Kooperation geplatzt
Entwicklung neuer KI-Chips: Intel kann es einfach nicht!
Eigentlich hatte Arm-Hauptanteilseigner SoftBank zusammen mit Intel KI-Chips entwickeln wollen. Jetzt aber haben die Japaner Intel eine heftige Abfuhr erteilt.
- SoftBank bricht Gespräche mit Intel über KI-Chips ab.
- Nvidia dominiert KI-Halbleitermarkt, Intel bleibt zurück.
- TSMC überlastet, keine Einigung mit SoftBank in Sicht.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Die Dominanz von Nvidia auf dem Markt für KI-Halbleiter ist erdrückend. Zwar verfügen inzwischen auch AMD und Intel mit ihren Modellen MI300 und Gaudi 3 über konkurrenzfähige Produkte, deren Marktanteile wachsen aber nur langsam.
Um die Vorherschafft von Nvidia anzufechten und sich einen Stück vom zukunftsträchtigen KI-Kuchen zu sichern, will der japanische Technologiekonzern SoftBank, der auch der Mehrheitseigner von Chip-Designer Arm ist, eigene KI-fähige Chips entwickeln. Hierfür ist das Unternehmen bereits vor einiger Zeit an Intel herangetreten.
SoftBank gibt Intel einen Korb: Zu langsam!
Laut eines Berichts der Financial Times hat SoftBank die Gespräche aber ergebnislos eingestellt. Grund hierfür soll nach von dem Magazin befragten Insidern sein, dass SoftBank nicht von Intels Fähigkeiten überzeugt war, seine Anforderungen an Geschwindigkeit und Produktionskapazität zu erfüllen.
Dem Bericht zufolge sollen die Gespräche noch vor dem katastrophalen und für die Aktie verhängnisvollen Quartalsbericht beendet worden sein. In der Zwischenzeit haben sich SoftBank und Arm offenbar an Taiwan Semiconductor, den weltweit größten Auftragsfertiger für Halbleiterprodukte, gewendet.
TSM ausgebucht, kommt doch noch ein Deal zustande?
Eine Einigung soll bislang aber ausgeblieben sein – auch weil TSM schon jetzt damit kämpft, die Aufträge seiner Bestandskunden zeitnah abzuarbeiten. Das lässt laut Financial Times Raum dafür, über eine Wiederaufnahme der Gespräche zwischen SoftBank und Intel zu spekulieren.
Intel-Aktie am Donnerstag nur wenig verändert
Von dem Bericht zeigt sich die Aktie von Intel am Donnerstag unbeeindruckt, nachdem sie zur Wochenmitte knapp 3 Prozent an Wert verloren und ihre kurzfristige Gegenbewegung nach dem historischen Crash abgebrochen hat.
Nvidia hingegen wird in der US-Vorbörse mit geringfügigen Abschlägen gehandelt. Hierfür dürften vor allem Gewinnmitnahmen nach der zuletzt steilen Erholungsrallye verantwortlich sein. Des Weiteren demonstriert der Financial-Times-Bericht, dass die erdrückende Dominanz von Nvidia nicht für alle Zeit in Stein gemeißelt sein dürfte, was die aktuell hohe Bewertung infragestellt.
Fazit: Spekulationen kein Grund, in Intel zu investieren
Der Bedarf an KI-fähigen Halbleitern ist groß, bislang wird dieser vor allem von Nvidia bedient. Es besteht aber großes Interesse daran, die Dominanz des KI-Überfliegers zu brechen – nicht nur von anderen Halbleiter-Unternehmen, sondern auch den Kunden von Nvidia. So arbeiten etwa Amazon, Alphabet und Meta Platforms an eigenen Chips.
Die Bemühungen von SoftBank und Arm gemeinsam mit Intel Konkurrenzprodukte zu entwickeln, sind zunächst gescheitert. Intel kann den Anforderungen von SoftBank offenbar nicht gerecht werden, was die anhaltenden Probleme des Halbleiter-Urgesteins verdeutlicht.
Zwar könnten die Gespräche angesichts der nur begrenzten Fertigungskapazitäten innerhalb der Halbleiterindustrie wieder aufgenommen werden, bis Intel seine gewaltigen Probleme aber in den Griff bekommt, ist diese Spekulation kein Investment in die Aktie wert.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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