Dell

Spekulation auf schmalem Grad

Die Dell Inc., bestens bekannt durch ihre Hardware-Produkte im PC-Bereich, zählt mittlerweile nicht mehr zu den einst von Analysten hoch gelobten Nasdaq-Unternehmen. Grund: Die hohen Wachstumsraten bzw. Gewinnmargen gehören der Vergangenheit an. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn die steigende Marktsättigung gepaart mit etlichen Konkurrenten am Markt zwangen die einst hohen Dell-Gewinne in die Knie. Dementsprechend stark fiel der Aktienkurs in den letzten Monaten, und eine schnelle Erholung war bis dato Fehlanzeige. Doch gerade das macht den Hardwarehersteller auf aktuellem Niveau – spekulativ – attraktiv.

Noch Lücken offen

Zu Beginn des Jahres 2005 notierten die Aktien von Dell (US-Kürzel: DELL) noch auf einem Vierjahreshoch mit Kursen von 42,57 US-$. Darauf begannen diese erstmals deutlich abzubröckeln. Der Kursverfall beschleunigte sich dabei Mitte des letzten Jahres, als die Notierungen vom Jahreshoch bei 41,99 US-$ nachgaben und zusammen mit dem Vierjahreshoch ein klassisches Doppeltop (obere Kursumkehr) ausbildeten. Zwischenzeitlich riss der Kurs dazu noch eine 2,50 US-$ breite Kurslücke (Gap) zwischen 39,21 und 36,66 US-$ auf. Der Tiefpunkt der dynamischen Abwärtsbewegung wurde aber erst im November bei 28,62 US-$ (1) erreicht.

Jetzt Kursumkehr oder weiter im Takt?

Seit den letzten Wochen bzw. Monaten tendiert der Kursverlauf seitwärts und lässt ansatzweise eine kleine Bodenbildung durch mehrmalige Tests der Tiefpunkte um die Marke von 29 US-$ erahnen. Jedoch ist der Trend auf mittelfristige Sicht noch abwärtsgerichtet, so dass eine mögliche Turnaround-Spekulation gegenwärtig sehr gewagt erscheint und erst mit Überwindung des massiven Widerstands von 33 US-$ (2) denkbarer wird. Sollte auf der derzeit wahrscheinlicheren Seite jedoch wieder deutlich mehr Verkaufsdruck einsetzen und der vermeintliche Boden mit Unterschreitung der Unterstützung von 29 US-$ gebrochen werden, drohen weitere Kursverluste bis an die Tiefpunkte aus dem Jahr 2003 bei 23 US-$ (3), dem Kursziel aus dem möglicherweise bevorstehenden Measured Move X=Y.



Strategie

Nach Ansicht des Performaxx-Anlegerbriefs ist mit der gegenwärtigen Bodenformation die Chance eines kurzfristigen Anstiegs bis an den entscheidenden Widerstand von 33 US-$ zwar gegeben, doch könnte der Verkaufsdruck jederzeit wieder aufleben und mit einem neuerlichen Verkaufsignal bzw. mit Bruch der Unterstützung von 29 US-$ wieder steigen. Spekulative Short-Investments in Put-Optionsscheine (z.B. Deutsche Bank DB7932) oder direkte Leerverkäufe der Aktien wären hierauf angebracht. Doch beachten Sie, dass Investitionen in Hebel-Derivate eine sehr spekulative Mischung sind, die im schlimmsten Fall zu einem Totalverlust des Einsatzes führen könnten. Ein Kapital sicherndes Stop-Loss-Limit ist daher als selbstverständlich zu betrachten.

Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 619 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.