Aktien Europa
Erholung geht weiter - Adyen gefragt
- Europäische Aktienmärkte legen moderat zu, EuroStoxx +0,22%
- Technologiewerte stark, Adyen mit +6,9% übertrifft Erwartungen
- Orsted und Geberit schwach, Aktien fallen um bis zu 7%
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag weiter zugelegt. Das Geschäft verlief allerdings ruhig und die Gewinne waren überschaubar. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte am späten Vormittag um 0,22 Prozent auf 4.738,24 Punkte zu.
Der britische FTSE 100 tendierte wenig verändert, während der schweizerische Leitindex SMI um 0,14 Prozent auf 12.088,31 Zähler kletterte.
"Die US-Preisdaten hatten in den letzten Handelstagen die Zinssenkungshoffnungen in den USA wieder etwas befeuert und dadurch insbesondere den US-Technologieunternehmen neuen Auftrieb gegeben", begründete Finanzmarktexperte Andreas Lipkow die moderaten Gewinne. Allerdings bedürfe es weiterer Zahlen, um sich ein genaueres Bild zu machen. Daher harre der Markt der zahlreichen US-Daten am Nachmittag. Unter anderem stehen dann die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Einzelhandelsumsätze auf dem Programm.
Stärkster Sektor waren die Technologiewerte. Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen hatte im ersten Halbjahr Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. Dabei profitierte Adyen von neuen Kunden sowie einem höheren abgewickelten Volumen. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten, womit sich die eher skeptischen Erwartungen des Marktes an den Quartalsbericht nicht bewahrheiteten. Das deutliche Plus von 6,9 Prozent spiegelte dies wider.
Im Versicherungssektor waren Admiral Group gefragt. Die Aktie zog um sieben Prozent an. Die Analysten von RBC sprachen von besser als erwarteten Halbjahreszahlen des britischen Unternehmens. Vor allem in Großbritannien habe sich das Geschäft stark entwickelt.
Weniger gut kamen die Zahlen von Orsted an - die Aktien des dänischen Versorgers und Windanlagenbetreibers fielen um sieben Prozent. Der Wert reagierte damit auf Wertberichtigungen sowie auf Aufwendungen im Zusammenhang mit der Verzögerung des Revolution Wind Projekts von insgesamt 3,9 Milliarden Kronen (526,7 Millionen Euro) im zweiten Quartal. Davon sei die eigentlich solide operative Entwicklung überdeckt worden, merkten die Analysten des Investmenthauses Jefferies an. Den Sektor der Versorger beeinflussten die Abgaben der gering gewichteten Orsted allerdings nicht.
Auch die Aktien des Sanitärtechnikers Geberit schwächelten. Das vom Unternehmen vorgelegte Quartalsresultat wurde am Markt zwar als solide beurteilt, mit dem verhaltenen Ausblick des Unternehmens dürften zahlreiche Analysten ihre Schätzungen nun aber nach unten revidieren. Geberit verloren 3,8 Prozent.
Unter den kleineren Werten glänzten unterdessen Bavarian Nordic . Die Aussicht auf große Aufträge für den Impfstoffhersteller zur Bekämpfung des Mpox-Virus ließ die Aktie um über elf Prozent anziehen./mf/mis
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