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    Wunschzettel der Verursacher - Kommentar zu den Forderungen der deutschen Industrielobby nach staatlicher Unterstützung

    Berlin (ots) - In der Debatte um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
    Industrie fährt deren Lobbyverband BDI schweres Geschütz auf. Eine umfangreiche
    Studie, an der mehr als 30 Unternehmen und Verbände sowie Dutzende Experten
    beteiligt waren, erläutert, wie sie sich die anstehende Transformation
    vorstellen. Ganz offensichtlich will man die Gunst der Stunde nutzen: Die
    Regierung ist politisch schwer angeschlagen und dürfte die Wünsche der
    Wirtschaft daher nicht einfach ignorieren können: niedrige Energiepreise,
    Deregulierung, Offenheit für fragwürdige Technologien. Mit den aktuellen
    Problemen bei VW, dem größten deutschen Konzern, im Rücken, scheut man auch
    nicht davor zurück, mit Deindustrialisierung zu drohen.

    Schaut man sich die anhaltenden Exportüberschüsse an, ist die deutsche Industrie
    nach wie vor wettbewerbsfähig. Ob sie das auf Dauer bleiben wird, hängt davon
    ab, ob die Unternehmen endlich den Umbau Richtung Klimaneutralität vorantreiben.
    Die Industrie ist nicht nur zu einem sehr großen Teil Verursacher der
    Klimakrise, sie blockiert auch national wie international seit vielen Jahren
    politische Klimaschutzvorgaben. Dass der Staat der Industrie deren lange
    verpennten Hausaufgaben finanzieren soll, ist da doch eine ziemlich dreiste
    Forderung.

    Selbst die BDI-Studie macht deutlich, dass es mit Blick auf die
    Klimatransformation eine neue Produktpalette und auch geänderte
    Herstellungsweisen braucht. Grundlage dafür sind langer Atem und klare
    politische Rahmenbedingungen, die sich die Ampel gerade unter dem Druck der
    Konzernlobby bisher nicht zu setzen traut. Es braucht vor allem innovative
    Unternehmen, die vorangehen, und nicht kurzfristige Kostensenkungen, wie es BDI
    und Co. ständig einfordern.

    Pressekontakt:

    nd.DerTag / nd.DieWoche
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