Premier Kishida tritt nicht an
Japan-Aktien auf Wiedergutmachungskurs: Doch Wahlen könnten für Unruhe sorgen!
Angetrieben von Impulsen aus den USA sind die japanischen Aktien dauf und dran die Verluste vom erlittenen Margin-Call-Crash wettzumachen. Doch Anleger sind gut beraten, sich mit den anstehenden Wahlen zu beschäftigen.
- Japanische Aktien erholen sich nach Margin-Call-Crash.
- LDP-Wahlen am 27. September entscheiden über Zukunft.
- BoJ-Gouverneur Ueda vermeidet extreme Zinspositionen.
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Die Parteivorstandswahlen der LDP am 27. September werden entscheidend für Japans politische Zukunft sein, heißt es in einem Research-Bericht der UBS. Premierminister Kishida tritt nicht erneut an, was bedeutet, dass ein neuer Premierminister gewählt wird. Derzeit sind 11 mögliche Kandidaten im Gespräch. Aufgrund des Fehlens eines klaren Favoriten und der Auflösung des traditionellen Fraktionssystems bleibt der Ausgang der Wahl unvorhersehbar.
Die wirtschaftspolitische Ausrichtung Japans dürfte sich kaum ändern, solange die LDP an der Macht bleibt. Eine marktorientierte Politik werde voraussichtlich fortgesetzt, auch wenn der neue Premierminister möglicherweise Änderungen in der Fiskal- und Geldpolitik vornehmen könnte. Besonders interessant wird laut UBS-Analysten sein, wie die neue Regierung zur gemeinsamen Erklärung von 2013 steht, die das Inflationsziel von 2 Prozent festlegt. Eine Änderung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ) haben.
In der Anhörung am Freitag werde BoJ-Gouverneur Ueda darauf achten, keine extremen Positionen einzunehmen, um den Yen nicht weiter zu schwächen und Turbulenzen am Aktienmarkt zu vermeiden. Eine klare Aussage zur Zinsentscheidung wird er den Analysten zufolge wohl nicht treffen, sondern betonen, dass diese von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängt. Eine Zinserhöhung könnte am 31. Oktober erfolgen, sofern keine unerwarteten negativen Entwicklungen auftreten.
Die Schweizer Großbank erwartet ein moderates Wachstum des BIP von 2 bis 3 Prozent in den kommenden Jahren. Von einer wirtschaftlichen Normalisierung ist die Rede. Dennoch habe sich aufgrund der anhaltenden Belastungen für den Konsum der Optimismus der Analysten im Vergleich zu März etwas abgeschwächt. Ein "moderater Erfolg" mit einem realen BIP-Wachstum von 1 Prozent, einer Inflation von 2 Prozent und einem Lohnwachstum von 3 Prozent könnte sich unter dem Aspekt der fiskalischen Nachhaltigkeit als vorteilhaft erweisen.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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