Bärenruf
Nvidia: "Aktionäre hätten die Aktie schon vor einem Monat verkaufen sollen"
Ein Nvidia-Bär warnt Anleger, die Aktie zu verkaufen, solange sie noch können.
- Nvidia-Aktie nicht kaufen, Warnung vor Überbewertung.
- KGV von 56 zeigt unattraktives Risiko-Ertrags-Verhältnis.
- Zukunft von Nvidia hängt stark von Big-Tech-Unternehmen.
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Nvidia hat bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das zweite Quartal die hochgesteckten Erwartungen der Wall Street nicht erfüllt. Nvidia meldete Gewinne und Einnahmen, die die Prognosen zwar übertrafen, aber nicht um so viel, wie der Markt gehofft hatte.
Als Reaktion büßte die Aktie am Folgetag 6,4 Prozent an Wert ein. Auf die Frage, wann es an der Zeit sei, die Nvidia-Aktie zu verkaufen, antwortete David Bahnsen, Chief Investment Officer der Bahnsen Group: "Vor etwa einem Monat. Vor zwei Monaten. Heute. Morgen."
Er argumentiert, dass das erwartete Gewinnwachstum vor über einem Jahr prognostiziert wurde und "in dem damals sehr hohen Multiplikator eingepreist ist". Der Stratege räumt ein, dass Nvidia zwar "bemerkenswert gut abgeschnitten hat", fragt sich aber, ob neue Investoren "für ein Unternehmen zahlen, das diese [Bewertung] bereits kennt".
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Die Warnung von Bahnsen basiert auf einem einzigen Datenpunkt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Nvidia, das nach den Earnings bei knapp 56 liegt, im Juli aber fast 80 erreichte.
Er erinnerte daran, dass ein Unternehmen und seine Aktien nicht dasselbe sind. "Ich will hier nicht über Nvidia herziehen", sagte Bahnsen. "Dies ist eine Erfolgsgeschichte. Ich kommentiere nur die Bewertung – wenn man anfängt, diese Preise zu zahlen, wird das Risiko-Ertrags-Verhältnis sehr unattraktiv."
Bahnsen zieht eine Parallele zwischen dem Wachstum von Nvidia und dem von Cisco Systems im Jahr 1999 und merkt an, dass trotz der beständigen Outperformance von Cisco "das Problem darin besteht, dass die Aktie 25 Jahre später immer noch nicht annähernd so hoch bewertet ist wie zu Zeiten der Blase".
"Sie kaufen Nvidia im Vertrauen darauf, dass es einen anderen Investor gibt, der ein größerer Trottel ist als Sie. Das nennt man die greater fool theory", warnt Bahnsen.
Nvidias Zukunft hängt zum Teil von anderen Big-Tech-Unternehmen ab. Die Hyperscaler Microsoft, Meta, Alphabet und Amazon sind nach Schätzungen von Bloomberg für 40 Prozent der Einnahmen von Nvidia verantwortlich.
Sundar Pichai, CEO von Alphabet, erklärte auf der Telefonkonferenz zum Quartalsergebnis, dass die Ausgaben des Unternehmens für künstliche Intelligenz nicht nachlassen würden. "Ich denke, wenn man eine Kurve wie diese durchläuft, ist das Risiko einer Unterinvestition dramatisch größer als das Risiko einer Überinvestition", so Pichai.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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