Höhere Emissionen
Experten warnen: KI-Boom sorgt für "dramatischen Anstieg der CO2-Emissionen"
Die US-Investmentbank Morgan Stanley warnt davor, dass KI-Rechenzentren für einen starken Anstieg der globalen Treibhausgas-Emissionen sorgen werden.
Künstliche Intelligenz hat die Welt im Sturm erobert! Spätestens mit dem Durchbruch von ChatGPT überbieten sich Technologiekonzerne wie Alphabet, Meta Platforms und Microsoft mit Investitionen. Dutzende Milliarden US-Dollar werden derzeit weltweit in den Aufbau von KI-Infrastruktur investiert.
Davon profitieren nicht nur Halbleiterwerte wie AMD, Broadcom und Nvidia, sondern auch Energieversorger. Grund hierfür ist der enorme Energiebedarf, der mit Rechenzentren einhergeht. Selbst die Leistungsstärke von Serverfarmen für das Schürfen von Digitalwährungen wie Bitcoin wird längst in Megawatt, also dem Energieverbrauch, angegeben. Dieser kann in den Bereich von Hunderten Megawatt gehen, was dem Energiebedarf von ganzen Städten entspricht.
Riesiger Anstieg der Treibhausgasemissionen zu erwarten
Die rasch ansteigende Energienachfrage hat die Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley dazu veranlasst, sich die bis 2030 zu erwartenden Treibhausemissionen aus dem Ausbau von KI-Infrastruktur näher anzusehen.
Der jüngst veröffentlichten Studie zufolge wird der zu erwartende Energiebedarf zu Emissionen führen, die 40 Prozent der Menge an CO2 entsprechen, die die Vereinigten Staaten derzeit jährlich ausstoßen. Das entspricht einem CO2-Äquivalent von 2,5 Milliarden Tonnen.
"Wir prognostizieren, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen von Datenzentren von 200 Millionen Tonnen CO2 in diesem Jahr auf 600 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in 2030 ansteigt." Das entspricht laut der Analysten dem dreifachen der Menge, die ohne KI zu erwarten gewesen wäre.
Klimaneutralität in Gefahr?
Mit Blick auf die Bemühungen, zu einer emissionsfreien beziehungsweise klimaneutralen Energiewirtschaft zu gelangen, entstehe daraus eine gewaltige Herausforderung – die aber auch gewaltige Wachstumsmöglichkeiten bedeuten würden, so die Experten in ihrer Studie weiter.
Als mögliche Profiteure dieser Entwicklung nennen sie Spezialisten aus den Bereichen erneuerbarer Energien, energieeffizienter Technologien, der Kohlenstoffeinspeicherung sowie Aufforstungsprojekte.
Quelle: Intercontinental Exchange | ICE
Explodiert der Preis für CO2-Emissionsrechte?
Während das auf gleich mehrere Kipppunkte zusteuernde Weltklima der größte Verlierer sein dürfte, könnten Anleger und Verkäufer von Emissionszertifikaten zu den Gewinnern der Entwicklungen um künstliche Intelligenz gehören.
Der gewaltige Energiebedarf dürfte nicht nur dem Klima, sondern auch dem Emissionshandel gewaltig einheizen. Die Nachfrage nach Emissionszertifikaten dürfte in den kommenden Jahren steigen und mit ihr auch der Preis für die Rechte zum Ausstoß von Treibhausgasen.
Unkonventionelle Chance – so können Anleger profitieren
Daraus ergibt sich für Anleger eine äußerst spannende und zugegeben unkonventionelle Chance: Die Wette auf steigende CO2-Preise! Da deren Volatilität in der Regel nicht allzu groß ist, bietet das außerdem die Möglichkeit, den Preisanstieg gehebelt zu handeln – mit einem KO-Zertifikat.
Gegenwärtig werden Emissionsrechte zu rund 66 Euro je Tonne CO2-Äquivalent gehandelt. Das KO-Zertifikat ME9EPG, dessen Barriere bei 54,44 Euro liegt, bietet einen moderaten Hebel von 5,4 auf die Preisentwicklung von CO2. Das führt zu folgendem Auszahlungsprofil:
Szenariotabelle Knock-Out |
ME9EPG (KO-Barriere bei 54,55 €) | ||||
Fall 1 | Fall 2 | Fall 3 | Fall 4 | Fall 5 | |
Kaufpreis CO2-Zert. * | 66,02 € | ||||
Kaufpreis KO * | 11,99 € | ||||
KO-Barriere | 54,55 € | ||||
Basispreis | 54,55 € | ||||
Verkaufspreis CO2-Zert. | 54,00 € | 60,00 | 66,00 € | 72,00 € | 78,00 € |
Wertentw. m. KO | 0,55 € | 5,45 € | 11,45 € | 17,45 € | 23,45 € |
Rendite CO2-Zert. | -18,2 % | -9,1 % | -0,0 % | +9,1 % | +18,1 % |
Rendite KO | -95,4 % | -54,5 % | -4,5 % | +45,5 % | +95,6 % |
Stand: 09. September, 16:00 Uhr (MESZ), Berechnungsgrundlage für die in der Tabelle genannten Renditen
Sollten sich die Emissionsrechte um 10 Prozent verteuern, das entspräche einer Rückkehr auf den Stand vor rund drei Wochen, würde das in ME9EPG zu einem Anstieg von etwa 50 Prozent führen. Fällt der Preis hingegen noch einmal auf das Niveau vom April zurück, würden Anleger einen Verlust von rund der Hälfte ihres anfänglichen Investments verzeichnen.
Zum Ende des letzten Jahres kosteten CO2-Zertifikate 78 Euro pro Tonne. Sollten die Preise hierhin zurückkehren, können Anleger sogar nahezu mit der Verdoppelung ihres Investments rechnen. Als Stopp-Loss-Bereiche empfehlen sich mit Blick in den Chart etwa 64 und 62 Euro, was im Zertifikat 9,45 und 7,45 Euro entspricht. Aufgepasst: Es gilt die bei KO-Zertifikante übliche Totalverlustgefahr!
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Kohlendioxid (CO2 Emissionsrechte) Endlos Turbo Long Open-End (MS) wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,25 % und einem Kurs von 12,05EUR auf Morgan Stanley (09. September 2024, 16:46 Uhr) gehandelt.
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