Abverkauf geht weiter
Jetzt wird es böse - US-Arbeitsmarktdaten setzten Märkte unter Druck
Die US-Arbeitsmarktdaten sind draußen und setzen einer bislang gruseligen Woche noch die Krone auf. Der S&P 500 steuert auf die schlimmste Woche des Jahres hin und bei den anderen Indizes sieht es nicht viel besser aus!
- S&P 500 auf schlechtester Woche seit März 2023.
- Arbeitsmarktdaten zeigen schwache US-Konjunktur.
- Fed könnte Zinsen im September senken, Optimismus bleibt.
- Report: Tenbagger-Chance mit der nächsten BioNTech
Der S&P 500 verzeichnet am Freitag weitere Verluste und steuert auf seine schlechteste Woche seit März 2023 zu. Die Anleger reagieren auf einen schwächer als erwarteten Beschäftigungsbericht für August negativ und trennen sich weiterhin von Technologieaktien.
Der S&P 500 fällt um rund 1 Prozent, während der Nasdaq Composite einen Rückgang von 1,6 Prozent verzeichnet. Der Dow Jones Industrial Average verliert 190 Punkte oder 0,5 Prozent.
Große Technologieunternehmen schneiden dabe schlecht ab, da Anleger weiterhin riskante Anlagen meiden und die Konjunktursorgen an der Wall Street wieder zunehmen. Amazon und Alphabet verlieren jeweils mehr als 1 Prozent , während Tesla um 2 Prozent nachgibt. Broadcom verliert nach seinen Quartalszahlen mehr als 9 Prozent, nachdem der Technologiekonzern beim Ausblick die Erwartungen verfehlte. Andere Halbleiterunternehmen wie Nvidia, Advanced Micro Devices und Marvell Technology verlieren ebenfalls jeweils mindestens 2 Prozent.
Die neuen Arbeitsmarktdaten für August deuteten auf weitere Verlangsamung der US-Konjunktur hin, was die Märkte verunsichert und die Risikobereitschaft der Anleger dämpft. Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stieg um 142.000, während die Ökonomen von Dow Jones einen Anstieg um 161.000 erwartet hatten. Die Arbeitslosenquote ging wie erwartet auf 4,2 Prozent zurück.
"Die Lohndaten für August deuten darauf hin, dass die Risiken zunehmen, da der Arbeitsmarkt offensichtlich schwächer wird und die Fed intervenieren muss, um extreme Risiken zu begrenzen", sagte Sonu Varghese, globaler Makrostratege bei der Carson Group. "Der Bericht stützt eine Zinssenkung im September, aber die große Frage ist, ob die Fed einen aggressiven Schritt (eine Senkung um 50 Basispunkte) unternehmen wird, um den steigenden Risiken vorzubeugen."
Trotz der Herausforderungen bleiben viele Anleger optimistisch, dass die Fed die Zinsen bei ihrer September-Sitzung um mindestens einen Viertelprozentpunkt senken wird. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group rechnet derzeit fast die Hälfte der Händler mit einer Senkung um 50 Basispunkte.
Die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten beendet eine turbulente Woche an den Aktienmärkten. Der S&P 500 ist dabei diese Woche um 3,6 Prozent zu fallen, was die schlechteste Woche des Jahres bedeuten würde. Der Nasdaq verzeichnete einen Rückgang um 5,1 Prrozent, während der Dow Jones um 2,4 Prozent sank.
Nachdem der DAX die US-Arbeitsmarktdaten zunächst freundlich aufgenommen hatte, ist auch er jetzt tief ins Minus abgerutscht. Von den 40 Mitglieder können sich lediglich acht im Plus halten. Unterm Strich steht ein Minus von mehr als einem Prozent. Damit hat der der deutsche Leitindex in der ersten Septemberwoche mehr als 3 Prozent verloren und ist klar unter die Marke von 18.500 Punkten abgetaucht. Stärkster Verlierer kurz vor Handelschluss ist die Aktie von Siemens Energy.
Anleger, die sich zu Wochenbeginn an unsere Tipps gehalten und eher auf defensive Werte gesetzt haben, dürfte ein wenig gelassener ins Wochenende gehen.
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Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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