Nach 93-Prozent-Crash
Varta: Handelsvolumen von über 408.000 Aktien – welcher Anleger greift noch zu?
Varta-Aktien stehen kurz davor, vom Markt genommen zu werden. Dennoch greifen einige Anleger noch immer zu. Warum?
- Varta-Aktien kurz vor Delisting, Käufer bleiben aktiv.
- Handelsvolumen bleibt hoch, trotz düsterer Aussichten.
- Alt-Aktionäre erhalten keine Entschädigung, Abwärtstrend.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Trotz Vartas unsicherer Zukunft finden sich am Markt immer noch Käufer für die Aktie. So wurde am Montag an der Münchner Börse ein Handelsvolumen von über 408.000 Aktien verzeichnet.
Dabei scheinen die Aussichten für die Aktionäre, die noch im Markt sind, düster – eine Rettung ist kaum noch möglich. Rechtliche Einwände könnten zwar theoretisch ins Feld geführt werden, ändern aber wahrscheinlich wenig an der Situation.
Wer hält jetzt noch durch? Es gibt immer noch Tage, an denen die Varta-Aktie Gewinne verzeichnet – aus welchen Gründen auch immer. So beispielsweise vergangenen Donnerstag, als die Aktie mit einem Plus von knapp vier Prozent bei 1,72 Euro den Handel beendete. Am Freitag folgte dann jedoch ein Minus von rund 12 Prozent. Die Aktie notiert auf einem Allzeittief und wird in den kommenden zwei bis drei Monaten, als Teil des Sanierungskonzeptes, von der Börse genommen.
Ein Entkommen scheint kaum möglich. Nach der Herabsetzung des Grundkapitals auf Null und der Ausgabe neuer Aktien werden M. Tojner und Porsche die neuen Eigentümer des Unternehmens sein. Die Alt-Aktionäre sollen gemäß den aktuellen Plänen keine Entschädigung erhalten. Gläubiger versuchen momentan noch Widerstand zu leisten, jedoch scheinen die Chancen eher gering zu sein.
Somit ist der Titel auf einem klaren Abwärtstrend, der wahrscheinlich auch in den nächsten Tagen anhalten wird. Es ist derzeit nicht erkennbar, welche Faktoren eine positive Wendung herbeiführen könnten.
Varta wurde 2017 zu einem Ausgabepreis von 17,50 Euro pro Aktie an die Börse gebracht und erfreute sich lange großer Beliebtheit. Zu Beginn des Jahres 2021 hatte sich der Aktienkurs, unter anderem durch das florierende Geschäft mit kleinen Batterien für Geräte wie kabellose Kopfhörer, auf bis zu 181,30 Euro erhöht. Seit Jahresbeginn haben die Titel rund 93 Prozent ihres Wertes verloren.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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