+82 Prozent operativer Gewinn
Vor den Alibaba-Zahlen: Internet-Riese Tencent mit kräftigem Gewinnwachstum!
Der chinesische Internetgigant Tencent hat sich einen Tag vor den Zahlen von Alibaba mit seinem Geschäftsbericht zu Wort gemeldet. Was Anleger wissen müssen.
- Tencent erzielt 82% Gewinnsteigerung im Quartal.
- Gaming-Sparte treibt Umsatz auf 22,5 Mrd. USD.
- Aktienrückkäufe senken Vermögen um 23%.
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
Der Höhepunkt der US-Quartalssaison ist vorüber. Mit rund 90 Prozent aller im S&P 500 notierten Unternehmen hat ein überwältigender Anteil der größten US-Konzerne seine Geschäftsergebnisse bereits vorgelegt.
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Dafür nimmt in dieser Woche die Earnings Season chinesischer Basiswerte Fahrt auf, ein erster Höhepunkt wartet mit den Quartalszahlen von Alibaba und JD.com am Donnerstag.
Nachdem der Auftakt mit den Zahlen von Tencent Music am Dienstag gehörig missglückt ist, die Aktie verlor über 15 Prozent an Wert, hat sich zur Wochenmitte mit Tencent ein weiteres Schwergewicht zu Wort gemeldet.
Operativer Gewinn um 82 Prozent gestiegen
In den abgelaufenen drei Monaten erzielte der Internet- und Technologieriese einen Erlös in Höhe von umgerechnet 22,5 Milliarden US-Dollar. Das ist geringfügig mehr als Analysten erwartet hatten. Gegenüber dem Vorjahresergebnis von 20,9 Milliarden US-Dollar hat sich Tencent somit um knapp 8 Prozent gesteigert.
Einen überproportionalen Anstieg gab es beim operativen Ertrag. Dieser kletterte um beeindruckende 82 Prozent auf umgerechnet 6,66 Milliarden US-Dollar und pulverisierte damit die Schätzungen von 5,6 Milliarden US-Dollar. Die Ergebnismarge kletterte im Vergleich zum Vorjahr von 24 auf 31 Prozent.
Großer Erfolg der Gaming-Sparte
Verantwortlich für den starken Gewinnanstieg sind höhere Erträge in der Gaming-Sparte des Unternehmens. Vor allem der Publikumserfolg des vom koreanischen Studio Nexon entwickelten Spieles 'Dungeon & Fighter Mobile' sowie dem Taktik-Shooter 'Valorant' sorgten für einen großen finanziellen Erfolg.
In seiner Pressemitteilung lobte sich das Unternehmen außerdem dafür, den auf dem chinesischen Heimatmarkt gefragten Klassikern 'Honour of Kings' und 'Peacekeeper Elite' neues Leben eingehaucht zu haben und hier zu einem Anstieg der Bruttoerlöse gelangt zu sein.
Umfangreiche Aktienrückkäufe halten an
Das Vermögen abzüglich aller Schulden sank gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 23 Prozent von 12,9 auf 10,0 Milliarden US-Dollar. Ursache hierfür sind aber nicht etwa niedrigere oder gar negative Cashflows, sondern vor allem umfangreiche Aktienrückkäufe.
Im zurückliegenden Quartal hat Tencent am Handelsplatz in Hongkong etwa 104 Millionen Anteilsscheine eingezogen und hierfür umgerechnet 5,2 Milliarden US-Dollar auf den Tisch gelegt. Bereits im ersten Quartal hatte das Unternehmen Aktien in Milliardenhöhe zurückgekauft.
Aktie unbeeindruckt, aber mit deutlicher Outperformance
Auf die von Tencent am späten Mittwochvormittag vorgelegten Zahlen reagieren Anleger bislang verhalten. An europäischen Handelsplätzen verliert die Aktie zwischen einem und zwei Prozent an Wert, in der US-Vorbörse sind noch keine substanziellen Umsätze zustande gekommen.
Gegenüber dem Jahreswechsel verzeichnen die Anteile einen Anstieg von knapp 30 Prozent. Damit konnte Tencent den Leitindex Hang Seng, der sich seit dem Mai in einer hartnäckigen Konsolidierung befindet und ein Plus von nur ein Prozent aufweist, deutlich outperformen.
Fazit: Die Chancen für Alibaba und JD.com steigen
Der chinesische Internetriese Tencent hat einen zufriedenstellenden Geschäftsbericht präsentiert, vor allem der Anstieg des operativen Gewinnes um 82 Prozent beeindruckt.
Zu verdanken ist das vor allem dem Gaming-Segment des Unternehmens, was den anhaltend starken Trend im südostasiatischen Raum unterstreicht und die Outperformance der Aktie gegenüber vielen anderen chinesischen Basiswerten erklären kann.
Dass sich auch die Geschäfte in der Werbesparte erholen, kann als gutes Zeichen auch für die Zahlen von Alibaba und JD.com bewertet werden. Offenbar trauen chinesische Unternehmen ihren Kundinnen und Kunden wieder höhere Ausgaben zu, das ist vor den Zahlen am Donnerstag ein gutes Zeichen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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