Verdutzte Marktteilnehmer
Varta-Aktie explodiert um 160 Prozent in nur 5 Tagen!
Marktteilnehmer sind verdutzt. Innerhalb von nur fünf Handelstagen hat die Varta-Aktie um bis zu 160 Prozent an Wert dazugewonnen. Könnte es doch noch einen Turnaround geben?
- Varta-Aktie springt um 160% in fünf Tagen, Überraschung!
- Tojner optimistisch, Sanierung bis September geplant.
- Aktionäre droht Enteignung, DSW rät zu rechtlichen Schritten.
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Der Aktienkurs des Batterieherstellers Varta ist in den vergangenen Wochen nahe der 2-Euro-Grenze verharrt, bevor am Freitag überraschend eine starke Kursbewegung einsetzte. Am Montag ging die Aktie mit einem Plus von 41,68 Prozent aus dem Handel. Innerhalb der letzten fünf Handelstage konnten die Titel um bis zu 160 Prozent an Wert dazugewinnen.
Die Ursache für diesen plötzlichen Anstieg ist weiterhin ungewiss, auch ein Interview mit dem Mehrheitsaktionär Michael Tojner lieferte keine klaren Erklärungen für die Investoren. Tojner zeigte sich allerdings gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung optimistisch für die Zukunft des Unternehmens und seiner Angestellten.
So äußerte Tojner sich in dem Interview vergangene Woche zu den fortschreitenden Bemühungen um eine Sanierung des Unternehmens. "Wir hoffen auf eine Lösung bis spätestens Anfang September", erklärte er. Die Pläne umfassen intensive Gespräche, unter anderem mit Porsche, und sollen im Rahmen des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) umgesetzt werden. Tojner ist demnach zuversichtlich, dass Varta bis zum Jahresende stabilisiert und zukunftssicher gemacht werden kann.
Trotz dieser optimistischen Aussagen bleibt die Lage für die Aktionäre aber riskant. Seit Juli befindet sich Varta in einem vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahren gemäß StaRUG. Der Aktienkurs büßte in der Zeit über 80 Prozent seines Wertes ein. Einem Bericht des Manager Magazins zufolge sollen Aktionäre enteignet werden. Die Restrukturierungspläne beinhalten eine Kapitalherabsetzung auf null Euro, gefolgt von einer Kapitalerhöhung, bei der Altaktionäre keine Bezugsrechte erhalten. Dies würde für die bisherigen Anteilseigner einen Totalverlust bedeuten.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) zeigt sich derweil besorgt und ermutigt die Aktionäre, rechtlich gegen die drohende Enteignung vorzugehen. "Aktionäre müssen jetzt handeln, um ihr Eigentum nicht einfach aufzugeben", betont DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Einem Bericht der Börsen-Zeitung zufolge wächst der Widerstand gegen die geplante Restrukturierung, wobei sich täglich hunderte Privatanleger bei der DSW registrieren lassen, um Rechtsbeistand zu erhalten.
Analysten der DZ Bank und von Warburg Research haben das Kursziel für Varta bereits auf null Euro herabgesetzt und empfehlen die Aktie zu verkaufen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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