Nach Rücksetzer
Buy the dip? Analysten springen Gold zur Seite!
Gold hatte in den vergangenen Tagen mit fallenden Kursen und einer drohenden Top-Bildung zu kämpfen. Geht es nach Analysten, ist das aber kein Grund zur Sorge.
- Goldpreise fallen, Analysten bleiben optimistisch.
- US-Dollar stärkt, Zinssenkungen könnten Gold helfen.
- Anleger müssen technische und fundamentale Signale abwägen.
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Trotz der Aussicht auf fallende Zinsen hatte Gold in den vergangenen Tagen mit sinkenden Kursen zu kämpfen. Grund hierfür ist vor allem der wiedererstarkende US-Dollar gewesen, nachdem der Dollar-Index im Bereich von 100,60 Zählern einen kurzfristigen Boden bilden konnte.
Aus technischer Perspektive steckt das Edelmetall trotz der Rekordjagd in den vergangenen Monaten in Schwierigkeiten. Das lässt mittelfristig fallende Kurse erwarten, wenngleich kurzfristig die Chancen zur Oberseite überwiegen.
Analysten unverändert bullish gegenüber Gold
Ähnlich sehen es nach den Kursverlusten vom Montag und Dienstag auch eine Reihe von Analysten, die die Aufwärtschancen von Gold bekräftigt und zum Kauf des Edelmetalls ermuntert haben.
Gegenüber Reuters gab ein Analyst der Commerzbank an, dass ein schwacher Arbeitsmarktbericht am Freitag dazu führen könnte, dass die US-Notenbank ihre Zinsen schneller als derzeit erwartet senken könnte, was Gold zusätzlich unterstützen würde.
In einer Studie der UBS äußerte sich die Edelmetallstrategin Joni Teves vor allem aufgrund der anhaltenden Notenbankkäufe sowie der ökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten zuversichtlich für das Edelmetall. Auch private Käufer hätten sich ihrer Einschätzung nach als resilient erwiesen.
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Die Investmentbank Goldman Sachs hat Gold als "bevorzugtes Absicherungsinstrument" gegen politische und finanzielle Risiken bezeichnet und mit einem Kursziel von 2.700 US-Dollar je Feinunze zum Kauf empfohlen. Das Edelmetall habe das größte Potenzial für zeitnahe Kursanstiege: "Die unmittelbar bevorstehenden Zinssenkungen der Fed sind prädestiniert dafür, westliches Kapital zurück an den Goldmarkt zu bringen."
Auch bei der Bank of America sind Analysten optimistisch. Sie haben sich jüngst vor allem für die Aktien von Barrick Gold, Iamgold und Wheaton Precious Metals bullish gezeigt.
Fazit: Anleger stehen vor einem Dilemma
Während der Chart für eine im Gange befindliche Top-Bildung spricht, sind Analysten unverändert zuversichtlich für die Anstiegschancen von Gold. Anleger müssen daher abwägen, ob sie für ihre Anlageentscheidungen eher die technische oder die fundamentale Signallage bevorzugen sollten.
Ein Argument gegen das Befolgen der Analystenstimmen wäre, dass viele Experten zuvor vom dynamischen Anstieg von Gold überrascht wurden – den starken Anstieg der Preise hatte angesichts der bislang resistenten Wirtschaftslage sowie der hohen Zinsen fast kein Analyst auf der Rechnung. Daher könnten sie auch dieses Mal im Irrtum liegen.
Ein Kompromiss aus beiden Positionen wäre, offene Long-Positionen noch laufen zu lassen, bis eine Top-Bildung durch erste größere Verluste bestätigt wurde. Wer noch nicht investiert ist, das aber zu tun gedenkt, würde auf ein neues Rekordhoch als prozyklisches Kaufsignal warten. Wer sich schon jetzt auf der Short-Seite engagieren möchte, sollte das mit einem Stopp-Loss im Bereich des bisherigen Rekordhochs bei 2.531 US-Dollar tun.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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