Forex-Woche
EUR / USD zwischen Schub und Korrektur, Rupie und Yuan spannend
EUR / USD hat ein neues Niveau erreicht. Wie es jetzt mit dem Währungspaar weitergehen könnte und wieso bei Schwellenländern neue Chancen entstehen, erklärt Thomas Steiner von Ebury.
- EUR/USD erreicht neues Niveau, Zinsen im Fokus.
- Zinssenkungen in den USA könnten Rupie stärken.
- Renminbi schwach, geopolitische Spannungen belasten.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung

EUR / USD
Die vergangene Woche hat dem Währungspaar EUR / USD neue Dynamik gebracht. Die deutliche Revision der Zahl der neu geschaffenen Stellen in den USA hat der US-Notenbank neuen Raum für Zinssenkungen eröffnet. Für September rechnet der Markt mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte und bis Jahresende mit ganzen 100 Basispunkten. Letztere Markterwartung könnte überzogen sein. In Erwartung deutlich fallender Zinsen hat der Dollar gegenüber dem Euro deutlich nachgegeben und auch im Zuge von Short-Eindeckungen ein Niveau von über 1,11 erreicht.
In diesem Bereich erscheint EUR / USD angemessen bepreist, doch blicken Marktteilnehmer bereits auf die Inflationsdaten aus den USA am kommenden Freitag. Fällt die Teuerung geringer aus, als erwartet, könnte der Höhenflug des Euro gegenüber dem Dollar anhalten. Überrascht die Teuerung, ist eine Korrektur möglich. Während der vergangenen Handelstage hat der Markt dem starken Anstieg des Währungspaares zum Trotz, keine Korrektur zugelassen.









EUR / IDR
Die indonesische Rupie zeigte sich während der vergangenen Monate schwach und erreichte zeitweise ein Niveau von 17.700. Die erwarteten Zinssenkungen in den USA könnten bei der Schwellenländer-Währung aus Indonesien aber eine Trendwende einleiten. Noch erscheint das dortige Zinsniveau von 6,25% nicht sonderlich attraktiv, doch das könnte sich nach Zinsschritten im Dollar- und Euro-Raum ändern. Wenn in großen Währungsräumen die Renditen sinken, suchen Anleger nach Alternativen mit einem höheren Zinsniveau. Die indonesische Rupie könnte in den kommenden Wochen Fahrt aufnehmen und interessant werden.









EUR / CNY
In den vergangenen Tagen wird der Renminbi zunehmend als neue Carry-Trade-Währung gehandelt, nachdem die Bank of Japan die Zinsen angehoben und auch mittels Interventionen für eine Neubewertung des Yen gesorgt hat. Angesichts des unterschiedlichen Zinsniveaus in China und Japan, kann der Renminbi aber bestenfalls als “Carry-Trade-Währung light” gelten. Angesichts der schwachen Binnenwirtschaft Chinas sowie der Probleme im Immobiliensektor, stehen die Zeichen auch weiterhin auf einem schwachen Renminbi. Kurse jenseits der Marke von 8 sind mittelfristig wahrscheinlich und stellen ein faires Niveau dar. Für eine schwache chinesische Währung sprechen auch das Eigeninteresse der Zentralregierung in Peking sowie die geopolitischen Spannungen mit den USA.









Gastautor: Thomas Steiner, Deputy Head of FX Dealing bei Ebury.
Ebury unterstützt international tätige Unternehmen bei Transaktionen in mehr als 130 Währungsräumen und bietet darüber hinaus Handelsfinanzierungen und maßgeschneiderte Risikomanagement-Lösungen an. Das Londoner Fintech hat Niederlassungen an vierzig Orten weltweit und betreut am Standort Düsseldorf deutsche Kunden. Das Team stellt ab sofort jede Woche die spannendsten Währungspaare vor und gibt Insights direkt aus dem Handelsraum.

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