Technische Analyse
Nach 68-Prozent-Mega-Crash jetzt in diese Kursrakete einsteigen?
Gegenüber ihrem Allzeithoch haben die Anteile von Highflyer Celsius Holdings fast 70 Prozent an Wert verloren. Ist jetzt die Zeit zum Einstieg in die einstige 6.000-Prozent-Aktie gekommen?
- Celsius Holdings: 70% Verlust seit Allzeithoch.
- Technische Indikatoren zeigen Abwärtstrend an.
- Einstieg noch zu früh, abwarten auf Kaufsignal.
- Report: Tenbagger-Chance mit der nächsten BioNTech
Es gibt eine Aktie, die es mit dem in den vergangenen fünf Jahren beeindruckenden Kurswachstum von Nvidia aufnehmen kann – es ist das Papier des Energy-Drink-Herstellers Celsius Holdings. Während der KI-Überflieger auf eine Performance von 2.270 Prozent zurückblickt, konnte sich der Produzent von Erfrischungsgetränken sogar um 2.560 Prozent steigern.
Tipp aus der Redaktion: Im Schatten von Nvidia! 3 KI-Favoriten mit riesigem Potenzial. Der kostenfreie Aktienreport enthüllt drei unglaublich aussichtsreiche KI-Aktien, die von der bahnbrechenden Entwicklung in diesem Sektor massiv profitieren können. Hier mehr erfahren!
Zeitweise betrug das Plus in der Aktie von Celsius Holding, an der mit einem Anteil von etwa 8 Prozent auch Coca-Cola-Dauerrivale PepsiCo beteiligt ist, unfassbare 6.000 Prozent. Nach einem Crash um 68 Prozent in nur drei Monaten müssen Anleger aber deutlich kleinere Brötchen backen.
Ist dieser Crash inzwischen einen Einstieg wert?
Wo Kurse crashartig in den Keller fallen, sind Schnäppchenjäger nicht weit. Das Interesse an der Aktie ist in den vergangenen Tagen in Anlegerforen spürbar gestiegen. Ist die Zeit für einen Einstieg in die einstige Kursrakete bereits gekommen? Der Blick in den Chart!
Doppelschlag ringt Aktie nieder
Gegenüber dem Allzeithoch bei 99,62 US-Dollar ist Celsius in den vergangenen drei Monaten in der Spitze um 68 Prozent auf 31,55 US-Dollar abgestürzt. Der Crash der Aktie hat vor allem zwei Gründe.
Aus technischer Perspektive fand mit dem Doppeltop eine Wende zugunsten eines übergeordneten Abwärtstrends statt. Fundamental hatte das Unternehmen mit Wachstumssorgen zu kämpfen, nachdem wiederholt Berichte über unverkaufte Lagerbestände vor allem im Inventar von PepsiCo – mit dem Unternehmen besteht eine Vertriebs- und Abnahmevereinbarung – die Runde machten.
Erst Crash, dann geordneter Abwärtstrend
Zum Absturz der Aktie beigetragen haben bearishe Divergenzen in der technischen Indikation. So konnte das noch im Mai markierte Hoch nicht mehr bestätigt werden. Der Relative-Stärke-Index (RSI) sowie der Trendstärkeindikator MACD befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Rückwärtsgang und verpassten es so, den Aufwärtstrend der Aktie zu bestätigen.
Mit Tages- und Wochenwerten jenseits der Marke von 80 Punkten im RSI war die Aktie außerdem wiederholt überkauft, was durch die zeitweise großen Abstände zu den gleitenden Durchschnittslinien unterstrichen wird. Nach einem ersten Abwärtsimpuls handelte die Aktie in einem fallenden Trendkanal mit einem Umfang von etwa 10 US-Dollar.
Erster Anlass zur Hoffnung, aber ...
In der 50- und 200-Tage-Linie ist es außerdem zu einem Death Cross und damit einem Verkaufssignal gekommen. Dieses hat die Aktie inzwischen in den Bereich um 32 US-Dollar gedrückt – dem niedrigsten Stand seit fast eineinhalb Jahren. Auch der im Minusbereich verharrende MACD zeigt unverändert einen Abwärtstrend der Aktie an.
Trotz dieser schwierigen Lage besteht erster Anlass zur Hoffnung. Denn wenngleich sich RSI und MACD noch in Abwärtstrends befinden und damit den Kursverfall der Aktie technisch bestätigen, ist es gleichzeitig zu ersten bullishen Divergenzen gekommen: Sowohl im RSI als auch im MACD haben sich höhere Tiefs gebildet, obwohl die Aktie weiter gefallen ist. Das könnte mittelfristig zu einer Trendwende führen.
Fazit: ... es ist noch zu früh für einen Einstieg
Das allein ist aber ein noch zu schwaches Indiz, um sich bereits auf der Long-Seite zu engagieren. Anleger sollten trotz der Gewinne von 4,5 Prozent zum Wochenauftakt an der Seitenlinie bleiben, bis sich entweder ein nachhaltiger Boden oder ein prozyklisches Kaufsignal ergeben hat.
Ein erster Schritt hierzu wäre das Überwinden der Abwärtstrendoberkante und dem Horizontalwiderstand bei 40 US-Dollar. Wird das durch einen Vorzeichenwechsel im MACD begleitet, wäre die Signallage umso vielversprechender. Zur Unterseite gilt es, den Support bei 28 US-Dollar sowie die Abwärtstrendunterkante zu beachten.
Sollte Celsius Holdings auch diese Marken durchbrechen, dürfte es noch einmal richtig ungemütlich werden – auch weil ein für 2024 prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis 38,2 nicht wirklich attraktiv für eine Aktie ist, die von Wachstumssorgen belastet wird.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte