Bildung der Zukunft
Digitales Lernen: 6 Aktien und 1 ETF, die vom Wachstumsmarkt profitieren
Auch im Bildungssektor verlagern sich die Angebote zunehmend in das Internet, wovon folgende Unternehmen profitieren.
- Online-Bildungsmarkt wächst rasant, Umsatz 2024: 185,2 Mrd.
- Unternehmen wie Udacity und LinkedIn Learning profitieren.
- Digitale Bildung bietet Chancen in schwachen Bildungssystemen.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Das Internet hat unser Leben bereits in vielen Bereichen stark verändert. So kaufen wir häufig in Onlineshops ein, die sich in der ganzen Welt befinden können, erledigen unsere Bankgeschäfte online und treffen uns auf Social-Media-Plattformen mit Freunden.
Auch Unternehmen verlagern zunehmend Daten in die Cloud und Mitarbeiter können flexibel darauf zugreifen. Der Hauptgrund dafür sind große Kosteneinsparungen und eine höhere Effizienz.
Ein Markt, der sich aufgrund dieser Prozesse aktuell ebenfalls im Wandel befindet, ist der Bildungssektor. Online Education ist vor allem in den USA und Asien ein stark wachsender Bereich. Um die Angebote nutzen zu können, genügen meist ein Internetanschluss und ein Laptop. Sie eröffnen vor allem für Menschen aus Ländern mit schwacher Bildungsstruktur oder gar Bildungsverboten Chancen.
Nach Angaben von Statista erreicht der Online-Education-Markt 2024 weltweit ein Umsatzvolumen von 185,2 Milliarden US-Dollar und könnte bis 2029 auf 279,3 Milliarden US-Dollar anwachsen. Grand View Research geht allein für den digitalen Bildungsmarkt bis 2028 von jährlichen Wachstumsraten von bis zu 30,5 Prozent aus.
Im Markt bieten sowohl traditionelle Bildungsstätten als auch zahlreiche neue private Firmen Kurse an. Dazu gehören beispielsweise folgende Unternehmen.
Udacity – Accenture
Udacity wurde im Juni 2011 durch den deutschen Informatik-Professor und ehemaligen Alphabet-Vizepräsident Sebastian Thrun gegründet. Das Unternehmen erreichte schnell in mehr als 240 Ländern und Regionen über 16,9 Millionen Nutzer. Udacity bietet etwa 97 verschiedene Kurse an und wurde aufgrund des starken Wachstums im März 2024 durch Accenture übernommen. Accenture ist wiederum ein gut etablierter Unternehmens- und Strategieberatungskonzern, der kontinuierlich und profitabel wächst.
LinkedIn Learning - Microsoft
LinkedIn ist hauptsächlich als Karrierekontaktplattform bekannt. Doch über LinkedIn-Learning (ehemals Lynda.com) bietet die Onlineplattform bereits seit 2002 für Einzelpersonen, Teams und Unternehmen verschiedene Bildungsangebote. 2016 übernahm Microsoft LinkedIn und damit die Tochter Lynda.com für 26,2 Milliarden US-Dollar. Somit profitiert Microsoft neben vielen weiteren lukrativen Bereichen auch vom wachsenden Online-Bildungsmarkt.
Stride (ehemals K12)
Ein weiteres profitabel wachsendes Unternehmen aus dem Bildungssektor ist Stride. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet und bietet vom Kindergarten bis zur 12. Klasse verschiedene Online-Lernprogramme.
Im Juni 2024 abgeschlossenen Geschäftsjahr erreichte Stride mit 2.040 Millionen US-Dollar einen neuen Rekordumsatz. Der Gewinn erreichte mit 204,2 Millionen US-Dollar ebenfalls einen neuen Höchststand.
Weitere bereits profitable Bildungsanbieter sind Grand Canyon Education und Graham Holdings. Eine umfangreiche Liste an zusätzlichen Unternehmen, die oft noch nicht profitabel sind, finden Sie hier. Dazu gehören auch Duolingo, Coursera, Veranda Learning Solutions und Udemy.
Meta Platforms
Ein Unternehmen, das indirekt vom Wachstum des digitalen Bildungsmarktes profitiert, ist Meta Platfoms. Der Konzern investiert in Augmented Reality, welche die reale Umgebung verstärkt und so im Bildungssektor zunehmend an Bedeutung gewinnt. Aus diesem Grund hat beispielsweise das indische Central Board of Secondary Education 2020 mit Meta Platforms eine entsprechende Partnerschaft geschlossen.
ETFs zum Thema digitales Lernen
Das Angebot an Indexfonds für den Online-Bildungsmarkt ist bisher sehr begrenzt.
Eine Möglichkeit, indirekt über ETFs in den Markt zu investieren, ist der iShares Digital Entertainment and Education UCITS ETF. Er investiert in 84 Unternehmen aus dem digitalen Unterhaltungs- und Bildungssegment, wurde im Juni 2022 in Irland aufgelegt, thesauriert seine Erträge, kostet jährlich 0,40 Prozent des investierten Betrages und verwaltet aktuell 38 Millionen Euro (28.08.2024).
Hier lassen sich viele der oben aufgeführten Bildungsunternehmen wiederfinden. Hinzu kommen Werte wie Apple, Netflix und Nintendo, die eher dem Unterhaltungssektor zuzuordnen sind.
Fazit digitales Lernen
Der digitale Online-Bildungsmarkt bietet vor allem für Regionen mit schwächerem Bildungssystem, aber auch als Ergänzung zum schulischen Angebot und in Zeiten des Lehrermangels gute ergänzende Inhalte, die zum Teil nur dort erlernbar sind. Der Markt besitzt deshalb weiterhin ein gutes Wachstumspotenzial.
Autor: Dipl.-Kfm. (FH), Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte
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