checkAd

    ROUNDUP

    161 Aufrufe 161 0 Kommentare 0 Kommentare

    Genossenschaften und Banken stützen klamme Baywa

    Für Sie zusammengefasst
    • Baywa erhält 500 Mio. Euro Finanzspritze von Banken.
    • Über 5 Mrd. Euro Schulden, Zinsbelastung stark gestiegen.
    • Sanierungsgutachten soll langfristige Lösung bringen.
    ROUNDUP - Genossenschaften und Banken stützen klamme Baywa

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der unter Milliardenschulden ächzende Mischkonzern Baywa wird von Gläubigerbanken und Hauptaktionären mit einer kurzfristigen Finanzspritze von über einer halben Milliarde Euro gestützt. Damit soll sichergestellt werden, dass der für Bauern und die Lebensmittelversorgung vor allem im Süden Deutschlands wichtige Mischkonzern liquide bleibt. Wie die Baywa mitteilte, hat das Hilfspaket mehrere Bestandteile, zum Großteil Kredite in Höhe von zusammen knapp 400 Millionen Euro.

    Die wichtigsten Gläubigerbanken stellen einen Überbrückungskredit von 272 Millionen Euro zur Verfügung, befristet bis Ende September und mit Verlängerungsoption bis Ende Dezember. Hauptaktionäre der Baywa sind die Beteiligungsgesellschaften der Genossenschaften in Bayern und Österreich: die Bayerische Raiffeisen Beteiligung(BRB) und die Raiffeisen Agrar Invest (RAIG) steuern Gesellschafterdarlehen in Höhe von 125 Millionen Euro bei. Auf der anderen Seite verkauft die Baywa ihren eigenen 45-Prozent-Anteil an der BRB für 120 Millionen an DZ-Bank und die BRB. Hinzu kommen noch der Verkauf von Getreide und eines kleineren Firmenanteils für zusammen 30 Millionen Euro nach Österreich.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.629,15€
    Basispreis
    12,66
    Ask
    × 14,67
    Hebel
    Long
    17.111,84€
    Basispreis
    12,55
    Ask
    × 14,63
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Über fünf Milliarden Euro Finanzschulden

    Die aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Baywa mit ihren weltweit rund 24.000 Mitarbeitern hat kurz- und langfristige Finanzschulden in Höhe von etwa 5,6 Milliarden Euro. Unmittelbarer Auslöser der derzeitigen Krise ist die Kombination von Zinserhöhungen und schwacher Weltkonjunktur. Wegen des schnellen Anstiegs der Kreditzinsen hat sich die Zinsbelastung der Baywa von 2021 bis 2023 auf 362 Millionen Euro verdreifacht. Dieses Jahr fing ebenfalls teuer an: Allein im ersten Quartal dieses Jahres zahlte die Baywa 97 Millionen Euro Kreditzinsen an die Banken.

    Langfristige Sanierung steht aus

    Kurzfristig ist der Baywa nun aus ihren Finanznöten geholfen, doch das bedeutet keine langfristige Lösung. Mitte September soll die vom Vorstand an Bord geholte Unternehmensberatung Roland Berger ihr Sanierungsgutachten vorlegen. Nicht zu erwarten ist angesichts der Milliardenschulden der Vorschlag, dass bei der Baywa alles so weitergehen soll wie bisher. Aller Voraussicht nach werden die Berater der Baywa empfehlen, Unternehmensanteile zu verkaufen, um wieder auf stabilere Füße zu kommen.

    Erblast einer Expansion auf Pump

    Die Schulden des S-Dax -Konzerns gehen zum Großteil auf die Amtszeit des früheren Vorstandsvorsitzenden Klaus Josef Lutz zurück, der kürzlich im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" die Verantwortung von sich wies. Der Präsident des bayerischen Industrie- und Handelskammertags saß bis zum Frühjahr 2023 auf dem Baywa-Chefsessel. Unter seiner Ägide wandelte sich das einst auf den Agrarhandel beschränkte Unternehmen zu einem weltweit präsenten Mischkonzern.

    In 50 Ländern aktiv

    Lutz baute einerseits das neue Geschäftsfeld der erneuerbaren Energien auf. Die Baywa r.e. als wichtige Beteiligung plant und heute Solar- und Windparks in etlichen Ländern. Die Gleichzeitig vergrößerte Lutz aber auch das Agrargeschäft ganz erheblich. Da die Baywa mittlerweile in 50 Ländern aktiv ist, würde ein Zusammenbruch rund um den Globus Unruhe am Agrarmarkt auslösen.

    Die Baywa kennt nicht jeder, ihre Äpfel aber viele

    Auch viele Verbraucherinnen und Verbraucher, denen der Unternehmensname Baywa kein Begriff ist, kennen Produkte des Unternehmens: In Neuseeland wurde die Baywa unter Lutz' Ägide Mehrheitseignerin des Apfelproduzenten Turners & Growers (T&G), der Plantagen auf allen Kontinenten betreibt und seine Früchte in 60 Länder verkauft. Auch in deutschen Supermarktregalen sind die beiden T&G-Apfelsorten "Envy" und "Jazz" häufig zu finden./cho/DP/mis

    BayWa

    +0,18 %
    -0,18 %
    -19,62 %
    -50,18 %
    -65,22 %
    -70,11 %
    -56,80 %
    -68,70 %
    +58,98 %
    ISIN:DE0005194062WKN:519406




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX

    ROUNDUP Genossenschaften und Banken stützen klamme Baywa Der unter Milliardenschulden ächzende Mischkonzern Baywa wird von Gläubigerbanken und Hauptaktionären mit einer kurzfristigen Finanzspritze von über einer halben Milliarde Euro gestützt. Damit soll sichergestellt werden, dass der für Bauern und die …