800 Milliarden Euro pro Jahr
Die Zeit drängt – Draghi warnt: Das sind die größten Baustellen der EU
Die EU wird tief in die Tasche greifen müssen, wenn Sie wettbewerbsfähig bleiben und ihren Wohlstand sichern will. Ex-EZB-Präsident Mario Draghi hat seine Vorschläge jetzt in einem ausführlichen Report präsentiert.
- Draghi fordert 800 Mrd. Euro für EU-Investitionen.
- EU muss 5% BIP zusätzlich investieren für Wettbewerbsfähigkeit.
- Dringender Handlungsbedarf bei Digitalisierung und Klimaschutz.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Mario Draghi, der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, fordert von der Europäischen Union jährlich bis zu 800 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen, um im globalen Wettbewerb mit China und den USA bestehen zu können.
Draghi war von EU-Kommissionpräsidentin mit der Ausarbeitung eines Reports beauftragt worden. In seinem mit Spannung erwarteten Bericht zur Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union spricht Draghi von einer "existenziellen Herausforderung" und forderte eine regelmäßige Ausgabe gemeinsamer Anleihen, um den wirtschaftlichen Rückstand der EU zu verringern.
Um die Riesensumme zu stemmen, müsste die EU etwa 5 Prozentpunkte des Bruttoinlandsprodukts zusätzlich investieren – ein Niveau, das seit mehr als 50 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Doch nur so könne die europäische Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben, mahnt der Ex-Notenbanker.
Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa: Bewertungen bieten weiteres Aufwärtspotenzial - jetzt den kostenlosen Report herunterladen und mehr erfahren!
Besonders besorgt äußerte sich Draghi über das langsame Wirtschaftswachstum der EU im Vergleich zu den USA, was die Fähigkeit Europas in Frage stellt, ausreichend schnell zu digitalisieren und zu dekarbonisieren.
Ohne eine drastische Steigerung der Produktivität werde die EU gezwungen sein, Abstriche bei ihren ambitionierten Zielen zu machen, warnt Draghi: "Wir können nicht gleichzeitig führend in neuen Technologien, ein Vorbild für Klimaschutz und eine unabhängige Weltmacht sein."
Der Bericht stellt die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor eine schwierige Entscheidung. Sie muss entscheiden, inwieweit die Empfehlungen umgesetzt werden sollen. Der Bericht unterstreicht die wachsende Sorge über den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, der durch Europas Energieabhängigkeit und Mangel an Rohstoffen weiter verschärft wird.
Besonders brisant: Die EU hinkt bei der Entwicklung sauberer Technologien und im Technologiebereich hinterher. Draghi plädiert zudem für eine Konsolidierung in der Telekommunikationsbranche und eine Anpassung der Wettbewerbspolitik, damit diese nicht zum Hindernis für die Industrialisierungsziele der EU wird.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion