserstoff-Marktlage gewarnt, da sich Käufer angesichts der Unsicherheiten zurückhalten würden. Die Aktie hat 2024 bereits mehr als die Hälfte an Wert verloren!
- Nucera warnt vor schwächerer Marktlage und Unsicherheit.
- Auftragseingänge steigen um 12%, Gesamtbestellungen 1,3 Mrd.
- Klare regulatorische Rahmenbedingungen dringend nötig.
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Die Wasserstoffsparte von Thyssenkrupp, Nucera, hat erneut auf die Herausforderungen im sich entwickelnden Markt für grünen Wasserstoff hingewiesen. Trotz eines leichten Wachstums in den Auftragseingängen bleibt die allgemeine Unsicherheit ein signifikanter Hemmschuh für die Branche. Das Unternehmen betonte am frühen Dienstag, dass offene regulatorische Fragen und eine schleppende Vergabe von Fördermitteln wesentliche Gründe für die Verzögerung von Investitionsentscheidungen potenzieller Kunden seien.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 verzeichnete Nucera einen Anstieg der Auftragseingänge um 12 Prozent auf 271 Millionen Euro, was den Endstand nach neun Monaten auf 522 Millionen Euro bringt – ein leichter Rückgang von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamtbestellungen beliefen sich Ende Juni auf 1,3 Milliarden Euro, was gegenüber März eine Steigerung darstellt. Trotzdem wirkt sich die Unsicherheit negativ auf das Wachstumstempo aus, was insbesondere den Bereich der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) betrifft, der zentral für die Produktion von grünem Wasserstoff ist.
Die Unsicherheit im Markt führt laut Nucera zu Verzögerungen bei der finalen Investitionsentscheidung vieler Kunden, was wiederum die Notwendigkeit unterstreicht, dass klare regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um den Sektor voranzutreiben. Die anhaltenden regulatorischen und förderpolitischen Hürden haben zudem bereits dazu geführt, dass das Unternehmen im vergangenen Monat seine Prognose für die Sparte zurückziehen musste, da eine verlässliche Vorhersage unter den gegebenen Umständen nicht möglich sei.
Der Aktienkurs von Thyssenkrupp Nucera stieg vorbörslich bei Tradegate um 0,8 Prozent, nachdem er im regulären Handel am Montag 2,1 Prozent nachgegeben hatte. Seit Jahresbeginn haben die Titel im Xetra-Handel mehr als 52 Prozent an Wert verloren. Erst gestern hatte der Brennstoffzellenhersteller Ballard Power enttäuschende Zahlen bekannt gegeben und in der vergangenen Woche enttäuschte Plug Power.
Trotz dieser Herausforderungen hat Thyssenkrupp Nucera seine finanziellen Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr bestätigt, auch wenn das Unternehmen einen operativen Verlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet. Das EBIT fiel im dritten Quartal auf 0,7 Millionen Euro, verglichen mit 7,0 Millionen Euro im Vorjahr, was unter anderem auf gestiegene Forschungs- und Entwicklungskosten zurückzuführen ist. Nucera hatte bereits Ende Juli eine ganze Reihe vorläufiger Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Diese Entwicklungen zeigen, wie kritisch die Unterstützung durch klare politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Erfolg von Technologien ist, die für die Energiewende von entscheidender Bedeutung sind. Unternehmen wie Nucera sind stark von diesen externen Faktoren abhängig, was die Planung und Skalierung ihrer innovativen Technologien betrifft.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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