Technische Analyse
Evotec & TUI im Chart-Check: Wohin geht die Reise nach den Zahlen?
Die beiden Mid-Cap-Werte Evotec und TUI haben am Mittwoch ihre Quartalszahlen präsentiert. Auf welche Trendbewegungen müssen sich Anleger jetzt einstellen?
- Evotec und TUI: Quartalszahlen enttäuschen Anleger.
- Evotec: Abwärtstrend, Mehrjahrestief, keine Wende in Sicht.
- TUI: Technische Schwierigkeiten, Abwärtstrend bleibt intakt.
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Die Aktien der beiden MDAX-Werte Evotec und TUI eint, dass ihre in diesem Jahr erzielten Performances bislang bescheiden ausgefallen sind.
Gegenüber dem Jahreswechsel notieren die Anteile des Reisekonzerns mit einem Minus von 21 Prozent. Beim Hamburger Wirkstoffforscher sind es sogar -72 Prozent, was der Aktie den letzten Platz im Mid-Cap-Index einbringt.
Wie steht es nach den Zahlen um die Aktien?
Viele der leidgeprüften Anleger dürften darauf gehofft haben, dass die am Mittwoch veröffentlichten Quartalsberichte für Befreiungsschläge sorgen und die Wende in den Anteilen bringen. Die Kursreaktionen fielen jedoch überschaubar aus.
Wie es nach den Zahlen um die beiden Aktien steht, verrät der Blick in den Chart. Die Anteile im technischen Schnellcheck!
Die Anteile von Evotec handeln unverändert in einem hartnäckigen Abwärtstrend. Dieser sorgte vor wenigen Tagen für den tiefsten Kurs seit 2016. Solche Mehrjahrestiefs gelten in der technischen Analyse als Verkaufssignale. Mittelfristig ist demnach mit weiteren Kursverlusten zu rechnen.
Kurzfristig könnte es in der Aktie zu einer Gegenbewegung kommen, denn der Kursverlauf lässt Kaufinteresse im Bereich von 5,00 Euro erkennen. Auch ist die nach der Prognosesenkung entstandene Kurslücke bei 8,00 Euro noch zu schließen. Profitieren könnte Evotec hierfür vom Relative-Stärke-Index, der zuletzt klar im überverkauften Bereich notierte.
Eine nachhaltige Trendwende ist hier jedoch nicht in Sicht. Einerseits lauern zur Oberseite zahlreiche Widerstände, vor allem im Bereich zwischen 7,50 und 10,00 Euro. Andererseits ist die technische Indikation ausgesprochen schwach. Einziger Lichtblick ist derzeit die bullishe Divergenz im Trendstärkeindikator MACD. Das aber ist zu wenig, um hier eine bald einsetzende Trendwende in Aussicht zu stellen.
Etwas weniger hoffnungslos ist die Lage bei TUI, wenngleich auch diese Aktie in ausgesprochen großen technischen Schwierigkeiten steckt. Die Anteile sind vor rund drei Wochen aus ihrer Seitwärtsrange nach unten ausgebrochen, was zu einem Ausverkauf und frische Jahrestiefs gesorgt hat.
Inzwischen hat sich die Aktie jedoch zumindest in den Abwärtstrendkanal zurückkämpfen können. Das bedeutet einen Verlust von Abwärtsdynamik, der auch im MACD zu erkennen ist. Dieser liebäugelt mit dem Sprung über die Signallinie, was für eine weitere Reduzierung des Abwärtstempos sorgen könnte. Nichtsdestotrotz liegt ein ebenso klarer wie intakter Abwärtstrend vor.
Diesen zu verlassen, dürfte eine enorme Herausforderung bedeuten, denn die zuletzt fallenden Kurse wurden von sich verschlechternden technischen Indikatoren begleitet, was die Schwäche der Aktie unterstreicht. Außerdem haben die gleitenden Durchschnittslinien ein Death Cross gebildet und damit ein Verkaufssignal geliefert. Kurzfristige Rebounds dürften daher im Bereich von 6,00, spätestens aber bei 6,50 Euro scheitern.
Fazit: Anleger sind bei Alternativen besser aufgehoben
In den Anteilen von Evotec und TUI spricht nach den zur Wochenmitte vorgestellten Geschäftsberichten nichts für steigende Kurse. Fundamental bleiben die Entwicklungen ebenso dürftig, wie die technischen Ausgangslagen.
Anleger sind daher gut beraten, die Aktien zu meiden, und sich nach aussichtsreicheren Alternativen umzusehen. In der Reisebranche ist das nach der Korrektur beispielsweise die Aktie von Booking, im Biotech-Bereich macht aktuell Halozyme einen starken technischen Eindruck.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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